Zalai Múzeum 2. (Zalaegerszeg, 1990)

Közlemények - Tóth Sándor: A keszthelyi Balatoni Múzeum középkori kőtára

174 Tóth Sándor Dörfern eingeschmolzen. In einem derén (Tard) stand schon 1102 eine Kirche. Diesem Datum 1st das Relief­bruchstüok, welches der früihen Gruppé von Zala­vár nahesteht und einen Greif und den Agnus Dei einander gegenüber stehend darstellt (26), entsprechend auch. Der Portalisookel (27), weldher etwa 100 Jahre spater entstand, stamimt wohl aus einem anderen Gemarikungsteiil. Die Inschrift des Marksteins (29) aus Vörs ikann íkurz nach 1162 entstanden sein. Auf dem Szenit-György-Berg stand am Anfang des ver­gangenen Jh.s noch eine Art Kapelle, über welche altère Daten völlig fehlen. Die von hier bzw. aus H egy magas stammenden wenigen rohen Basaltarbei­ten (30—2) konnten trotz ihrer altertümlichen Moti­ven um 1200 entstehen. In Dörögd befanden sich 1347 eine neue Kapelle und eine nicht lange zuvor erwei­terte Pfarrkirche. Jené war der Vorgángerbau der heuti­gen Kirdhe, diese ist mit der auf der Flur stehenden Ruine gleichzusetzen, derén Ikleiner romanischer Vor­gángerbau freigelegt werden konnte. Das im Dorf ge­fundene Wandpfeilerlkapitell (35), welches nicht frü­her als 1230 zu datderen ist, kann von der Ruine staimimen. Die áhnlich zu datierenden Portalibruch­stüeke (36) von Badacsony sind mit mittelalterlichen Daten nur unsioher zu veríbinden und stammen aus dem südlichen Eingang einer gegen 1880 verschwun­denen Kirchenruine. Keszthely und das benachbarte Rezi gehören be­züglich der historisehen Grundbesitzverháltnisse zu­sammen. Keszthely, zu den Burgen Tátika und Rezi (ersmals 1333 erwáhnt) gehörig, wurde um 1400 Marktfleckén. Es war vor 1397 mehrere Jahrzehnte hindurch im Besitz der Familie Laakfi. Mit Tátika kommt Keszthely 1406 an Bischof Eberhard, mit Rezi 1421 an seine Verwandtsohaft, 1427 an die Familie Gersei Pethő. Diese Familie besass — mit der Zeit zusamimen mit den Erben aus weiblicher Linie — allé drei Orte bis zum Anfang des 18. Jh.s, als die Festetics's an ihre Stelle traten (endgültig 1741—42). Im Jahre 1247 standén in Keszthely zwei Kapellen (St. Martin und St. Lorenz). 1368 war jene schon Pfarnkirche, dieee aber in Ansprudh genommen von den Franzisikanern, fur die nodh in der Zeit der Laclkfi's ein Marienkloster entstand. Vor 1443 ent­stand noch eine weitere Kirche (St. Nikolaus). Eine Kurie wird zuerst 1435, spater dann öfters erwáhnt. Aus dem Jahre 1513 hören wir von einem neben der Niikolailkirche gebauten neuen Steinhaus. Im 16. Jh. wird noch auf den Burgen gebaut (auf Rezi um 1550), doch schon am Ende des Jh.s verfalien sie. Noch vorher befestigte man das von den Franzisika­nern schon verlassenen Kloster gegen die Türkenan­griffe. Bis zum Ende des 17. Jh.s wurde dieses Ge­báude méhrmals erweitert. Ein neuer Aufschwung begann erst unter der Familie Festetics. Dieser áusserte sich bald auch in der Errichtung der neuen Mühle und des Schlosses von Christoph (1743 bzw. ab 1745). Das feste Klostergebáude, in das die Franziskaner im 18. Jh. fur einige Jahrzehnte wieder einzogen, steht, seither wieder mehrmals umgebaut, auch heute noch, samt der Kirdhe. Diese, die sehr wahrschein­lich an der Stelle der ehemaligen Lorenzlkapelle ent­stand, ist seit etwa 1800 Pfarrkirche. Die Nikolaiika­pelle blieb im Friedhof stark erneuert erhalten. Die Martinisikirche, welche dem Schloss gegenüber