Zalai Múzeum 9. 100 éves a Keszthelyi Balatoni Múzeum (Zalaegerszeg, 1999)

Straub Péter: Újabb adalék a Keszthely-kultúra eredetéhez egy fenékpusztai sír kapcsány

188 Strauh Péter Ein neuer Beitrag zum Ursprung der Keszthely­1980. in der letzten Saison der ungarisch­sowjetischen Plangrabung der Festung von Fenékpuszta legte Endre Tóth an der siidwestlichen Eckbastei zwei Gráber frei. Die Bestattungen gehören zu dem Gráberfeld. welches von Vilmos Lipp 1883 und 1885 erschlossen wurde (LIPP 1886) und aus dem bis 1971 mehreren hundert Gráber bekannt wurden (KUZSINSZKY 1920. 70; SÁGI 1970, 161; MÜLLER 1992). Die im Jahre 1980 vorgekommenen Graber gehören zum nordwestlichen Randgebiet des, westlich des südlichen Tores der Festung von Károly Sági von 1963 mit 99 Gràbern freigelegten Graberfelddetails. Das Grab 1 war vollkommen leer. Es wurde da auch mit der Freilegung des Grabes 2 begonnen, aber es war so tief, dafi man damit aufhörte. Im W-O-orientierten, 310 cm tiefen Grab war ein junges Madchen im Sarg bestattet worden, die Mehrheit die Knochen in der Erde vollkommen vermoderten (Abb. 1, 1-3). In diesem ungestörten Grab kamen Kalksteinperlen (Abb. 2, 1; Abb. 3, 1), 40 Glasperlen von verschiedener Farbe und Grölk (Abb. 2, 2; Abb. 3, 2), eine bronzene Giirtelschnalle mit Schilddorn (Abb. 2, 3; Abb. 3, 3), eine silberne Scheibenfibel mit punziertem Muster (Abb. 2, 4; Abb. 3, 4) und die oxidierten Stiicke eines Kettenpanzers (Abb. 2, 5; Abb. 3, 5} vor. Mit Ausnahme der Perlen zeigen die Funde - im Gegensatz zu den bis dahin bekannten Bestattungen der Keszthely-Kultur - Beziehungen scheinbar eher mit dem pannonischen Material der Langobarden. Die Schilddornkonstruktion der Schnalle ist bei den Germánén kennzeichnend, und auch das punzierte Muster der Scheibenfibel erinnert an die punzierten bzw. gestempleten Muster der langobardischen Schmucksachen und GefaBe. Besonders beachtenswert ist die auffallend grofte Tiefe des Grabes, was man in Pannonién fur ein gemeinkundiges langobardisches Kennzeichen halt. Mehrere Argumente sprechen aber gegen die Bestimmung dieses Grabes als eine langobardische Bestattung aus der Zeit vor 568. Unter den. an der südlichen Festungsmauer bis dahin freigelegten mehreren hundert Bestattungen gibt es namlich kein einziges Grab mit langobardischen! Fundmaterial, Kultur anhand eines Grabes von Fenékpuszta welches ganz sicher vor 568 datiert werden könnte. Aufterdem sind nicht mehr als nur zwei Keramikbmchstücke mit gestempeltem Muster im Fundmaterial der Festung von Fenékpuszta bekannt. (SÁGI 1989. 298-299). und aufgrund dessen ist es zweifelhaft, ob man nach dem Abzug der Goten mit der tatsáchlichen langobardischen Besetzung der Festung rechnen kann. Die Tatsache. wonach dieses Grab als eine weitere Bestattung der Keszthely-Kultur bewertet werden könnte, stent mit der Tiefe des Grabes nicht im Gegensatz: Im Kommunalfriedhof von Keszthely sind námlich mehrere Gráber mit einer Tiefe von mehr als 3 m bekannt. und das Vermodern der Knochen ist gemeinkundig eine allgemeine Erscheinung bei den Bestattungen dieser Kultur. Unter dem Begriff "Keszthely-Kultur" verstehen die Forscher seit Jahrzehnten einen. sich am Plattensee verbreiteten Fundkreis mit geschlossenen Körbchenohrringen, Scheibenfibeln, Stylusnadeln und Armbándern mit Schlangenkopf (KOVRIG 1958, 68). Im Fundinventar des Grabes von Fenékpuszta fehlen die oben erwahnten Funde, aber auBerdem haben die fur die kulturelle und chronologische Analyse des Grabes am bestén geeignete Schnalle und Scheibenfibel im transdanubischen Material keine Analogien. Die Schnalle von viereckigem Körper und ovalem Schnallenring, ferner mit Schilddorn hat eine gemischte Form. Der Schnallenkörper und der Ring erinnern an die Hunnenzeit. wahrend die Konstruktion mit Schilddorn ist von der zweiten Hálfte des 6. Jahrhundert allgemein. Als Giirtelschnalle hat diese Schnalle in Pannonién keine Analogic aber auch unter den Funden der slowenischen und norditalischen Grâberfelder ist es schwer, Entsprechungen zu finden. Die Zugehörigkeit des Grabes zu der Keszthely­Kultur kann besonders mit Hilfe der Scheibenfibel nachgewiesen werden. Die nord und mittelitalischen Funde, mit deren Hilfe man die ethnische und chronologische Lage der Scheibenfibel kláren konnte. dienen als neue Beweise für die angenommenen italischen langobardischen archáologischen Beziehungen der Keszthely-Kultur (BONA 1963, 62­64; STRAUB im Druck). Obwohl die Fibel eine genaue

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