Zalai Múzeum 5. (Zalaegerszeg, 1994)

Peška, Jaroslaw: Frühbronzezeitliche Siedlungstruktur in Mähren

Frühbronzezeitliche Siedlungsstruktur in Mahren 149 Thaya (Entfernung 1—2 km) mit irgendeiner sekundáren Kumulation in der Umgebung von Mikulov (Abb. 1) mit Durchschnittsentfernungen (Úk: 1,36 km; VG: 1,44 km), die mit der Mikroregion gut vergleichbar sind (Abb. 9). Verbinden wir die nàchstliegenden, gewinnen wir die Gruppierungen von Siedlungen (Abb. 4 und 5). Der gegenwàrtige Forschungsstand in Mahren gibt keine zufriedenstellende Antwort auf die Frage der gegen­seitigen Beziehungen der Siedlungen und der Nekropolen, event, der zentralen Position der einen gegenüber den anderen (cf. Gruppengràberfelder in Böhmen: Pleinerová 1967, 18—22). Die Ausdehnung und Struktur der Siedlun­gen, die hohe Fundstellenzahl mit gemeinsamem Fund­vorkommen (44%) signalisieren áhnliche Kriterien der Auswahl eines Siedlungsareales und somit eine mehr oder weniger übereinstimmende Wirtschaftsform im Verlaufe der früheren Bronzezeit (Abb. 10). Der ,,Reichtum" oder die , ,Dürftigkeit" des Inventares auf den einzelnen Sied­lungen hangén mit der Frage des Besiedlungswüstung in Form eines plötzlichen, gezwungenen oder im Gegenteil eines durchdachten, planmassigen Verlassens einer Niederlassung durch ifire Bewohner. Die Struktur und Organisation des frühbronzezeitlichen Siedlungsareales lásst sich anhand des derzeitigen Er­kenntnisstandes nur sehr schwierig rekonstruieren. Wir setzen eine Vielseitigkeit der Siedlungsfunktionen voraus (cf. Hásek 1984, 22). Der Charakter der Unëticer sowie Vetef over Besiedlung ist im Grundé gleich. Man kann sich ihn in Gestalt eines losen Netzes von kleineren Ansiedlun­gen (die Flàche von einem und mehren Hektár entsteht durch das Anwachsen wahrend der ununterbrochenen Be­siedlungsphasen) voneinander nicht allzu entfernten, vor­stellen, die mit einer nahe liegenden Wasserquelle in einer Seehöhe bis zu 300 m situiert sind. Bereits seit der alteren Unëticer Kultur (BA1) müssen wir mit dem Besiedeln und Umfrieden von Höhenlagen rechnen. Die innere Gliederung der Dörfer bleibt weiterhin unklar. Die Grabungen bestátigen ein Übergewicht von Vorrats­gruben, Bauten sind eine Seltenheit (die meisten der oberirdischen Konstruktionen wurden scheinbar durch Terrainherrichtungen vernichtet), nur ausnahmsweise un­terscheidet man produktions-wirtschaftliche Objekte. Die Flachlandsiedlungen gewahren ein Minimum von Erkenntnissen über die sozialen Unterschiede der damali­gen Society. Ein Anwachsen von sozialen Disproportio­nen verfolgen wir hauptsachlich auf Unëticer Nekropolen mit Bestattungen führender Persönlichkeiten und es wird nicht einmal dem Milieu befestigter Ansiedlungen mit Be­legen von künstlich getrennten „Akropolen", als Sitz ei­ner privilegierten Schicht, fremd sein, zu derén allgemei­nem Aufbau es unter dem Druck der Entwicklung im Inneren der einheimischen Gesellschaft zum Abschluss der früheren Bronzezeit kommt (Stuchlíková 1984, 146—162; Furmánek—Veliacik—Vladár 1991, 193). Gleichzeitig reprásentieren sie die entwickelteste und kompliziertestere Siedlungsform sowie ein hohes Or­ganisationsniveau der Gesellschaft dieses Zeitraumes. Verborgen bleibt jedoch, wer, auf welche Art und weshalb diese anspruchsvollen Fortifikationen errichtete. Eben­falls fehlen mehrere Bindungen auf ihre sog. landwirt­schaftliches Hinterland, wenn auch hier gewisse Andeu­tung vorhanden sind (Tocík 1982, 411—414). Bewohnt waren sie von einer nicht allzu grossen Kom­munitát, die im Durchschnitt einige Familien, d. h. einige — zig Personen zahlten (Neustupny 1986, 232), die sich hauptsachlich mit der Landwirtschaft und der Viehzucht befaftten. Neben den üblichen táglichen Aktivitaten, schliessen wir bei einigen ausgewahlten Individuen eine handwerkliche Spezialisierung nicht aus. Es herrschte ein reger Handelsverkehr und Kontakt mit der weiten Umgebung (Rohstoff-Transport, Austausch von verschiedenen Produkten). In der Nàhe der Niederlas­sungen befanden sich Felder, Brachland, Weiden, Orte der Futtergewinnung, Jagd- und Sammelwirtschaftsráume sowie die unerlàsslichen Gráberfelder, die ein ziemlich weites Gebiet eingenommen habén. Eine náhere Charak­teristik sind wir ausserstande vorzulegen. Die gegenseiti­gen Beziehungen der Siedlungen und der Gráberfelder sind noch nicht zufriedenstellend gelöst worden, ebenso wie das Verháltnis der Flachlandniederlassungen zu dem entwickelteren Milieu der Höhen- und der befestigten Sitze. Schlufiwort:

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