Miklós Kásler - Zoltán Szentirmay (szerk): Identifizierung der Skelette von Angehörigen des Arpadenhauses in der Matthiaskirche. Unter Verwendung von historischen, archäologischen, anthropologischen, radiologischen, morphologischen, Radiokarbondatierungs- und genetischen Daten (Budapest, 2021)
Vorwort
völlig hoffnungslos und unmöglich ist, da solche Versuche unter Teilnahme namhafter Forscher und in internationaler Kooperation bereits erfolgt und gescheitert waren. Die Öffnung der Krypten erfolgte in der Matthiaskirche, nach den Gottesdiensten, in der Nacht. Die Reneszánsz Kft. öffnete die Krypta von Anna von Antiochia und ihrem Ehemann Béla III. professionell, aus der wir die in Metallkisten liegenden Skelette schon unter sterilen OP-Bedingungen entnahmen, sie in das sterilisierte Transportfahrzeug des Landesinstituts für Onkologie gaben und sie in den dafür vorbereiteten isolierten Operationssaal brachen. Die Probenahme nahmen wir unter sterilen OP-Bedingungen mit einer chirurgischen Säge vor, um die durch die Knochenbohrer verursachte Hitze und dadurch eine eventuelle weitere Degradation der uralten DNA zu vermeiden. Die Knochen wurden von uns natürlich mit Desinfektionswaschmittel und Wasserstoffperoxid gesäubert. Bei der Probenahme übernahm meine langjährige liebe Kollegin Éva Csorba die Rolle der Operationsfrau, während bei der Manipulation Professor Béla Melegh und Professor Zoltán Szentirmay assistierten. Dieselbe Prozedur wiederholten wir mit allen in der Unterkirche der Matthiaskirche aufgefundenen Skeletten und Knochen. Die Skelette brachten wir nach der Probenahme in einen möglichst ursprünglichen anatomischen Zustand zurück, transportierten sie ins Zentrum für Onkologische Bildgebung und Invasive Diagnostik des Instituts und fertigten von jedem einzelnen Knochen eine CT-Aufnahme an. Bei der Probenahme teilten wir die Proben, die 4-5 cm lang waren, in vier Teile auf. Einen Teil bekam das Archäologische Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, zwei Teile Professor Béla Melegh, damit er diese den ausländischen Partnern übergibt, und eins blieb im Landes- 16