Zalai Múzeum 2. (Zalaegerszeg, 1990)

Bánffy Eszter: Übergang des Spätneolithikums in die Kupferzeit im Komitat Zala

ZALAI MÚZEUM 2. 1990 Banff y Eszter: Übergang des Spàtneolithikums in die Kupferzeit im Komitat Zala Wie sicherlich bekannt, wurden systematische Forschungen auf zwei Gebieten im südlichen Teil des Komiitates Zala durchgeführt. Wàhrend dieser Projekté versuchte ich, mich mit einigen Proble­men des spàten Neolithikums und des Übergangs zur frühen Kupferzeit zu befassen. Dièse Problè­me möchte ich nun anhand von Feldforschungen und vier Ausgrabungen der Lengyel- und der Ba­laton-Lasinja-Kulturen kurz zusammenfassen. Auf dem sogenannten Klein-Balaton-Gebiet wurde ein komplexer Fundort — die Zeitspanne vom Neolithikum bis zum hohen Mittelalter um­fassend —• wegen Dammbauarbeiten vernichtet. Die Rettungsgrabung in Balatonmagyaród—Híd­végpuszta, die mehrere Kampagnen hindurch dau­erte, brachte eine grosse Siedlung der klassischen und spàten Phase der Lengyel-Kultur ans Tages­licht. 1 Der Fundort Hegt am Fluss Zala und war schon immer eine wichtige Übergangsstelle gewesen. Deshalb wurden die Siedlungsobjekte der Len­gyel-Kultur wàhrend der spáteren Perioden be­schádigt, zum Teil zerstört. Jedoch kann man mit mehr als einhundert lengyelzeitlichen Objekten rechnen; unter diesen Objekten waren einige sicherlich als Wohnháuser zu identifizieren, die restlichen waren Speicher- oder Abfallgruben. Wie erwáhnt, waren die Siedlungsobjekte von spáteren Eingrabungen gestört. Dies hat zur Fol­ge, dass nicht nur die Struktur des Pfahlbaus kaum zu beobachten war, sondern auch geschlos­sene Befunde sehr selten vorkamen. Auf dem nördlichen Rande des flachen Hügels wurde eine Kreisgrabenanlage von etwa 80x120 m freigelegt. Aus der Füllung des Grabens stammen Scherben der spàtesten, unbemalten Phase, derén Sandma­gerung und scharfes Profil schon einige Merkmale der nachfolgenden Epilengyel, Balaton-Lasinja I.­Kultur tragen. Da die Funde der spáteren Gra­bungskampagnen noch zu bearbeiten sind, können einige Funde nur aus dem früher freigelegten, östlichen Teil der Siedlung gezeigt werden. Zwei Kilometer von dem bereits erwahnten Fund­ort habén Kollegen wàhrend einer frühmittelal­terlichen Grabung eine zum grössten Teil zerstör­te Siedlung der Balaton-Lasinja-Kultur gefunden. 2 Die ziemlich hoch unter dem heutigen Niveau liegenden Siedlungsobjekte sind meist erodiert, die Keramik wurde an den Rande der ehemaligen Sumpfinsel getrieben. Jedoch war Obj. 7. eine Opfergrube der Balaton-Lisinja-Kultur, die von mir publiziert wurde. 3 Nach der Bearbeitung der einzelnen Merkmale der Opfergrube — wie z. B. die verschiedenen geschlossenen asohigen und sterilen Schichten der Füllung, der kleine, künstliche Hügel aus Kalk­konkretionen und die sich dadurch ergebene Omphalos-Formation, das Skelett ein es fünfjáhri­gen Kindes unjd daneben ein grob bearbeiteter Mahlstein — aber auch auf Grund von anderen Erscheinungen mit guten gleichzeitigen und dia­chronischen Parallelen kam ich zu der Schluss­folgerung, dass sich die dadurch erfassbare Tra­dition ziemlich gut an das rituelle Lében der früheren Lengyel-Kultur anknüpfen lâsst. Das ist aber — wie die Parallelen zeigen — auch nicht fremd von solchen Traditionen der gleichzeitigen Kulturen aus Ostungarn. 4 Im Jahre 1987 wurden die Forschungen auch auf das Hahót-Tal, westlich des Klein-Balaton-Gebietes ausgedehnt. Hier habe ich wàhrend zwei Kampag­nen, 1988 und 1989 zwei Fundorte des Endneo­lithikums und der Kupferzeit untersucht. Im Dorf Zalaszentbalázs liegen die Siedlungen auf einem langen, flachen Hügel, wo unglücklicherweise auch das zerstörte mittelalterliche Dorf zu finden ist. Daher stammt der Name des Hügels: Pusztatető. Auf Grund der Gelàndebegehungen durfte eine grosse lengyelzeitliche Siedlung erwartet werden, es war aber auch mit einer Siedlung aus den Ba­laton-Lasinja-Zeiten zu rechnen. Ich untersuchte zwei kleinere Teile, wo lengyel­und balatonzeitliche Keramikbruchstücke auf der Oberflâche dichter vorkamen. Die zwei Gra­bungsflâchen lagen voneinander etwa 250 m ent­fernt, wobei die eine Flàche eher klassische len­gyelzeitliche Siedlungsobjekte enthielt und aus der anderen mehrere balatonzeitliche Funde vor­kamen.

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