Zalai Múzeum 11. Kereszténység Pannóniában az első évezredben (Zalaegerszeg, 2002)

Kiss, Gábor: Die frühmittelalterlichen christlichen Gürtelschnallen und die spätawarische Metallkunst

ZALAI MÚZEUM 11 2002 Kiss, Gábor Die frühmittelalterlichen christlichen Gürtelschnallen und die spâtawarische Metallkunst In dem Nachlass der germanischen Völker des 6. und 7. Jahrhunderts im West-Europa tauchen verschie­dene Gürtelschnallen auf, welche nach ihren Abbildun­gen und Funktion zusammenfassend vielleicht als „christliche Gürtelschnallen" genannt werden könnten. Die Archaologie teilte diese in mehrere verschiedene Typen ab (WERNER 1977). Die wichtigsten davon sind die Reliquiarschnallen, die Daniel-Schnallen, die Schnallen mit lateinischen Inschriften oder mit ver­schiedenen biblischen Bildinhalten, sowie die Greifen­schnallen. Am meistens wurden sie aus Metall gegossen (vor­wiegend aus Bronze oder aus Messing), seltener aber auch aus Bein geschnitzt. Das weite Verbreitungsgebiet aller Typen sind âhnlich, namlich der Grenzkreis des heutigen Deutschlands, Belgien, Frankreichs und der Schweiz also die FluBauen von Saône und Rhein, sowie von Seine und Loire, und auch die Umgebung ihrer Nebenflüssen (WERNER 1977 Abb. 5-6., 23., 27.). Meistens kamen sie aber an den beiden Seiten der Jura­gebirge zwischen der Mündung von Saône und dem Basler Rheinknie zum Vorschein. Diese Gürtelschnal­len stammen aus dem 6.-7. Jahrhundert. Im grössten Zahl kommen diese Schnallen aus den Reihengraber­feldern und Kirchengârten der Burgundén ans Tages­licht, weniger aber wurden auf dem Siedlungsgebiet der Alemannen und Frankén auch ausgegraben (KÜHN 1934 80-84; WERNER 1977 349-350.). Die Inschriften sowie die in manchen Schnallen gelagerten Reliquienreste sind in voiler Einstimmung mit ihren Abbildungen. Die Motiven von diesen Gür­telschnallen können von dem christlichen Kulturkreis erklârt werden (Zum Beispiel: Prophet Dániel in der Löwengrube, Prophet Jonas und das Waltier, der aus der Quelle der Ewigkeit im Paradies trinkende Greif, die Schlange im Paradies, und der mit dieser Schlange kampfende Greif, griechisches Kreuz, kreuzhebende oder betende [Orante] Figuren, usw.). Die genannten Schnallen knüpfen eng an den christlichen Kultgewand an, der mit der Verbreitung des Christentums unter den Germanenvölker in diesem Zeitalter gut übereinstimmt. Einige Details der Abbildungen oder Zierelemente die­ser christlichen Schnallen tauchen aber unter den Motiven der spatawarenzeitlichen Bronzegüssen auch auf. Diese Tatsache habén schon mehrere Forscher in der Fachlitera­tur früher betont. (Genügend ist an dieser Stelle an die nâchsten Arbeiten andeuten: KÜHN 1934; KOLLAUTZ 1970; DEKÁN 1972; WERNER 1977; usw.). In den Bildunterschriften vorgeführten Àhnlichkei­ten weisen darauf hin, dass eine férne Beziehung zwi­schen den germanischen christlichen Gürtelschnallen des 6-7. Jahrunderts und dem Motivenschatz der Bronzeindustrie des Karpatenbeckens des 7-8. Jahrhun­derts sein konnte. Diese bestehene Beziehung zwischen den beiden Fundkreisen müssen wir in der gleichen Abstammung der Formen und des Motivenschatzes suchen. In der Beantwortung dieser Frage können wir derén Konstruktionslösungen (z. B. Halterung mit mit­gegossenen Steckösen auf der Rückseite, die Verwen­dung der gerippten Scharnieren, der Verzierungen des Schnallenringes und Schnallendornes), und die ver­schiedenen Verzierungen zu Hilfe rufen. Diese Charak­teristiken werden auf den sogenannten bizantinischen Schnallen vorgefunden, welche in dem Mediterraneum im 6-7. Jahrhunderten sich verbreiteten (HESSEN 1974;VINSK1 1974; usw.). Also, naheliegend ist die Lösung des angeregten Problems! Die byzantische matérielle Kultur übte auch in diesem Fall eine Wirkung an den beiden Gebieten aus, aber in beiden Fallen stark abweichend. Wâhrend bei den Germánén diese charakteristischen Schnallen Ergânzungen des christlichen kultischen Gewandes waren (z. B. Klerikerschnallen), bildeten die gegosse­nen Gürtelgarnituren bei den Awaren ein Detail seines 120-150 Jahre lebenden Volkstrachtes. (Über die Wir­kung der byzantinischen Kultur an die spatawarenzeit­liche matérielle Kultur: z. B. DAIM 1990, 1996, 1997; DEKAN 1972; DIMITRIJEVIC 1966; FIEDLER 1996; GARAM 1997; KLANICA 1972a; KOLLAUTZ 1970; SZŐKE 1974; VIDA 1999; VINSKI 1974; WERNER 1986; usw.) Die abgenommenen spatantik-byzantini­schen Symbole (auch die biblischen Szenén) tragen aber fur die Awaren wahrscheinlich keine christlichen Bedeutungen. Sie erklarten die auf ihren Gürtelzieraten sichtbaren Abbildungen vermutlich eher von den Histo­rien ihrer Glaubenswelt. Wenn wir die beiden Fundgruppen mit der Hilfe der zusammengestellten Tafeln vergleichen, können wir

Next

/
Oldalképek
Tartalom