Zalai Múzeum 15. Horváth László 60 éves (Zalaegerszeg, 2006)

Kalicz Nándor: Ein Idolkopf der formativen Phase der Lengyel-Kultur aus Letenye–Szentkeresztdomb (Kom. Zala)

28 Kalicz Nándor 62-72). Die Grabenfunde aus Unterwölbing und die Grabfunde aus Friebritz erhielten die „Phase IaO" Bezeichnung, die chronologische Prioritát betont (RUTTKAY - STADLER 2006), 6 verglichen mit der friihklassischen Phase des Lengyel-Komplexes la, im Sinne der máhrisch-österreichischen Phaseneinreiung (z.B. zu Kammeg: TRNKA 1991; Doneus 2001). Ver­mutlich kann man einen minimalen Unterschied unter den beiden Fundorten Unterwölbing und Firebritz, annehmen, wie es zwischen Letenye, Zalaszentbalázs und Sé, Sormás möglich zu sein scheint. Nordwestlich vom Karpatenbecken befinden sich die Funde der frühesten Lengyel-Kultur (oder Luzianky) als Import­stücke in Böhmen, vorüber das bekannte Grab aus Prag-Dejvice berichtet (ZAPOTOCKÁ 1967, 64-87). In diesem berühmten Grabkomplex der Stichband­keramik (Phase III, nach M. Zapotocká) kamen der bemalte Bêcher der frühesten Lengyel-Kultur (von Zapotocká als Protolengyel-Luzianky datiert) und die GefáBe der Stichbandkeramik zusammen. Die Datierung von Zapotocká steht noch auch mit dem gegenwártigen Forschungsstand in Übereinstimmung. Untén berichte ich über einen anderen frühesten Lengyel-Fund aus Böhmen. Das Idolbruchstück von Тур Sé Ein besonderer Fund aus Letenye, obwohl er nicht aus Objekt, sondern von der abgetragenen Oberfláche vorgefunden wurde, gehört zweifellos mit den anderen Funden zu der frühesten, d.h. formativen Phase der Lengyel-Kultur. Es handelt sich um einen Idolkopf von Тур Sé (Abb. 2, la-e). Das Kopfbruchstück ist kugelig, obwohl beschádigt ist, erhalten sind die bes­timmenden Merkmale des Typs Sé, überwiegend die Darstellung der fein bearbeiteten Haartracht. Die Frisur ist vorne mit drei ineinander greifenden geritz­ten Bogenlinien bezeichnet. Die Stirn ist hoch. Auf der Shcheitelmitte des Schádels ist auch die Tren­nungslinie des Haares wiedergegeben. Das betont lockige Haar, das bis zur Schulter herabfállt, ist mit eingeritzten parallelen Zickzacklinien nachgeahmt. Durch einfache Ritzungen sind die Augen und Augen­brauen, das Ohr mit einem plastischen Knubben beze­ichnet. Ein charakteristisches Merkmal der Statuetten von Тур Sé in ganzem Westungarn ist das Fehlen des Mundes. Ebenfalls zu den Merkmalen gehören die mehrmals aufgetragenen kleinen Warzen bei den seitlichen Bogenlinien, wo sich die Stirn und die Haar­tracht treffen, die vermutlich das Ohr bezeichnen. Nach der Beendigung der Ausgrabungen aus Sé wurde es klar, dass die dort gefundenen Tonstatuetten einen charakteristischen Тур vertreten, die ein bes­timmtes Gebiet und einen bestimmten Zeitabschnitt reprásentieren. Allé befinden sich im westlichen Transdanubien, in Niederösterreich, Südwestslowakei, spáter in wenig verànderter Form, in Màhren. Diese Art der Statuetten ist in die fraheste oder formative Phase der Lengyel-Kultur zu datieren. Über die Sta­tuetten aus Màhren kann man annehmen, dass sie um eine Phase jünger sind, wie die von Sé, Sormás und Letenye, d.h. sie reprásentieren die Zeitstufe la, nach der mâhrischen Chronologie (lb, der hier dargebotenen Einteilung nach), wenn die typische Ritzverzierang der Keramik auftrat. Ein besonderes Merkmal der erörterten Statuetten ist, dass sie beinahe ausnahmslos in fragmentarischem Zustand gefunden wurden Die Fragmentierung kann mit der Kulthandlung in Zusam­menhang gebracht werden (HÖCKMANN 1965, 4; HÖCKMANN 1972, 190; KALICZ 1998, 66). Durch denselben fragmentarischen Zustand ist die Plastik der Mâhrischen Bemalten Keramik charakterisiert (PODBORSKY 1985, 213). Die Statuetten wurden gröBtenteils in einem einzigen Тур hergestellt, und sie stellen meistens Frauen dar (KALICZ 1998, 65-74, Abb. 30-40). Aile Exemplare und Bruchstücke stellen eine stehende Figur mit zwei kurzem waagerechten Stiimpfen an der Stelle der Arme dar, der Oberkörper ist mehrmals ein wenig nach vorn geneigt, und am meisten verlángert. Zur schlanken Taille paBt eine betonte Steatopygie, die Beine sind kurz und nur stili­siert dargestellt. Bei mehreren Statuetten kann man bemerken, dass auch die Darstellung der ein- oder mehrreihigen Halskette mit Ritzlinie und mit kurzen Stichen erfolgt ist. Ein weiteres Merkmal der Sta­tuetten von Sé ist, dass hàufig mit einer Art von Kleidung in Ritzmuster dargestellt sind. Die Tracht ist ziemlich mannigfaltig. Am einfachsten ist mit Stich­linien gebildetes breites Band, das rings um die Hüfte làuft. Bei einer Variante z.B. schlieBt sich eine viereckige schürzenartige Tracht mit den ver­schiedensten Mustern an das Lendenband an. Diese Tracht bedeckt die Lende, den vorderen Unterkörper und falit bis zu den Füfien ab. Die Fundort der Idole von Тур Sé Die bekannten ungarischen Fundorte der Idole von Тур Sé befinden sich im westlichen Teil Trans­danubiens. Sie sind die folgenden. 1. Sé-Aranyosi (oder Malomi) dűlő (Kom. Vas). Ausgrabungen 1973-1996: M. Károlyi und bis zum 1980: N. Kalicz. Durch die Ausgrabungen wurden etwa 1200 m 2 Flache mit zweifachen Kreis­grabenanlagen und inneren Palisaden, mehreren Gruben und reichem Fundmaterial freigelegt. Besonders bemerkenswert sind die mehr als 130(!) Stücke anthropomorphen Tonstatuetten, bzw. Bruch-

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