Zalai Múzeum 2. (Zalaegerszeg, 1990)

M. Virág Zsuzsanna: Vorbericht über die Ergebnisse der Freilegung der kupferzeitlichen Siedlung von Zalavár–Basasziget

74 M. Virág Zsuzsanna werden, dass infolge der Wasserstandschwankun­gen des Klein-Balatons ein Teil der Knochen im durchfeuchteten Boden verrottete. Die Viehhaltung war wohl nicht nur in der Bedarfsdeckung der archaologisch f assbaren Fleischnahrung bedeutend, vielmehr konnte das Rind auch als Zug- bzw. Lasttier benutzt werden. 15 Aufgrund der vorge­kommenen Siebgefássbruchstücke können wir auch die Verzehrung von Milch und Milchwaren annehmen. Die Objekte der Siedlung enthielten druch­schnittlich wenig Keramik, was aber nicht über­raschend ist, wenn wir die zahlreichen Gruben im Verhàltnis zur kleinen Gemeinschaft betrachten. Das keramische Material scheint nach dem jetztigen Stand der Untersuchungen einheitlich zu sein. Ihre geringe Menge ermöglichte trotz der strati­graphischen Angaben keine Beobachtungen über seine typologische Entwicklung. Die kennzeich­nenden Merkmale in Form, Verzierungsart und Technik entsprechen den bekannten ausgearbei­teten Charakteristika der transdanubischen Bala­ton— Lasinj a (I.) Kultur. (KALICZ 1969—70 81, 1973/a 134, 136, 1973/b 20—21, 1980 251—256, 1982 6—7) 16 Schliesslich können wir die Beobachtungen über die Siedlung folgenderweise zusammenfas­sen. Die in sumpfiger Umgebung entstandene Siedlung weist durch die Superposition der Háu­ser mit massiver Konstruktion auf eine andau­ernde Besiedlung hih, die durch die für den Ackerbau und die Viehhaltung gleichmássig günstige Umwelt ermöglicht worden ist. Aufgrund der oben schon beschriebenen Lage der verschie­denen Objekte können wir an èine geschlossene Besiedlungseinheit denken, die auch im wirt­schaftlichen Sinne bestanden habén mag. Das Bei­spiel von Basasziget beweist eindeutig, dass die kleineren Siedlungen nicht unbedingt eine flüch­tige Besiedlung • darstellen. Sie konnten sogar dauerhafte Wohnorte kleinerer Gemeinschaften gewesen sein. 1. Zum Wasserstand des Balatons siehe: SÁGI 1968 442. In Bezúg auf das Karpatenbecken siehe SIKLÓDI 1982—83 25—26 mit weiteren Angaben. 2. Ausser den Beobachtungen, die sich auf die kii­matischen Verháltnisse beziehen, muss auch die mit den bedeutenden Wasserstandschwankungen des Klein-Balatons zusammenhângende Erosion berücksichtigt werden. Dièse Erosion könnte durchaus zum Zerstörungsprozess der kupferzeit­lichen Bodenf lâche und zur Gestaltung der héu­Es ist selbstverstândlich, dass trotz gründlicher Kenntnis einer Siedlung die Frage der wirt­schaftlichen und Besiedlungsstruktur der Balaton— Lasinj a (I.) Kultur nicht zu lösen ist. Es ist aber nicht auszuschliessen, dass auch die in bedeuten­der Zahl gegründeten kleinen Siedlungen, (KA­LICZ 1982 6) áhnlich der von Basasziget, kleine wirtschaftliche Einheiten gewesen sein konnten. Die abweichende Intensitat und die extrém un­terschiedliche geographische Umwelt der Siedlun­gen (KALICZ 1982 6) erlauben uns, doch auf ihre wirtschaftliche Mehrheit zu schliessen. Ich denke hier an die Verschiedenheit der Proportio­nen von Viehhaltung und Ackerbau in einigen Landschaften. (KALICZ 1982 6) Demzufolge kann unsere Siedlung vermutlich für den überwiegen­den Teil der Siedlungen, die unter áhnlichen ökologischen Umstánden zustande gekommen sind, als Modell dienen. Ihre Eigentümlichkeiten können nicht für die Gesamtheit der Kultur ver­allgemeinert werden. In Siedlungen, die sich in einer áhnlichen Umwelt mit günstigen Bedingun­gen zu einer áhnlichen Wirtschaft und dauerhaf­ten Besiedlung entwickelten, können wir aber auch massivere oberirdische Gebáude annehmen. (KALICZ 1970 107. 9. t. 2, 1973/a 134, 1982 6). Die Siedlung von Basasziget bildet nur ein Kettenglied in der Erkenntnis der wirtschaí'íli­chen und Besiedlungscharakteristika der Kultur. Die Erforschung weiterer, hauptsáchlich in ab­weichender geographischer Umwelt gegründeter Siedlungen ist erforderlich, die uns neben der genaueren Interpretation der Erscheinungen un­serer Siedlung auch der Bestimmung der Gesetz­mássigkeiten náher bringen. Es ist auch das Ver­hàltnis der nahe zueinander liegenden kleinen Siedlungen zu untersuchen, die vielleicht eine grössere Einheit mit einer lockeren Struktur gebildet habén. 17 Diese Studie ist lediglich als Vorbericht anzuse­hen, in dem ich auf die völlige Darlegung der Erscheinungen und Problème der Siedlung von Basasziget nicht eingehen konnte. tigen Terrainkonfiguration beigetragen habén. (LOTZ 1974 270, 1978 167). 3. Unsere sich auf das Ausmass der Siedlung bezie­henden Schátzungen können auch durch diese Erscheinung verstárkt werden, die darauf hinwei­sen, dass die Siedlung in westlicher Richtung keine bedeutende Ausdehnung hatte. 4. Die Bezugnahme von E. Bánffy, dass die Háuser in einer Tiefe von 25—30 cm vorgekommen sind, ist ein Missverstándnis. (BÁNFFY 1985 187). In Anmerkungen:

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