Zalai Múzeum 10. 50 éves a Zalaegerszegi Göcseji Múzeum (Zalaegerszeg, 2001)
H. Simon Katalin: Die neolitische Funde des Objektes 103/96 von Gellénháza–Városrét [Komitat Zala]
\ Die neolithischen Funde des Objektes 103/96 von Gellénháza-Városrét (Komitat Zala) 27 charakteristischen einlinigen Einritzungen bestehen, zu beobachten sind. Flachendeckende Verzierung, die von der Stufe II der Linienbandkeramik auftritt (KALICZ 1978-79, 22; KAUFMANN 1987, 280-281), kommt in unserem Material nicht vor. Das einzige Motiv, dem ein chronologischer Wert beigemessen werden kann, ist die umlaufende, das Ornament begrenzende eingeritzte Linie unter der GefaBmiindung (Abb. 3, 9). Das kann von der Stufe III nach D. Kaufmann in der mitteleuropaischen Linienbandkeramik fiir kennzeichnend gehalten werden (KAUFMANN 1987, 283). Das bedeutet in unserem Material soviel, daB dieses Motiv bei uns nicht fiir eine frühe Datierung innerhalb der TLBK sprechen kann. Auch aufgrund der zitierten Analogien ist die Datierung unseres Stiickes am friihesten in die Keszthely-Gruppe möglich. Die Bemalung der GefaBe kann im behandelten Material von Gellénháza-Városrét nicht beobachtet werden. Es ist wahrscheinlich, daB das auf objektíve 37 Ursachen (wie im Fundmaterial der Starcevo-Kultur) zuriickzufiihren ist. Die Bemalung taucht in der áltesten Phase der Linienbandkeramik auch sonst nur sehr selten auf, und sie erscheint iiberwiegend in Form der Inkrustierung (PAVÚK 1980, 24; KAUFMANN 1987, 280; VIRÁG 1992, 22; KALICZ 1998, 23). Was unser Gebiet anbelangt, war hier die Keszthely-Gruppe (FlombornZeit) spáter, teils auch zur Zeit auch der Notenkopfkeramik und Zselíz-Gruppe verbreitet (KALICZ 1991, 25-27). 38 In der Keszthely-Gruppe kennen wir die GefaBbemalung nicht, aber die Anwendung des Graphits fiir die Verzierung der GefáBoberfláche war in dieser Gruppé (ferner zu dieser Zeit in davon westlich-nordwestlich liegenden Gebieten) iiblich (KALICZ 1991, 22-23). Unter den Funden des Objektes 103/96 von Gellénháza-Városrét kamen aber auch keine Spuren der Graphitanwendung zum Vorschein. Bei den grobkeramischen GefaBen ist die Anwendung der abwechslungsreichen plastischen Verzierungen in der áltesten Phase der transdanubischen Linienbandkeramik zu beobachten (VIRÁG 1992, 23), wáhrend die Grobkeramik der Keszthely-Gruppe zumeist schon unverziert ist (KALICZ 1991, 23). Von den plastischen Verzierungselementen von praktischem Zweck sind aber die Griffknubben in unserem Material - in kleiner Zahl - anwesend. Sie sind in der áltesten Phase der mitteleuropaischen Linienbandkeramik und vorangehend in der StarcevoKörös-Komplex charakteristisch (KALICZSCHREIBER - KALICZ 1992, 57). Auch in der Keszthely-Gruppe kommen sie haufig vor (KALICZ 1991, 23). Im groBen und ganzen gilt das auch fiir die westlichen Gebiete Mitteleuropas: Sie sind in der áltesten Phase kennzeichnend und in der Stufe II ebenfalls anwesend (QUITTA 1960, 164, 166; KAUFMANN 1987, 280-281). Die Griffknubben können also in unserem Material zur genaueren Datierung der linienbandkeramischen Funde nicht beitragen. Der Schlickwurf kann fiir eines der bestimmenden Verzierungselemente der Grobkeramik in der áltesten Phase der mitteleuropaischen Linienbandkeramik gehalten werden, wo es überhaupt gibt. Auf manchen transdanubischen Fundorten, ferner in Máhren und Deutschland kommt diese Verzierungsart gar nicht vor. In den jiingeren Perioden der TLBK fehlt der Schlickwurf vollkommen (KALICZ 1978-79, 23-24, 29-30; KALICZ-SCHREIBER - KALICZ 1992, 56). Es ist hinzuzufiigen, daB man in Kenntnis von neueren Ausgrabungsergebnissen schon dariiber berichten konnte, daB „die barbotineartige Oberfláchenbehandlung" in der Stufe I der Linienbandkeramik selten auftaucht, also damit kann man in dieser Phase auch in Máhren und im Elbe-Saale-Gebiet manchmal rechnen (KAUFMANN 1987, 280; KALICZ-SCHREIBER KALICZ 1992, 56). In der Slowakei ist die Anwendung des Schlickwufes fur die Bina-Phase ausgesprochen typisch, aber in der Milanovce-Phase fehlt sie vollkommen (PAVÚK 1980, 44, 46^17). Das Vorhandensein der Schlickwurfverzierung ist im grobkeramischen Material der Starcevo-Kultur von ihrer Linear B-Phase an bis zum Ende der Spiraloid B-Phase bewiesen (KALICZ 1990, 85). In Gellénháza-Városrét ist aber diese Verzierungsart im bis dahin analysierten Material der Spiraloid B-Phase der Starcevo-Kultur nur in kleiner Zahl vertreten (SIMON 1996a, 67; HORVÁTH - SIMON, im Druck), also wenn die álteste Phase der transdanubischen Linienbandkeramik auf diesem Fundort auftauchen wiirde, ware es kein Wunder, wenn diese, in der Starcevo-Kultur wurzelnde (KALICZ 1978-79, 24; KALICZ-SCHREIBER - KALICZ 1992, 56-57) Verzierungsweise nicht, oder spárlich vorkáme. Da der Schlickwurf in den jiingeren Phasen der Linienbandkeramik nicht vorkommt, kann er - unter Beriicksichtigung auch der oben erwáhnten Beobachtungen - zur Datierung des Objektes 103/96 von Gellénháza-Városrét nicht beitragen. In unserem Material fehlen die mit Fingereindrücken verzierten plastischen Leisten, die in der vorangehenden Starcevo-Kultur und in der áltesten Phase der mitteleuropaischen Linienbandkeramik charakteristische Verzierungselemente sind (KALICZ-SCHREIBER KALICZ 1992, 57), und spáter auch in der KeszthelyGruppe, obwohl selten, auftreten (KALICZ 1991, 23). Das einzige, im Keramikmaterial des Objektes 103/96 von Gellénháza-Városrét vorkommende Verzierungsmotiv, dem ein chronologischer Wert beigemessen werden kann, ist die umlaufende, eingeritzte, das Ornament begrenzende Linie unter der GefaBmiindung (Abb. 3, 9). Auf diesem Grund können unsere, diesmal