Zalai Múzeum 3. (Zalaegerszeg, 1991)

Klíma, Bohuslav: Die Anfänge und Entwicklung des grossmährischen Burgwalles Pöltenberg (Znojmo)

Die Anfànge und Entwicklung des grossmahrischen Burgwalles Pöltenberg (Znojmo) 109 Linie der Presbyteriumswand hervortritt In der Um gebung der kirche wurden insgesamt 87 Körpergraber untersucht, die in sieben Horizontén lagen. Die oberen vier Horizonté gehörten dem Kirschenfriedhof aus der Zeitspanne von XVI. bis XVin. Jahrhundertan. In diesen erschienen hàufig bronzene Reliquien, Kreuzchen und kleine Zieraten als Beigaben, sowie metallische Kleidungsbestandteile. Der fünfte Grabhorizont, in einer Tiefe von 200 cm, war be­reits durch den Kirchenbau gestört worden, der durch den Orden der Kreuzherren mit rőtem Stern im XIII. Jh. durch­geführí wurde. Aus dicsein Gíaohorizont stammt auch ein grosser S-förmiger Schlâfenring aus Bronzedraht. Schliess­lich gehörte die sechste und die siebente Gràberschicht der Zeit des XI. bis XII. Jahrhunderts an. Die untersten Gràber mit steinerner Verkleidung waren in das felsige Liegende eingehauen. Vom gefundenen Inventar sind kleinere Schlàfenringe mit S-förmiger Schlinge erwàhnenswert, die aus einem starken Silberstâbchen hergestellt sind und die wir in die Zeitspanne des gesamten XI. Jahrhunderts einrei­hen können. Die Grabkomplexe mit beweisbarem Datie­rungsinventar sind fur die Zeitbestimmung einzelner Bau­uphasen der St. Hypolituskirche massgebend. In der ersten Halfte des XI. Jahrhunderts wurde ein neues politisches Zentrum — die Znaimer Pfemysliden­burg auf der gegenüberliegenden Anhöhe gegriindet Im Areal dieser Burg wurde auch die bekannte Rotunde der heiligen Maria, spàter der heiligen Katharina aufgebaut. Trotzdem hat das Lében auf dem Pöltenberg nicht aufge­hört, geht in eine mittelalterliche Ortschaft über und ist zum Zentrum der Probstei geworden. Die vorgelegte Übersicht sollte auf grund neuer archàolo­gischer Forschungen die historische Entwicklung des grossmahrischen Höhenburgwalles Pöltenberg darbieten und zugleich die Aufmerksamkeit der fachmànnischen Kreise auf diese Fundstelle richten, die zur Geschichte Grossmahrens viel beizutragen vermag und bisher archâolo­gisch vernachlàssigt wurde. Erst durch die letzten Grabun­gen ist es gelungen, wertvolle Belege über die Bedeutung dieses Denkmals zu bringen und dadurch zugleich auch Aufgaben und Ziele der weiteren Forschungen zu bestim­men. Es ist sicherlich nur eine Zeitfrage, wann hier auch Spuren von Begràbnisstatten auftauchen werden. Ihre Ent­deckung könnte die Bedeutung des provinzialen Zentrums von Znaim im Rahmen Grossmahrens sowie in der nach­grossmahrischen und mittelalterlichen Epoche zum Aus­druck bringen. Liieralur: BIALEKOVÁ, D. 1977: Sporen von slawischen Fundplâtzen in Pobedim, S1A XXV-1, 102—160. Bratislava. DOSTAL.B. 1968: SpàtburgwallzeitlicheundneuzeitlicheGrab­stattc in Znojmo — HradiStë, SPFFBU E 13, 7—66. Bmo. IIRUBY, V. 1955: Stare Mes to, velkomoravské pohfebiStë Na va­lách. Praha. KALOUSEK, F. 1955: Velkomoravské hradisko ve Znojmë— llradisti na Moravë — Die Burgwallanlage in Znojmo — Hradistë in Màhren,SPFFBU С 2, 9—30. Brno. KLÍMA, В. 1989: Nova etapa archeologickych vyzkumű Znoj­ma— I IradiStë — Eine neue Etappe der archaologischen Er­forschung in Znojmo—ilradisié!, Jí2m Morava roc. 25, sv. 28,125—144. Bmo. KLÍMA, B. 1989:Die neue Erforschung in Znojmo— HradiStë, Pfehled vyzkumű 1986, 53—54. Bmo (AÚ CSAV). KLÍMA, B. im Druck: Vysledky druhé sezóny archeologického vyzkumű na velkomoravském vyginném hradiSti sv. Hypoli­ta ve Znojmë, Prehled vyzkumű 1987. Brno. PALLIARDI, J. 1891: Píehledny vysledek mého letogního bádá­ní archeologického, CVMSO VHI, 153—161. Olomouc. POULÍK, J. 1948: Staroslovanská Morava — Moravia in old Sla­vonic Period. Praha. STAN А, С. 1985: Máhrische Burgwálle im 9. Jahrhundert, Die Bayern und ihre Nachbarn, Verröffentlichungen der Kom­mission für Frühmittelalterforschung, Bd. 9/2. Wien.

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