Zalai Múzeum 11. Kereszténység Pannóniában az első évezredben (Zalaegerszeg, 2002)

Straub, Péter: Eine frühawarenzeitliche Taubenfibel mit christlichem Symbol von Keszthely–Fenékpuszta

106 Straub, Péter ersten Hâlfte der Regierung des Kaisers Heraclius — und nicht so sehr als Folge der awarischen Invasionen — aufgelassen wurden (BIERBRAUER 1979, 350; BONA 2000, 165), 19 kann man das Auftauchen der Keszthely-Kultur am westlichen Ende des Balaton leichter erklaren, wenn man die friiher аибег acht gelassene Tatsache beriicksichtigt, dafi die Belegung der den frühesten Horizont der Keszthely-Kultur vertretenden Grâberfelder von Fenékpuszta annahernd derzeit begann, als die Belegung ihrer am griindlichsten freigelegten und bearbeiteten Analoggraberfelder aufhörte. So konnten also die Gemeinschaften mit spat­antikem Fundmaterial teils oder vollkommen nicht unbedingt nur als Kriegsgefangene, sondera auch vor den Slawen freiwillig fliichtend in awarisches Milieu in ein Gebiet Transdanubiens kommen, das der Sitte der 1 Várpalota-Gymnasium Grab 201 (ERDÉLYI-NÉMETH 1969, XV. tábla 2), Pécsvárad-Dampfziegelwerk Grab 30 (KISS 1977, Pl. XLII1.30/4), Csákberény-Orondpuszta Grab 67 (FETTICH 1965, Abb. 175.1). 2 An den Ausgrabungen von Fenékpuszta kamen noch drei Gegenstande mit Kreuzdarstellung im Jahre 1999 zum Vorschein: vor der Südmauer von Fenékpuszta Grab 4/Messinganhanger (Inv. Nr. 2001. 5. 5), Fenékpuszta­Pusztaszentegyházi-Flur Grab 7/Eisenfibel (Inv. Nr. 2000. 28. 2), Fenékpuszta-Pusztaszentegyházi-Flur Grab 10/Bronzeohrringpaar (Inv. Nr. 2000. 31. 6-7). 3 Die friihere Fachliteratur ausfuhrlich zitierend zusam­men-gefaBt von VIDA 1998, 529-533. 4 Ich bedanke mich bei Gábor Tóth fur seine Hilfe. 5 Inv. Nr. 2000. 36. 1-4. 6 Ein spátrömisches Exemplar kam auch an der Ausgra­bung von Vilmos Lipp in Fenékpuszta vor (GYŐRFFI 1903, Abb. 21.5). Dieses Stuck, wie auch eine ebenda vorgekommene Pferdefibel (GÁSPÁR 1979, Abb. 1.1) gehören zum friiher Horizont der Tierfibeln (MARTIN 1988, 176). 7 Nach der C 14 Analyse (Debrecen) dürfte das Grab 580 -650 Jahre angelegt worden sein. 8 Zur Verbreitungskarte s. BIERBRAUER 2000, Abb. 11. 9 Fundorten: Schretzheim Grab 553 (KOCH 1977, Taf. 143.10), Umgebung von Toulouse (BARRI ERE-FLAVY 1892, PI. IV.8), Kellaren (LBERG 1919, Abb. 140), Rhenen (GLAZEMA-YPERY 1955, PI. 10), Criel (COUTIL 1907, Taf. 5.13), Duratón Grab 226 und Madrona (PEREZ 1971, Lam. XIX, LXXIX), Carpio de Tajo Grab 216 (RIPOLL 1985, Fig. 55.1), Vron Grab 155A (SEILLIER 1989, Fig. 19.4-5), Wiinnenberg­Fürstenberg Grab 16 (MELZER 1991, 58). Vogelfibel Steppenvölker nach von den Awaren als Grenzgebiet vorbehalten war. Die Anwesenheit der auffallend teuren edelmetal lenen Schmucksachen byzantinischen Ge­schmacks in Fenékpuszta — und besonders im Hor­reum (BARKÓCZI 1968) — könnte als Ergebnis eines Prozesses, wenn also ein Teil der fraglichen Bevölkerung freiwillig (MÜLLER 1987, 109-110) — im Sinne der obigen vielleicht gezwungen — in awarischen Dienst getreten ware, zweifelsohne lebens­náher interpretiert werden. Dann vermischten sich diese Gemeinschaften mit verschiedenen westgermanischen Elementen, und sie konnten ihre Selbstandigkeit im Tausch gegen gewisse Dienste aufbewahren. Mit der Zeit brachten sie dadurch eine einzigartige archaologi­sche Inselkultur zustande. trifft man in Mittel- und Westeuropa, bzw. in Skandiná­vián und sonst auch noch in der Karolinger und Wikingerzeit an. '0 Auch ihr seltenes Auftauchen sowohl bei den Gépiden (ZOTOVIC 1994, Abb. 4) als auch bei den Langobarden (WERNER 1962, Taf. 57.18) kann dadurch erklârt wer­den. 11 Dieses Motiv ist aber zweifellos von mediterranem Ursprung, es war da auch noch im 8. und 9. Jahrhundert beliebt (DAIM 2000, 113-117). 12 Ihre Tragung und Anwesenheit als Grabbeigaben können in zahlreichen spatantiken Bestattungen bis den unteren Lauf der Donau bewiesen werden (FIEDLER 1992, 69-70). Nach den friiheren Meinungen weisen diese Gegenstande im 7. Jahrhundert in dem Karpatenbecken auf ein germanisches Ethnikum hin, aber das soil in der Zukunft — besonders in der Umgebung von Keszthely — vorsichtiger beurteilt werden. 13 In vollkommenem Zusammenhang damit kommen die Eisenarmringe in den Frauengrâbern der frühen Keszt­hely-Kultur beinahe ausschlieBlich auf dem linken Arm vor (STRAUB 2000, 212). 14 Die Benutzungskontinuitat der auf spatrömischen Her­kunft zurückgehende, sog. Тур Farra Messer mit Hack­en-ende kann neben Fenékpuszta in den spatantiken Grâberfelder von Friaul beobachtet werden (BROZZI 1989, 44, Tav. 19). 15 Dieser Schmuck war auf dem Balkan in einem groBen Gebiet beliebt. 1999 kamen mehrere Exemplare dieses Typs in Fenékpuszta vor als man friiher im ganzen Gebi­et Transdanubiens kannte! 16 Nur die Beschlage des Spathagiirtels und der Waffe des Grabes'A' weisen auf ein Schwert hin (MÜLLER 2000, Anmerkungen:

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