Zalai Múzeum 2. (Zalaegerszeg, 1990)

Közlemények - Holl Imre: A középkori Szentmihály falu ásatása II.

198 Holl Imre Ausgrabung des mittelalterlichen Dorfes Szentmihálv II. Die Zeugnisse der schriftlichen Quellén, der Háuser und des Dorfbildes Die Ergebnisse der Ausgrabung im Dorf Szentmi­hály habén (entgegen den schlechten Beobachtungs­möglichkeiten) mehrere wichtige Fragen geklárt. Mit Hilfe des Grundrisses der Kirohe (s. Artikel von N. Parádi) und zwei Funden (1. Haus: Hufeisen, 9. Haus: Keramik), ist es шп die zweite Hâfte des 13. Jahr­hunderts z.u datieren. (Die erste schriftliche Er­wàhnung ist van 1310 bekannt.) Der Aufbau der Siedlung und die geregelte Anordnung der sich an die Hâuser ansohliessenden Aokerparzellem zeigt, dass es sich um ein Waldhufendorf entlang einer einzigen Strasse handelt. Die Háuseranzahl mag zwischen zehn und zwölf gelegen habén und war in mehreren Perio­den noch gerdnger. Die Háuser befanden sich am Anfang des Grundstückes und waren senkrecht zur Strasse angeordnet. Ihrer Konstraktion nach sind sie oberirdische Holzhauser in Blockbauweise, in einigen Fallen Schwellbalken mit geflochtener Wand mit Lehm­bewurf. Wegen der geringen Oberfláchenspuren konnten wir den gesamten Grundriss nicht f eststellen. Mit Ausnahme des 1. Hauses (in welchem sich ein Of en aus Ofenkachem befand, s. 1. Tedl 1 ) standén in allén anderen Lehmöfen. Dem Тур nach gehört es bei volksikundlicher Einteilung in die Gruppé des „west­ungarischen Hauses" (Rauchhaus: mit Rauchstuben­lösung 27 ). Das Fundmaterial datiert in die Zeit zwischen der zweiten Hallf te des XV. Jahrhunderts und dem Anfang des XVI. Jahrhunderts. Der Holzikohle und den gebrannten Saimenfunden zufolge war das Bau­material Eiche und die angebauten Pflanzen: Kicher­erbse (Lathyrus cicera), Linse (Lens culinaris), Weizen (Tritticuim aestivum), Gerste (Hordeum disti­chon) und Roggen (Secale cereale). Durch die Boden­zusamimensetzung habén wir keine Funde an Tierknochen. Von den geringen hisitorischen Quellén habén wir die Daten der Unkunde über die Grundbesitzauftei­lung von 1389 analysiert 21 . Unter den zahlreichen, angieführten Dörfern befinden sich auch Szentmihály und einige Nachbardörfer. Es falit auf, dass darin schon dann die wüsten Gehöfte zusammengeschrieben wurden, somit ist die partielle Wüstung in den Dör­fern schon aufzeigbar. Grund können Fehden und Willkür zwischen den Angehörigen der feudalen Grundbesitzerfamilien gewesen sein. Davon zeugen schriftliche Quellén zwischen den zWei Familienzwei­gen. Die politische Situation Ende des XIV. Jahrhun­derts bevorzugte besonders solche Handlungen (zwangsweise Umsiedlung von Leibeigenen, das Ab­brennen ihrer Háuser usw.). Das Dorf Szentmihály hatte zu dieser Zeit nur vier bewohnte Gehöfte (mit insgesamt fünf Familien) und ein wüstes Gehöft. Die Verarmung zeigt sich darán, dass die Grosse des Ge­höftes in drei Fallen einem Halbgehöft und in zwei Fallen einem Viertelgehöft entsprach. Diese Erschei­nung ist damit zu erkláren, dass die Kulturîlàche der kleinen Rodungsdörfer sehr gering war, so dass die sich vergrössernden Familien schon früh gezwungen waren, ihre innere und áussere Flur aufzuteilein. In Landesrelation werden solche kleinen Gehöfte eret im darauf folgenden Jahrhundert allgemein. 20 Letzter grosser Anstoss für das endgültige Aus­sterben des Dorfes mag die Pestseuche von 1509 ge­wesen sein. 1524 sind nur vier Gehöfte (sessio) regist­riert worden. Diese beiden bedeutenden áusseren Gründe (feudale Willkür und die Pest) alléin hâtten nicht das endgültige Aussterben des Dorfes verur­sacht. In grossem Masse spielt, unserer Meinung nach, der Charakter des kleinen Rodungsdorfes, wodurch die Vermehrung des Vermögens der Leibeigenen ge­dámmt war und welche das Abwandern verursachte, eine Rolle. Auch die Forschung der Wüstungen in anderen Lándern zeigt dieses Ergebnis. 23­25 Die fol­genden unsicheren Zeiten der tütfkischen Kriege nach 1526 verhindern endgültig die Neubesiedlung solcher Dörfer. Zusammen mit Szentmihály wird ein Teil der benachbarten Wüstungen vom Wald bedeckt. (10. Abb.) (Dde Kirche, der fcleine Burgwall und das Keramik­material werden getrennt publiziert.) Holl I.

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