Zalai Múzeum 6. (Zalaegerszeg, 1996)

Tomka Péter: Einige Probleme der Hunnenforschung in Pannonien

Einige Problème der Hunnenforschung in Pannonién 49 Heizkanálen), derauch die schwarze Humufichicht in derselben Période angehört. 18 Der Akkulturationprozeft làuft vielleicht ein biftchen langsamer und wir können ­dank gliicklicher Funde - das Weiterleben bis zum Abzug der Langobarden verfolgen. Abgerifien, in Brand gesetzt wurde in der Hunnenzeit nichts, das Barbarisieren làuft in ungestürten Rithmus weiter. Die goldtragenden Leute aus Morbisch 19 blieben vorlaufig aufterhalb des Stadtbereiches, erst die Langobarden haben ihre Spuren (in Form einer S-Fibel) am Marktplatz (Forum) hinterlafien. 20 Die Villen oder Meier der lângst gezogenen Grundbesitzer zeigen dasselbe Bild. Wenn ein Weiterexistieren iiberhaupt in Frage kommt (die meisten Villen waren schon vor dem Ankommen der Hunnen verődet), dann setzt sich die sog. Foederatenkeramik durch. In Sommerein konnte H. Friesinger die Weiterbeniitzung der Gebâude zumindest in Teilen bis in die Mitte des 6. Jh.s belegen, eine Besiedlung „die bis in die Anfange des 5. Jh.s in ungebrochener Folge andauert, nach kurzer Unterbrechung jedoch von einer romanisch­gennanischen Mischbevolkerung weitergefiihrt wird" 21 (gerade in der Hunnenzeit!). Etwas ahnliches paftiert in Levél (wo wir momentán eben graben): ein spatrömischer Meierhof gent - infolge des Verschwindens des bestén Partners, des Militârs ­zugrunde, spàter aber entsteht zwischen seiner Gemarkung ein Barbarensiedlung, in der Hunnenzeit, wenn man den sog. alanischen Fibeln (Тур Levice-Prsa) trauen darf. In einem Haus haben wir eine Fibel mit Dreieckkopflatte und rhomboidem Fufi gefunden, sie ist kerbschnittverziert. Das Gegenstück stammt aus der nâchsten Nahe: aus Halbturn, Burgenland. Frau Angelika Holl hat den Тур zu erst kartiert, István Bóna hat weitere Literatur zitiert und den Тур mit dem Kaukasus, also mit den Alanen in Verbindung gebracht. 22 Municipium Mursella, die Römerstadt an der Raab­Marcal-Mündung, war zugrundegegangen schon in römischen Zeiten (zumindest in seinem NW-Teil, wo wir geforscht haben). lm spaten 4. Jahrhundert wurden einige Mauern nicht nur abgerifien sondern regelrecht herausgegraben - irgendwo brauchte man noch dieses Baumaterial. Datiert wurde dièse Tâtigkeit durch eine Valentinian-Münze in dem letztbenützten Brunnen. 23 Bemerkenswert ist, daft von hier bisher kein Exemplar der sog. Foederatenkeramik vorgekommen ist (der Ort war in früheren Zeiten eine hervorragende Töpfersiedlung). Doch steht es aufier Zweifel, daft sich jemand in der Hunnenzeit zwischen den Ruinen aufgehalten hat. Als erste Spur gait ein Lesefund, ein Nomadenspiegel. Wir sind dann im früher bebauten Stadtgebiet zufallig auf ein relatív reiches hunnenzeitliches Grab gestoften, was aber mehr Problème auslöst, als gelöst werden Können. Damit haben wir den 2. Punkt erreicht. Auf dem ausgedehnten Ruinenfeld Mursellae haben wir systematische Ausgrabungen durchgeführt, unter der Leitung von E. Szőnyi. Bei Gelándebegehungen konstatierten wir im Jahre 1981 in der Flur Szérűskert eine grofte Menge römischer Dachziegelbruchstücke und führten eine Sondierungsgrabung durch. Es sind tatsâchlich römische Mauer vorgekommen, die zu einem groften Gebâude (einer mit Pfeiler gestüzten Halle - einem Kultbau?) gehörten, defien Wande (nach der Aussage einer altén Frau, die zwischen den Ruinen in ihrer Kindheit noch verstecken gespielt hat) zu Beginn unseres Jahrhunderts noch oberflâchlich wahrnehmbar waren. Knapp an der Ostseite parallel zu einer N-S laufenden Mauer, konnten wir ein Grab freilegen. Die Füllerde des Grabes enthielt schon Bruchsteine und Schutt - folglich befand sich das Gebâude schon in Zerfall. Eine weitere Schuttschicht lag oberhalb des Grabschachtes - ein Beweis dafür, daft das endgültige Abreifien der Mauer viel spâter stattfand. Im Grab lag in einer Tiefe von 90 cm, N-S orientiert in gestreckter Rückenlage ein junger Mann. Das Grab ist ungestört (abgesehen von einem Loch eines Nagetieres, durch das drei Wirbel etwas nach rechts geschoben gefunden wurden). Die Funde: 1. Dunkelgrauer Krug, einhenkelig, an der linken Seite des Schâdels, nach Norden umgestürzt liegend. 2. Dunkelgrüner hemispherischer Glasnapf, rechts vom Kopf. 3. Ein kleiner, grauer Bêcher neben dem Glas. 4. Goldene Stiefelschnalle am linken Fufiknöchel, mit dem Dorn nach links auften. 5. Die andere Stiefelschnalle an der rechten Seite, mit Dorn ab und auswàrts. 6. Ein Messerchen aus Eisen, zusammengerostet mit einer eisernen Pinzette und eine gebogene Eisenplatte mit Ketté zum Aufhângen, an der rechten Seite. 7. Mit Goldfolie bedeckte kleine (Holz?) Statuette eines langohrigen, langhalsigen, Pferdâhnlichen Tieres. Die zwei Seiten der Folie waren zusammengedrückt, das Ganzé lag quer der Wirbelsâule und der unteren Rippen, mit Kopf nach links. 8. Zum Fund 7 gehört ein sehr dünnes bronzenes nagelartige Stâbchen, an beiden Richtungen zugespitzt, zum Teil unter dem Nackenteil der Tierfigur eingeklemmt (es hàtte als Verstârkung dienen können). 9. Ein enges, halbmondförmiges Bronzeplâttchen recht von den Wirbeln, es gehörte

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