stand, wurde im vergangenen Jh. abgerissen. Die Burg von Rezi ist auch heute noch eine Ruine. Die Mauer der mittelaliterlichen Steinhauser haben ikeine sichtbaren Spuren. Auf dem Grundstück des Barodkschlosses be­fand sich um 1700 eine schwach gebaute Meierei. Der âlteste hierher gehörige Stein im Lapidarium ist Ausgrabungsfund aus der Franzislkaneirtkirche: ein Schluissstein mit Schriftzeichen aus der Zeit um 1400, welcher vielleicht zum ehemaligen Lettner gehörte (41). Zwei mit Jahreszahl versehene Stücke stammen zweifelhaft aus Keszthely. Das eine ist das Taufbek­ken (40: 1465) mit dem Landeswappen. Das andere ist das Bruchstück einer 1509 gegossenen Glocke (39), auf der sich ein Médaillon mát dem Englischen Gruss befindet. Die Fensterrahmenstüclke in Renaissancestil (48) können aufgrund ihres Fundplatzes mit der er­wâhnten Angabe über einen Hausbaü (1513) verbun­den werden. Das kleine Bruchstüok aus Rezi (51: Konsolenaibschliuss) entspricht den Angaben über die Erneuerung der Burg um 1550. Die barooke Bauin­schrift (53), deren Chronostichon die Jahreszahl 1743 angibt, gehörte zur neuen Mühle. Das Taufbecken (54) ist einige Jahrzehnte spater anzusetzen. Von dem vor 1263 entstandenen und 1487 schon entvöllkerten Pauldnerkloster zu Salföld blieben spát­gotische Telle als Ruine erhalten. Das éventuel! von hier stammende Masswerlkbruchstüdk (46), welchem ein Laibungsfragment unbeikannter Herkunft im La­pidairiu-m (44) in seinen Massen entsprechen würde, zeigt keine blare Zusammengehörigkeit mit den Res­ten an Ort und Stelle. Dagegen ist die Rippenform des Schlusssteins unhekannter Herkunft (47), aus einem Netzgewölbe aus der Zeitspanne um 1500, massengleich mit einem zu Salföld verwendeten Тур. Von den anderen Steinen unbekaninter Herkunft können die in den ersten Teil gdhörigen nicht sdcher datiert werden. Hier erscheinen neben weniger cha­rakteristisdhen Stücken (Saulenfuss: 3, Kapitellstük­-ke: 1—2, Gliederungsbruchstück : 4) und einem umge­meisselten, mit Insohrift vereehenen römischen Stein (7) auch zwei ausgepragter geformte Steinmetzarbei­ten. Die eine, mit der bruchstüokhaften Darstellung eines an eine Vase zuschreitenden Tierpaares (5), ist durch ihre Forimensprache ins 5—7. Jh. einzuord­nen. Die zweite ist ein Konsolenbruchstüok von rö­mischem Тур, aber iim Stil ihrer Blatt— und Menschenlkopfverzierung árpádenzeitlich (6). Das Flechtwerk der romanischen Bogenbruchstüoke (28) und die Gliederung des kleinen Saulensookels (34) verraten noch das 12. Jh. Das Rippenbündel (33) ist aus dem 13. Jh. Weiterhin sind zu erwahnen : typische Rahmenbruchstüdke gotischer öffnungen aus dem 14/15. Jh. (42—3, 45), ein nicht náher datierbares Pfeilerstüdk (52), eine wahrscheinlich aus dem 14. Jh. stammende Kunststeinplatte mit Weinraniken (38) so­wie eine ikonographische Seltenheit: ein um 1500 entstandenes, Christus auf den Weinstock gekreuzigt darstellendes Relief (37). Die Funde aus der Re­naissancezeit Ikönnen mit den Stüdken aus Rezi gleichaltrig sein. Jener Stein, auf dem aus einem sich drehender Ornament je ein Fiügel— und Blitzpaar entspringen, diente vielleicht als obère Begrenzung eines Gelanderpfeilers (50). Auf den zwei Bruchstük­iken mit Inschrift aus dem Fries eines Sturzgesimses (49) ist die unvollstándig erhaltene Jahreszahl wahrscheindich auf 1549 zu ergánzen. Tóth S.

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