Horváth László szerk.: Zalai Múzeum 17. (Közlemények Zala megye múzeumaiból, Zalaegerszeg, 2008)

STRAUB PÉTER: Adalékok a Balaton környéki 5. századi temetők Felső-Duna vidéki kapcsolatához

vorkommen, ist aufgrund anthropologischer Vergleichsuntersuchungen fragwürdig, ob die Alaman­nen diese Sitte auch selbst praktizierten oder ob das Vorkommen solcher Schädel mit Beziehungen zu anderen, mit den Hunnen in engeren Kontakt getretenen germanischen gentes zu erklären ist, von denen einzelne Gruppen — durch Heirat, Einwande­rung oder Flucht — in das Gebiet der oberen Donau gelangten (ULDIN 2005, 33; ALT 2006, 120). Die Fibeltrachten aus den Gräberfeldern von Hács­Béndekpuszta und Balatonszemes-Szemesi berek sind unter mehreren Gesichtspunkten spezifisch. Zum einem kann unter ihnen die ostgermanische Tradi­tionen widerspiegelnde Peplostracht nicht mehr fest­gestellt werden. Weiterhin liegen die Fibeln in beiden Nekropolen nur bei Frauen im Alter zwischen 20 und 35 bei den Beckenknochen, bei jüngeren und bei älteren weiblichen Individuen jedoch nicht. Zudem kamen die Fibeln beider Nekropolen in einer Position zum Vorschein (Abb. 2, 1-3), die Max Martin zufolge (MARTIN 2002a, 215-216) ausdrücklich integrierte Fremde in der Alamannia kennzeichnet (Abb. 2, 4-5). Das Gleiche lässt sich auch für das Gräberfeld von Hemmingen feststellen, wo die rhombenförmigen Fibeln östlichen Typs horizontal, die alamannischen Typen dagegen vertikal im Grab lagen {Abb. 3). Obwohl letztere gegen Ende des 5. Jahrhunderts nicht ausschließlich in der Alamannia auftreten, zeigt sich hier eine deutliche Konzentration. In Transdanubien hingegen kommt diese Tracht vor der langobardischen Zeit, ebenso wie weitere für die Alamannia des ausge­henden 5. Jahrhunderts typischen Schmuck- und Trachtformen (Haarnadel, Halsring, vierfibcltracht, am linken Hand getragene Kolbenarmring, Knoten­ring, Drahtring mit Federenden, usw.) nicht vor. Das transdanubische Auftreten der Fibeln vom Typ Stuttgart -Stammheim und Aldingen zeigt Beziehun­gen zu den alamannischen Gebieten (Abb. 4). Die direkte ethnische Übersetzung dieser Kontakte erscheint jedoch fragwürdig, zumal bezüglich der Fibeln der in der näheren Umgebung liegenden zeit­gleichen Nekropolen (Budapest/Aquincum, Duna­újváros, Fadd, Tác/Gorsium) ebenso eine starke Verbindung zu den gepidischen und den fränkischen Gebieten festgestellt werden kann. Diese Beobachtungen scheinen jene Meinungen zu unterstützen, die eine ethnische Zuordnung einzelner Typen von Fibeln, die zweifelsfrei eine der am weitesten verbreiteten Massenwaren der frühen Merowingerzeit bilden, in Frage stellen und dagegen die Rolle der individuellen Beziehungen, des Handel und der Wanderhandwerker betonen (MÜLLER 1976, 102; BRATHER 2004, 287-289, 534; BRATHER 2006, 217). Eventuell die parallelen Entwicklungen und gegenseitigen Beeinflussungen zwischen dem sich nach der Hunnenzeit aus den gemeinsamenen Wurzeln im Donaugebiet herausbildenden ostgermanischen Kulturkomplex und den frühen merowingischen Gebieten (TEJRAL 1999, 273-274; TEJRAL 2002a, 511 ; TEJRAL 2008, 264, 267). Ähnlicherweise gibt es mehrere Modelle, die Verbreitung bestimmter fränkisch-alamannischen Bügelfibeln im langobarden­zeitlichen Pannonién zu erklären (QUAST 2008, 372). Die Ähnlichkeit zwischen dem in der Balaton­Region nach der Abwanderung der Ostgoten auftre­tenden Fundmatcrial und dem in Nordostpannonien abgrenzbaren prälangobardenzeitliche suebischen Fundgut (VIDA 2007, 324) ist jedenfalls auffällig. Zur genaueren ethnischen Beschreibung und der präziseren Bestimmung der Beziehungen in die obere Donauregion bedarf es in Zukunft jedoch der Entdeckung weiterer Fundplätze. Ubersetzt von Orsolya H. Tamáska

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