Zalai Múzeum 10. 50 éves a Zalaegerszegi Göcseji Múzeum (Zalaegerszeg, 2001)
H. Simon Katalin: Die neolitische Funde des Objektes 103/96 von Gellénháza–Városrét [Komitat Zala]
22 H.Simon, Katalin Lângsrichtung geriefelt. Seine Analogien, die meist von waagerechter Stellung sind, sind sowohl in der klassischen (KALICZ 1990, Taf. 23, 2,4, Taf. 24, 12) als auch in der spàten Phase der Starcevo-Kultur bekannt (KALICZ 1990, Taf. 46, 9; KALICZ - VIRÁG - BIRÓ 1998, Fig. 8b/12). Das Bodenbruchstück eines VorratsgefaBes (Bodendurchmesser: 26 cm) ist wegen seiner Verziertheit beachtenswert: Das eingeritzte Netzmuster besteht aus regelmâBigen Rauten auf der àuBeren Seite des profilierten Bodens (Abb. 2, 12). GefàBe (Schüsseln, Kelche, Töpfe und VorratsgefàBe) mit profiliertem Boden sind sowohl in der Starcevo- als auch in der Körös-Kultur haufige Funde. N. Kalicz ist der Meinung, daB der profilierte GefaBböden fur die grobe Keramik der Starcevo-Kultur kennzeichnend war, aber nicht so markant wie in der Körös-Kultur (KALICZ 1990, 64, 76 bzw. Taf. 23, 7, Taf. 39, 7, Taf. 42, 6-8). Àhnliche Stticke sind noch in der spàten Starcevo-Kultur vom Fundort Gellénháza-Városrét zu erwahnen (SIMON 1996a, Abb. 5, 5, Abb. 8, 5; HORVÁTH - SIMON im Druck, Abb. 6, 14, Abb. 8, 8,10-14). Von den Funden der Körös-Kultur können einige Exemplare aus der, der klassischen Phase der Starcevo-Kultur entsprechenden Phase aus Tiszajenő erwàhnt werden (RACZKY 1976, 185, Abb. 6, 1-2, Abb. 7, 4, Abb. 8, 5). Weitere Stticke kamen in der zeitlich der Grube 3 von Maroslele-Pana nahe stehenden Grube der Körös-Kultur (Grube 1) von Kőtelek-Huszársarok zum Vorschein (RACZKY 1983, 166, Fig. 6, 9,11, Fig. 7, 7), und auf demselben Fundort wurden àhnliche GefaBbruchstiicke in der, in die friiheste Phase der ALBK (früher Szatmár II genannt) datierten Grube 8 gefunden (RACZKY 1983, Fig. 24, 4,6,12). Zieht man bei der Datierung die von S. Dimitrijevic publizierten Funde in Betracht, so ist es festzustellen, daB die profilierten GefaBböden von der frühen bis in die spate Phase in der Starcevo-Kultur vorhanden waren (DIMITRIJEVIC 1974, T. I, 8,11-12, T. II, 5-7, 10, 24, 26, T. Ill, 13-14, 16, 24, T. IV, 1-2, 4-10, T. V, 1-2, 4, T. VIII, 2, T. IX, 13, T. XIII, 1-2, 4, T. XIV, 7, T. XV, 1, 5, 8-9, T. XVII, 7, 10, T. XX, 6, T. XXI, 1,8, T. XXII, 10). Verzierungen Zusammenfassend ist es feststellbar, daB die Mehrheit der GefàBe unverziert war, darauf weisen mindestens die vorgekommenen GefaBbruchstiicke hin. Àhnliche Beobachtungen konnte N. Kalicz iiber die Keramikfunde der spàten Starcevo-Kultur in Becsehely, besonders in Beziehung mit der Grobkeramik machen, aber auch für die Feinkeramik anderer transdanubischer Fundstellen ist das Fehlen der Verzierung kennzeichnend (KALICZ 1990, 74, 75). 14 Es ist auffàllig, daB auch noch der Schlickwurf, der sonst von der Linear B- bis in die spate Phase des Starcevo-Körös-Cris-Komplexes so charakteristisch ist (KALICZ 1990, 85), auf den GefaBbruchstücken der Grube 103/96 von GellénházaVárosrét nicht vorkommt. Das konnten wir auf dem letzteren Fundort in dem, in die Spiraloid В-Phase der Starcevo-Kultur datierbaren Fundmaterial des Objektes 6/90-91 (SIMON 1996a, 67) und unter den Funden ahnlicher Datierung der Objekte 8/90,93, 13/90-91 und 25/91 (HORVÁTH - SIMON, im Druck) ebenfalls beobachten. AuBer der behandelten roten pastosen Bemalung (Abb. 1, 11) und den „negativen" Spuren der einstigen Bemalung (Abb. 2, 7) findet man plastische Verzierungen, aber in sehr kleiner Zahl im, im Objekt 103/96 vorgekommenen Fundmaterial der StarcevoKultur. Diese sind die Fingereindriicken (Abb. 2, 5), in einem Fall der Fingernageleindruck (Abb. 2, 7), die plastischen, gegliederten Leisten (Abb. 2, 4,9), die aufgeklebte Barbotinverzierung (Abb. 2, 13), der mit Fingereindriicken bzw. mit feinen Eindriicken gegliederte Rand eines Topfes bzw. eines BombengefáBes (Abb. 1, 5, Abb. 2, 5) und das eingeritzte Netzmuster auf dem Boden eines VorratsgefaBes (Abb. 2, 12). Hier kann auch der geriefelte Wulsthenkel erwàhnt werden. Wie oben es behandelt wurde, tragen diese Verzierungsarten keinen besonderen chronologischen Wert: Sie sind entweder im Friihneolithikum allgemein oder von der klassischen Phase der Starcevo-Kultur an bis in die spate Phase dieser Kultur anwesend. Das einzige, in unserem Material anwesende Verzierungselement, das einen chronologischen Wert hat, ist das eingeglattete Muster. Es ist bekannt, daB es in der spàten Phase der Starcevo-Kultur sehr selten, aber vorkommt (KALICZ 1990, 76). 16 Dieses Muster ist im Fundmaterial der Übergangs- bzw. Spàtphase der Starcevo-Kultur in Kaposvár-Deseda (KALICZ 1990, Taf. 35, 1, Taf. 43, 3) vertreten. Das Bruchstück eines VorratsgefaBes kam mit dieser Verzierung auch in Gellénháza-Városrét, unter den Funden des, in die Spiraloid B-Phase der Starcevo-Kultur datierten Objektes 6/90-91 vor (SIMON 1996a, 66, 71 und Abb. 5,4). Auswertung Aus den obigen geht es hervor, daB man zur Bestimmung der engeren chronologischen Grenzen des im Objekt 103/96 vorgekommenen Fundmaterials der Starcevo-Kultur die BombengefâBe (Abb. 2, 1, 3, 5, 6(?)) und das eingeglattete Muster (Abb. 2, 6) berücksichtigen kann. Kleine „Bombentöpfe" wurden von S. Dimitrijevic schon in der Spiraloid A-Phase der Starcevo-Kultur erwàhnt (DIMITRIJEVIC 1969b, 47) und auch die in Kaposvár-Deseda vorgekommenen Exemplare 17 (KALICZ 1990, T. 31, 2-3,8, T. 34, 3) können da erwàhnt werden. Nach der Feststellung von P.