Zalai Múzeum 2. (Zalaegerszeg, 1990)
Bánffy Eszter: Übergang des Spätneolithikums in die Kupferzeit im Komitat Zala
Übergang des Spatneolithikums in die Kupjerzeit im Komitat Zala 69 sondern oval, und der innere Raum ist etwas grosser. Jedoch gehört sie nicht zur frühen Lengyel-Kultur, sondern zum Ende der klassischen oder mehr zur spàten Phase. Aus der Grabenfüllung wurden Scherben der spatesten, unbemalten Phase mit scharfem Profil und Sandmagerung gefunden, derén Merkmale auch für die BalatonLasinja-Keramik typiseh sind. Andererseits, was die Spuren eines möglichen Gebaudes innerhalb der Anlage betreffen, dürfte es zu den Befestigungsanlagen gezahlt werden. Zusammenfassend kann Folgendes festgestellt werden : 1. Was die Übergangsprobleme zwischen der spàten Lengyel- und der Balaton-Lasinja-Kultur betreffen, gibt es trotz der Ergebnisse der letzten Jahre noch Unsicherheiten. 2. Auf Grund der Gelandebegehungen und der bisherigen Ausgrabungen der zwei untersuchten Regionén falit auf, dass die Fundorte der zwei Kulturen oft dicht nebeneinander, in anderen Fallen nahe zueinander liegen, und zwar auf lánglichen, flachen Hügelseiten immer in Wassernahe, aber nie direkt am Ufer. Die Bevölkerung der beiden Kulturen bevorzugte also áhnliche Lebensumstánde. 3. Obwohl die noch aufzuarbeitende spáteste Lengyei-Keramik mit balatonartigen Merkmalen jetzt nicht besprochen werden soil, gibt es doch viele Âhnlichkeiten beider Gattungen, was die Form, die Machart oder spezielle Funde, wie z. B. die zahlreichen Tonlöffel betreffen. Für ein Weiterleben der spatesten, unbemalten Lengyel-Phase spricht auch die Tatsache, dass der in Österreich angewendete Ausdruck „Epilengyel" schon für 1 Grabungsleiter war L. Horváth. Die Aufarbeitung des Fundmaterials wind von E. Bánffy—L. Horváth (Neolithikum) ; M. Bondár (Fruhbronzezeit) ; L. Horváth (spate Bromzezeit, Eisenzedt) ; В. M. Szőke (9. Jh.) und L. Vándor (Mittelalter) gemacht. 2 Grabungsleiter wair В. M. Szőke. 3 Bánffy, E. : Kultikus rendeltetésű leletegyüttes a KisBalaton középső rézkorából. (A Middle Copper Age cult assemblage from the Little Balaton region.) Arch. Ért. 112, 1985. 4 Bánffy, E.: Cultic finds from the Middle Copper Age of Hungary — Connections to' South East Europe. In: Archaelogy and fertility cult in the Ancient Mediterranean. Papers presented at the first international conference on „Archaeology of the Ancient Mediterranean", Malta, 2—5. Sept. 1985. Ed.: A. Bonanno. Amsterdam, 1986. 5 Urban, O. H. : Die lengyelzeltliche Grabenanlage voin Wetzleinsdorf, NO. In: Mit. d. Österreichischen Arbeitsgemelnsehaft für Ur- und Frühgeschichte, Bd. 33—34. Wien, 1983—84. 209—220. die eigentliche Balaton-Lasinja-Keramik benutzt wird. 8 4. Die kultische Grube von Balatonmagyaród—Homoki-dűlő wurde von mir vor einigen Jahren detailliert untersucht. Die Analyse brachte das Ergebnis, dass hier die Spuren eines Bauopfers gefunden wurden. Solcherweise konnte aufgrund mehrerer spátneolithischer und kupferzeitlicher Parallelen aus Nachbargebieten festgestellt werden, dass die Bauopfer als eine kultische Gewohnheit in der zwischen der Lengyel- und der Baden-Kultur befindlichen Période auch von der Bevölkerung der Balaton-Lasinja-Kultur ausgeübt wurden. In dieser Weise zeigen die rituellen Vorstellungen dieses Zeitraumes auch eine Art Kontinuitát. Das kann aber auch bed eu ten, dass — àhnlich wie in Ostungarn — auch hier mehr mit der lokálén Entwicklung der Bevölkerung der früheren Période und weniger mit Einwanderungen gerechnet werden muss. 5. Dieser Hypothèse würde der Idee einer südlichen Einwanderung aus dem Vinca-Gebeit widersprechen. 9 Wenn wir aber die tatsáchlich vorhandenen Einflüsse — wie z. B. die Anfànge der Metallindustrie und die (wie von N. Kalicz nachgewiesen) als Metallnachahmungen anzusehenden schwarzpolierten Kannelurenware — nicht als Spuren einer neuen Volsksgruppe, sondern als eine Kulturdiffusion, einen Kultureffekt ansehen, so können wir die einheimischen und die fremden Elemente nicht als einander widersprechende Fakten, sondern eher als verschiedene Komponenten einer neuen Struktur ansprechen, deren Struktur beim Weiterleben der ursprünglichen Bevölkerung auch schon chalkolithische Merkmale aufwies. Kalicz, N.: Becsehely. Mitt. Arch. Inst. 7 (1977), 119 —120; ders.: Becsehely. Mitt. Arch. Inst. 8/9 (1978— 79), 201—203; Kalicz; N.— Károlyi, M.: Sé, Malomidűlő. Mitt. Arch. Inst. 7. (1977), 122—123. Höckmann, О.: Wehranlagen der jüngeren Steinzeit. In: Ausgrabungen in Deutschland 3, Mainz 1975; Moddermann, P. : Einige Gedanken zur Deutung der miittelneolithischen Grabenainlagen, In: Mitt. d. ÖA für Ur- und Frühgeschichte, Bd. 34., 1983—84; Kalicz, N. : Übersicht über den Foirschungsstand der Entwicklung der Lengyel-Kultur und die áltesten Wehranlagen" in Ungarn. In: Mitt. d. ÖA für Ur- und Frühgeschichte, Bd. 33—34., 1983—84. Ruttkay, E. : Beitrag zum Problem des EpilengyelHorizonrtes in österreich. Arch. Austr. Beiheft 13 (Festschrift Pittioni) 1976. Kalicz, N. : A Balatoni-kultúra történeti kérdései és fémleletei (The historical problems of the BalatonLasinja culture and its metal finds) Arc. Ért 109, 1982; ders.: A Balatoni-csoport emlékei a Dél-Dunántúlon. JPMÉ 14—15, 1969—70. Anmerkungen :