Zalai Múzeum 2. (Zalaegerszeg, 1990)
Trnka, Gerhard: Zum Stand der Erforschung der mittelneolitischen Kreisgrabenanlagen in Niederösterreich
Zum Stand der Erforschung der mittelneolithischen Kreisgrabenanlagen in Niederösterreich 25 nahe, dass die Tore dem damaligen Paláorelief angepasst wurden (im Höhenschichtlinienverlauf bzw. rechtwinkelig darauf) und somit ganz einfach durch die zuführenden Wegtrassen zu erklaren wàren. Ein weiterer Einwand gegen Beobachtungen aus dem Zentrum heraus kann anhand des Westtores der zweifachen Kreisgrabenanlage von Strögen (Abb. 1.) angeführt werden, da dieser aus zwei Grabendurchlassen bestehende Eingang derart angelegt ist, dass man vom Mittelpun'kt des Innenraumes aus keine horizontalen Visierungen vornehmen kann — vielmehr ist ein Blick aus der Amlage mit Berücksichtigung der beiden inneren Pallsadenreihein von diesem Standpunkt aus in der Horizontalen uberhaupt nicht möglich! Meines Erachtens können diese astronoLiteratur : Neugebauer —^Maresch Chr., Chronologie der Befestigungs- und Kultanlangen des Mittelneolithikums in No anhand der Grabungen von Falkenstein- „Schanzboden" und Friebritz, MUAG 33—34, 1983—1984, 189ff. Neugebauer J.-W. —• Neugebauer-Maresch Chr. — Winkler E.-M., Die doppelte mittelneolitische Kreisgrabenanlage von Friebritz, NÖ., FÖ 22, 1983, 87ff. Nikitsch R., Kreisgrabenanlagen in Osterreich, ungedr. Diss. Wien 1985. Petrasch J., Geschichte der mittelneolithischen Kreisgrabenanllagen in Mitteleuropa, ungedr. Diss. Tubingen 1988. Podborsky V., Erkenntnisse auf Grund der bisherigen Ausgrabungen in der Siedlung mit mahrischer benialter Keramik bei Tësetice — Kyjovice, Jschr. mitteldt. Vorgesch. 60, 1976, 129ff. Podborsky V., Tësetice —Kyjovice 4, Rondel osady lidu s moiravskou malovanou keramikou (Tësetice —^Kyjovice 4, Das Rondell der Niederlassung des Volkes -mit mâhrischer bemalter Keramik), Universita J/E/Purkyne v Brnë 1988. Trnka G., Vorláufige Ausgrabungsergebnisse der Kreisgrabenanlage von Kamegg, Niederösterreich, ArchA 70, 1986, 87ff. Trnka G., Studien zu mittelneolithischen Kreisgrabenanlagen, Habilitationsschrift der Universitàt Wien 1988. (erscheint in: Qsterreichische Akademie der Wissenschaften, Phil.-histor. Klasse Denkschriften.) mischen Überlegungen kaum zielführend sein, da manche Auffàlligkeiten und Übereinstimmungen mit Himmelskörpern wohl zufallsbedingt sind; ausserdem wird dadurch die unterschiedliche Anzahl der Gráben und Tore nicht gerechtfertigt ! 1st die Funíktion der Kreisgraben ungewiss, kennt man auch keimé Vorlaufer und direkten AbkömmlDinge dieser Anlagen. Es hat den Anschein, als ob es sich um eine eigenstándige, kurzfristige Erscheinung, derén Ausgangspunkt im Lengyel-Kuliturbereich (hpts. Nordniederösterreich und Südmáhren) zu isuchen ist, handelt. Àhnlichkeiten bestehen lediglich mit den britischen HengeMonuments, ohne dass ein kultureller und chronlogischer Zusammenhang besteht. Trnka G., Zum Forschungsstand der mittelneolithischen Kreisgrabenanlagen in Österreich, Jschr. mitteldt. Vorgesch. 73, 1990 (im Druck). Trnka G., Die mittelneolithischen Kreisgrabenanlagen in Österreich, Int. Lengyel-Symposium 1988 in Kravsko (im Druck). Verginis S., Sedimentologische Untersuchungsmethoden und derén Anwendung und Auswertung am Beispiel zweier Profile bei Kamegg, Niederösterreich, ArchA 70, 1986, 103ff. Weber Z., Astronomická orientace rondelu z Tësetic—Kyjovic, olkr. Znojmo, SPFFBU E 30, 1985, 23ff. Weber Z., Astronomjische Orientierung des Rondells von Tësetice—Kyjovice, Bez. Znojmo, Int. Symp. Lengyel 1986, 313ff. Liter aturabkürzung en und Erscheinung sort: ArchA = Archaeologia Austriaca (Wien) Fenster zur Urzeit, Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge 117, 1982 (Horn). FÖ = Fundberichte aus Österreich (Wien) Int. Symp. Lengyel 1986 — Internationales Symposium über die Lengyél-Kultur (Nitra—Wien). Jschr. mitteldt. Vorgesch. = Jahresschriften für mitteldeutsche Vorgeschichte (Halle/Saale). MUAG = Veröffentlichungen der österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte (Wien). SPFFBU = Sborhik Praci Filozofické Fakulty Brnënske Univerzit3 r (Brno).