Zalai Múzeum 5. (Zalaegerszeg, 1994)

Honti Szilvia: Neue Angaben zur Geschichte der Kultur der transdanubische inkrustierten Keramik im Komitat Somogy

174 Honti Szilvia Gràber, aus den dièse Funde zum Vorschein kamen, zàhlt I. Bona zur mittleren Phase des Friedhofs (Bona 1975, S. 204, Karte 24.). Eine der Urnen trâgt in einem Szeremleer Grab dieselbe Verzierung (Bona 1975, T. 257. 15). Dieses Grab ist das jüngste von den mitgeteilten Gràbern im Szeremle-Friedhof. Die , ,eingeramte" Verzierung einer der Schüsseln mit ausladendem Hals (aus der Grube Nr. 44; Abb. 1. 8) wiederholt sich an einer grossen Schüssel mit einladen­dem Hals und eckig-ovalförmigem Mundsaum (aus der Grube Nr. 224; Abb. 8. 1). Diese Form ist die hàufigste von der auch Litzenkeramik enthaltenden Gruben Nr. 224 und 176. Die hier gefundenen schlanken Krüge (Abb. 8. 2, 5.) sind gleich wie im Király szentistván-Friedhofbekannt waren, István Bóna záhlte diese zur Spàtphase des Fried­hofs (Bóna 1975, S. 204., Karte 24). Nach pràsentierten Fundstoffen ist es festzustellen, dass sie vor allém mit der Kleinebene-Untergruppe der trans­danubischen inkrustierten Keramik, in kleinerem Masse mit jüngeren, nördlich von der Donau liegenden Fund­stellen der Untergruppe in der Umgebung von Esztergom in Verbindung stehen. Die Auswirkungen der Madarovce­Kultur, die in den obengenannten Gruppén pregnáns auftreten, falit in Vörs völlig aus. Nach jüngeren Elemen­ten unseres Fundmaterials — als die inkrustierte Rippen­verzierung an Gefassen mit Trichterförmigem Hals, das „eingeramte" inkrustierte Muster an Schüsseln, die schlanken, hohen Krüge — behaupten wir, dass die zwei Gruben (Nr. 44 und Nr. 224) mit dem Ende der mittleren Phase und dem Anfang der Spàtphase des Királyszentistván-Friedhofs (Bóna 1975, S. 204.) gleich­zeitig sind. Zusammen mit der obengenannten inkrustierten Kera­mik wurde auch ein Krug mit litzenartiger Verzierung gefunden, an seinem Hais sind drei horizontale, an seinem Henkel ein vertikales Bündel zu fmden. Der Krug mit trichterförmigem Hals und mit eingedrücktem kugelför­migem Körper hat gegenüber seinem unter dem Rand be­ginnenden Bandhenkel einen kleinen lánglichen Wulst (Abb. 2. 2). Bei der Grabung 1992 wurde in der Grube Nr. 224 eine mit derselben Technik verzierte Schüssel gefun­den. Der Rand des Gefasses mit trichterförmigem Hals und eingedrücktem kugeligem Körper ist mit horizonta­lem Litzenabdruck und darunten mit wellenartigem Bün­del verziert, auf der Schulter ist ein lánglicher Wulst, der dem auf kleinem Krug befindlichen áhnlich ist (Abb. 8.4). In der Grube Nr. 176 wurden Randreste eines áhnlichen Gefasses gefunden, an diesen Resten ist ein wellenartiges Bündel zwischen zwei horizontalen Streifen zu sehen. Die Litzenkeramik Österreichs und der umliegenden Gebiete wurde ausführlich von Zoja Benkovsky­Pivovarová untersucht (Benkovsky-Pivovarová 1972,1981). Sie stellte fest, dass es sich bei der Litzenkeramik Öster­reichs zweifelsohne um eine selbstandige Kultur handelt, eine ihrer Phasen mit dem nordtransdanubischen inkrustierten Keramik, mit den Typen von Böheimkirchen und Veterov, soweit mit der klassischen und spàten Phase der Madarovce-Kultur gleichzeitig ist. ,,Das Fundgut dieser Phase enthált neben den charakteristischen litzen­verzierten Keramikformen Begleitkeramik, die starke Beziehungen zum keramischen Inventar aller erwàhnten Nachbarkulturen ausweist" (Benkovsky-Pivovarová 1972, 209). Spáter záhlte sie ,,die Litzenkeramik Österreichs zu Kulturen mit inkrustierter Keramik der Bronzezeit des Karpatenbeckens, derén west- bis nordwestliches Randge­biet sie darstellt" (Benkovsky-Pivovarová 1981, S. 35.). Die Verfasserin bringt die auch in unserem Material vor­kommende Schüssel mit trichterförmigem Hais mit den áhnlichen Schüsseln der früher erwàhnten mittelbron­zezeitlichen Kulturen in Verbindung (Benkovsky­Pivovarová 1972, S. 206—207, Abb. 7.). Aufgrund der Schüssel, die an zur Kisapostag-Kultur gehörender Fund­stelle Balatongyörök zum Vorschein kam, und mit gewi­kelter Stabchenverzierung versehen ist (Torma 1972, S. 24, Abb. 11. 5), muss man ihren Vorganger in der Früh­bronzezeit suchen. Nach Meinung von Z. Benkovsky­Pivovarová handelt es sich bei den gehenkelten Krügchen mit kugeligem Körper um eine selbstandige Form der Lit­zenkeramik (Benkovsky-Pivovarová 1981, S. 30.). Das Vörser Gefass mit seinem eingedruckten kugeligen Kör­per und langen bogen-trichterförmigen Hals steht in eng­ster Verbindung mit litzenartig verziertem Gefáss, das aus dem Skelettgrab von Sopron-Kirchner-Flur stammt (Benkovsky-Pivovarová-Gömöri-Kaus 1988, Abb. 1. 3), und weicht von der „klassischen" Krugform der Lit­zenkeramik ab (Benkovsky-Pivovarová 1981, S. 30.). Auch die Krügchen des Guntramsdorfer Fundmaterials haben im kleineren Masse abweichende Formen (Benkovsky­Pivovarová 1972, Abb. 2. 1, 4—5). Zu diesem Fund gehört auch eine solche ovalförmige Schüssel (Ebenda S. 206, Abb. 2. 2., Abb. 6.), deren Form im Vörser Fundmaterial oft vorkommt. Aber diese Schüsselform war eine làngere Zeit der transdanubischen inkrustierten Keramik gebráuchlich, deshalb dient diese Tatsache auf diese Weise als kein Beweis fur die völlige Gleichzeitigkeit der Vörser und Guntramsdorfer Fundstoffe. Auf die Frage, ob es einen chronologischen Unter­schied zwischen der horizontalen und wellenartigen Ver­zierung gibt, können wir vor Bearbeitung des 1992 in Vörs gefundenen Fundkomplexes nicht antworten. Es ist aber sicher, dass die beiden Verzierungsarte nicht mit den aus Friih-, sondera aus der entwickelten Phase der inkrustier­ten Keramik stammenden Funden zum Vorschein kamen, deshalb können wir die Gleichzeitigkeit der wellenartigen Verzierung ausschliesslich mit der Kisapostag-Kultur (Benkovsky-Pivovarová 1981, S. 32.) ablehnen. Der Stoff und die Ausarbeitung der in 3 Gruben von Vörs gefunde­nen und mit zweierlei Verzierung versehenen Bruchstük-

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