Zalai Múzeum 5. (Zalaegerszeg, 1994)
Kalicz-Schreiber Rózsa: Siedlungsfunde und ein Brandgrab der frühbronzezeitlichen Makó-Kultur in Budaepst
ZALAI MÚZEUM 5. 1994 Kalicz-Schreiber Rózsa: Siedlungsfiinde und ein Brandgrab der Frühbronzezeitlichen Makó-Kultur in Budapest lm nördlichen Teil von Budapest (Buda) erhebt sich 2 km westlich der Donau als letzter Ausláufer der Budaer Berge, vom Aranyhegyi-Bach im Süden begrenzt, ein GröBerer Hügel, der Aranyhegy (Goldberg) heiBt. (Abb. 1). Sein östlicher Teil senkt sich als sanfter Abhang zur schmalen, niedrigen, Aachen ersten Terasse über dem einstigen Bett der Donau. Vor Jahrtausenden, vielleicht noch zur Zeit der áltesten Linearkeramik, (6. Jts. v. Chr.) kann sich hier ein breiter Neben- bzw. toter Arm der Donau hingezogen habén. Bis zum Beginn der Bronzezeit (3. Jahrtausend v. Chr.) war dieser Neben- oder tote Arm bereits mit Donfufèies und Schotter aufgefüllt, den eine dünne Humusschicht überlagerte. Dieser Gebietsteil heiBt auch heute noch „Mocsáros", was Sumpfgebiet bedeutet. Der vorgerschichtliche Fundort wurde 1962 bekannt, als man senkrecht zum Abhang einen schmalen Wasserleitungsgraben zog. Im Verlauf dieser Arbeiten stieB man bis zur Höhe der Hügelmitte auf Objekte der frühbronzezeitlichen Makó-Kultur, bzw. auf ihre Gruben. 1 Ich hatte nur begrenzte Möglichkeiten, im Profil des Wasserleitungsgrabens die verschiedenen Befunde festzuhalten und die Funde einzusammeln. Immerhin lieB sich feststellen, daB am Abhang des Aranyhegy eine einphasige Siedlung der Makó-Kultur Platz gefunden hatte (Abb. 11—12.). Viele Jahre spàter plante man am FuBe des Hügels den Bau einer groBen Wohnsiedlung, der bisher noch nicht verwirklicht wurde, aber zwischen 1986 und 1988 ergab sich die Möglichkeit, eine kleinere vorláufige Rettungsgrabung durchzuführen. 2 Im Norden der erwahnten ersten Terasse stieBen wir auf eine kleinere Siedlung der áltesten und der jüngeren Linearkeramik und etwas weiter südlich, zum Teil auch noch die neolithische Siedlung überdeckend entdeckten wir die Siedlungsreste der Makó-Kultur, derén Westrand ich bereits 1962 aufgefunden hatte. Leider war die Siedlung auch hier nur durch einige Gruben reprásentiert, die man in die Humus- und in die Lehmschicht der Terasse eingetieft hatte. Aus alien diesen Gruben kamen charakteristische Funde der Makó-Kultur an den Tag. Sicherheitshalber zogen wir an der Ostseite der ersten niedrigen Terasse auch über dem einstigen Donaubett Suchgrâben. Die Suchgraben waren 2 m breit, 150 bis 200 m láng und liefen in etwa 30 m Abstand von einander parallel. Zu unserer gröBten Uberraschung fanden wir auch in diesen Suchgraben, vor allem in derén nördlichem, nordwestlichem Teil mehrere Gruben in die Kiesund Schotterschicht eingetieft, die ebenfalls Funde der Makó-Kultur enthielten. Die ganze Umgebung, das einstige Donaubett, war in der friihen Bronzezeit fur Siedlungszwecke völlig ungeeignet. Es ist auffallend und von heute aus gesehen unverstandlich, warum diese Gruben in die Kies- und Schotterschicht gegraben wurden. 1st es möglich, daB in erster Linie die Gewinnung von Kies oder Schotter das Ziel war? Ganz im Osten bzw. Südosten der Suchgraben, wo auch vereinzelte Gruben aufhörten, stieB der Bagger auf ein Grab der Makó-Kultur. Es wurde dabei zur Hálfte vernichtet, aber der untere Teil der Grabgrube blieb auch dort erhalten und so konnten die Form des Grabes und seine Abmessungen festgestellt werden. Die Halfte der Grabgrube war unversehrt geblieben und es gelang, vier wichtige GefaBe aus dem Grab systematisch zu bergen. Ein Teil der übrigen GefaBe, die die Maschine herausgeworfen hatte, lieB sich restaurieren, ein anderer Teil konnte nicht mehr zusammengesetzt werden, war aber in Zeichnungen rekonstruierbar; einige Fragmente waren auch dazu nicht geeignet. Aufgrund der Beobachtungen lieB sich feststellen, daB der Bagger südöstlich der Siedlung unerwartet auf ein vereinzeltes Brandschüttungsgrab gestoBen war (Abb. 2., 1). Die Richtung der abgerundet rechteckigen (135x110 cm) Grabgrube war WNW—OSO. Die in die Schotterschicht gegrabene Grabgrube war von der Oberflache gemessen etwa 70 cm etwas muldenartig eingetieft. Die GefaBe lagen oder standén etwas höher in ungefahr 60 cm Tiefe. Am Boden der Grabgrube, im westlichen Teil fanden wir die kalzinierten Knochen in einem kleinen Haufen. Im Grab befanden sich mindestens 12 GefaBe, vermutlich aber 13 (Abb. 2—3.). In situ entdeckten wir GefaBe in der östlichen Hàlfte der Grabgrube, die übrigen GefaBe lagen vermutlich im Süden und im Westen. Zu den Grabbeigaben gehörten eine innenver-