Zalai Múzeum 2. (Zalaegerszeg, 1990)

M. Virág Zsuzsanna: Vorbericht über die Ergebnisse der Freilegung der kupferzeitlichen Siedlung von Zalavár–Basasziget

ZALAI MÚZEUM 2. 1990 M. Virág Zsuzsanna: Vorbericht über die Ergebnisse der Freilegung der kupferzeitlichen Siedlung von Zalavár-Basasziget (Angaben zur Siedlungsstruktur und Wirtschaft der Balaton-Lasinja(l.)Kultur) Die Eigenheiten, Beziehungen und die chrono­logische Lage der transdanubischen Balaton—La­sinja (I.) Kultur sind in den letzten dreissig Jahren durch die Forschungen von Nándor Kalicz entscheidend geprágt worden. (KALICZ 1969, 1969—70, 1973/a, 1973/b, 1980, 1982) Wáhrend das keramische Material der transdanubischen Kultur aufgrund der bisherigen Daten relatív gut bekannt ist, blieben die Siedlungen und das Wesen der Wirtschaft sowie die Bestattungen ungeklárt. lm Rahmen der Rettungsgrabungen am Klein— Balaton ist es möglich geworden, die zur Feld­mark von Zalavár gehörige Fundstelle Zalavár— Basasziget auf einer grösseren Fláche zu unter­suchen, das Siedlungssystem und die Wirtschaft einer Siedlung der Balaton—Lasinja (I.) Kultur náher zu erforschen (Abb. 1.). lm Verlauf der Ausgrabungen in den Jahren 1984, 1987 und 1989 habén wir im Zentrum der Siedlung ein zusammenhángendes Gebiet von 3200 m 2 erschlossen. Die hochkupferzeitliche Siedlung liegt auf dem östlichen Rand des Zalavárer Rückens, auf einer ins Überschwemmungsgebiet des Klein-Balatons hineinreichenden Halbinsel, die heute auf ihrer nördlichen, östlichen und südlichen Seite von einem morastigen Gebiet umgeben ist (Abb. 2.). Die niedrige Lage der Siedlung, ferner die Tatsache, dass wir in mehreren Objekten, unter ihnen vermutlich in Vorratsgruben das Aufsickern von Grundwasser beobachtet habén, weist darauf hin, dass in der mitteleren Kupferzeit das Klima etwas trockener und der Wasserstand des Klein­Balatons niedriger war. Es ist anzunehmen, dass die trockene Fláche der Halbinsel etwas grosser, sowie auch die davon westlich liegende, heute an einigen Stellen sumpfige Ebene trockener ge­wesen ist. Diese Beobachtungen entsprechen den klimarekonstruierenden Ergebnissen, die im Kar­patenbecken vom Ende des Neolithikums an auf ein trockneres Klima hinweisen. 1 Diese Annahme wird auch durch die topographische Lage der Sied­lungen unserer Kultur im Raum des Klein-Bala­tons verstárkt, die in ihrer Mehrheit auf nied­rigen Ufern und Inseln entstanden sind (VIRÁG 1989, Karte 3). Eine Schátzung über die Ausdehnung des ein­stigen kupferzeitlichen Siedlungsareals aufgrund des heutigen Terrains ist ziemlich probíematisch. 2 Die bisherigen Ergebnisse der Freilegung und die sondierende Erforschung der náchsten Um­gebung bezeugen, dass die Siedlung selbst nur auf der Halbinsel entstanden sein kann. Somit ist ihre Ausdehnung auf diesem Gebiet höchstens mit 100—120x70—80 m anzunehmen. Die bisher bekannten Siedlungserscheinungen weisen darauf hin, dass der zentrale Teil der Siedlung schon freigelegt worden ist und ungefáhr drei Viertel des gesamten Siedlungsareals darstellt. Durch weitere Forschungen könnte eindeutig festgestellt werden, ob die Siedlung oder min­destens derén ungeschützte westliche Seite von einem Verteidigungs- oder Umzáunungssystem um­geben war. Im Suchgraben der westlichen Seite habén wir keine Spuren eines Grabens oder einer Palisade bemerkt. Am westlichen Rand der frei­gelegten Fláche, leider nur auf einer kürzeren Strecke, habén wir eine, an einer Stelle doppelte Pfahlreihe beobachten können, wobei die Pfahl­gruben in einer Entfernung von 60—70 cm von­einander zu beobachten waren. Die Funktion der erwáhnten Anlage kann nicht eindeutig bestimmt werden. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass sie in einer bestimmten Zeit als Umzáunung der Siedlung diente (Abb. 3.). Unsere Forschungen orientierten sich in erster Reihe auf die Untersuchung des zentralen und westlichen Teils der Halbinsel. Es ist eindeutig festzustellen, dass sich die Mehrheit der Siedlungs-

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