Zalai Múzeum 11. Kereszténység Pannóniában az első évezredben (Zalaegerszeg, 2002)

Steinklauber, Ulla: Am Westrand Pannonies, wo sind die Christen der Steiermark?

ZALAI MÚZEUM 11 2002 Steinklauber, Ulla Am Westrand Pannoniens, wo sind die Christen der Steiermark? Der etwas provokante Titel kann nur grob die Prob­lematik um die erste Christiansierung auf einem Gebiet, das mitten in der Provinz Noricum liegt, umreissen. Die heutige Steiermark befindet sich am Westrand der Pro­vinz Pannónia Prima und hat Anteil an beiden nori­schen Provinzteilen, im Norden an Noricum ripense, im Süden an Noricum mediterraneum. Sie hat auch Anteil an mehreren Stadtterritorien: Iuvavum, Ovilava, Lauri­acum, Cetium, Virunum, im âuBersten Osten an Sava­ria, also Pannonién, und dem in der südlichen Steier­mark bei Leibnitz gelegenen Flavia Solva. Hier ist auf die Überlegungen Ortolf Haris über die antiké Provinzgrenze zwischen Noricum und Panno­nién hinzuweisen. Ob nicht etwa der Ostrand der Steiermark ab der Raab schon zu Oberpannonien gehört habén mag im Zugé der claudischen Gründung des Legionslagers Savaria. Nach der Legionsverlegung von Vindobona nach Carnuntum wurde ja auch das Wiener Becken Pannonién zugeschlagen (HARL 1997). Zuerst soil die steirische Spâtantike anhand der wenigen, zum Teil kaum erforschten Fundstellen vor­gestellt werden. Die obersten Straten römerzeitlicher Flachlandsied­lungen, also einzelner Gehöfte oder Vilién und gröBerer Ansiedlungen, sind meist durch Erosion und Ackerbau gestört oder abgetragen. Unter den Oberflâchenfunden einer archaologisch nicht untersuchten Villa in Oberschwarza im Bezirk Radkersburg, Südost-Steiermark, fanden sich unlangst Fragmente dreier Zwiebelknopffibeln Typus Keller 3B und 4C und eine Münze Valens II. (KROPF, 1999). Zwei Fundstellen befinden sich im Bezirk Voitsberg, in der Weststeiermark: Von der in den letzten Jahren teilweise ergrabenen kaiserzeitlichen Villa in Södingberg gibt es spatantikes unstratifíziertes Keramikmaterial (HEBERT 1997). Das bauerliche Gehöft von Stallhofen bestand nach den Funden vom 1. bis zum 4. nachchristlichen Jahr­hundert (BAUER - HEBERT - SCHACHINGER 1995). Die Grabungen des heurigen Jahres im vicus von Kalsdorf, etwa 15 km südlich von Graz, erbrachten in durch Beackerung weniger gestörten Bereichen eine gröBere Menge an Keramik des ausgehenden 4. Jh. ] Auch Flavia Solva/Wagna bei Leibnitz bestand über seine zweite Zerstörung in Restbereichen noch bis in das beginnende 5. Jh. (HUDECZEK, 1989). Die Notgrabungen E. Hudeczeks im Graberbezirk von Flavia Solva im Bereich des Spitalsgelandes zeig­ten in den letzten Jahren neben einer Anzahl kaiserzeit­licher Grâber und Fundamente von Grabbauten auch Körpergraber. Nach den allerdings sparlichen Beifun­den können sie sich zeitlich mit den spatantiken Grâ­bern auf dem noch zu schildernden Frauenberg bei Leibnitz überschneiden 2 . Wenige Körpergraber aus Kleinstübing, etwa 15 km nördlich von Graz, weisen mit ihren Beigaben in die zweite Halfte des 4. Jh. (HEBERT 2000). Womit auch die unmittelbar daneben liegende kaiserzeitliche Villa bis in diese Zeit bestanden habén wird. Eine fur die Spâtantike markante Siedlungsform in bergigen Gebieten ist die Höhensiedlung, die meist befestigt ist. So gibt es gelegentlich nur vereinzelte Funde von Bergen, derén prahistorische Besiedlung bekannter ist. Das sind spatantikes Keramikmaterial, darunter glasier­te Ware und Münzen der zweiten Halfte des 4. Jh. Wir kennen solche vom Königsberg bei Brunn/Fehring, dem Königsberg bei Tieschen, beidé Oststeiermark, dem Wildoner SchloBberg, 30 km südlich von Graz, aber auch vom Grazer SchloBberg (BAUER 1997). Grabungen in mittelalterlichen Burgen erbrachten spâtantike Baubefunde, wie etwa im östlichen Karatén auf der Burgruine Rabenstein bei St. Paul im Lavanttal 3 und im Salzburgischen, auf der Burg Radensbach bei Niedernsill (GENSER 1994) und in Hohensalzburg (KOVACSOVICS 1998). Aus der Steiermark stammen in Form von entspre­chenden Münzen erste Hinweise von der Grenzfeste nach Ungarn gegen die Türkén, der Riegersburg (BAUER 1997). Spuren bisher wenig beachteter spâtantiker Sied­lungstatigkeit fanden sich auf dem Heiligen Berg bei Barnbach, Weststeiermark. Er ist bekannter durch seine, auch nur teilweise ergrabene, spaturnenfelder­zeitliche Siedlung (BURBÖCK 1976). Die Grabungen in der kleinen Kirche wurden in den siebziger Jahren durchgeführt. Die hier interessieren­den Befunde wurden nicht naher gedeutet. In der Sak-

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