„Stephan Dorffmaister pinxit”. Dorffmaister István emlékkiállítása (Zalaegerszeg, 1997)
Zsámbéky Mónika: Der Kirchenmaler Stephan Dorffmaister II. 1781–1797
Die große innenarchitektonische Arbeit der Achtzigerjahre war der Ausbau der Residenz von Szily in Szombathely, wo Dorffmaister mit der Ausmalung des Saales des Heiligen Paulus, der Sala terrena und dem Fronleichnamsaltarbild beauftragt war. 1790 bekam er den Auftrag, das Priesterseminarium einzurichten und zu schmücken. Szily schenkte der Diözese seine wertvolle Bibliothek und die beiden Bibliothekssäle wurden von Dorffmaister dekoriert. In der Kapelle des Seminariums wurde des Schutzheiligen der Diözese, des Heiligen Martins, gedacht. Die Wände der Kapelle wurden durch Grisailleszenen aus dem Leben des Heiligen aus Savaria geschmückt, das Altarbild stellt die Apotheose des Heiligen Martin dar. Die Fresken verkamen 1882 bei Umbauarbeiten im Seminar, das Altarbild ist jedoch auch heute im Bischofspalais zu finden. Das Altarbild des Heiligen Martin wurde von Bischof Szily am 29. Dezember 1790 bestellt, wobei dieser unter Angabe der genauen Maße eine Skizze erbat. 29 Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Dorffmaister zwar in Nebersdorf, doch nahm er diesen Auftrag an und beendete auch die Arbeit sehr rasch. Schwieriger waren jedoch die nun folgenden Preisverhandlungen, da der Maler acht Dukaten verlangte, Szily jedoch nur drei versprach. Schließlich war Dorffmaister bereit sechs Dukaten anzunehmen. Szily besichtigte das Bild in Preßburg, von wo es am 17. Februar 1791 nach Szombathely gebracht wurde. Das Bild zeigt den Heiligen Martin, der auf einer Wolke sitzt und nach oben blickt, in dekorativem Bischofsornat. Engel tragen die Symbole des Heiligen: einen Bischofsstab und auf seinen urspünglichen Beruf als Soldat hinweisend - ein Schwert und einen Harnisch. Das Bild ist in einer Dreieckkomposition ausgeglichen und bildet eine geschlossene Einheit. Gesicht und Gewand, die in hellem Licht gezeigt werden, sind in allen Einzelheiten genau gemalt, die Drapperien sind ohne große Bewegung und fallen eher schwer nach unten. Bei der Gruppierung der Figuren achtete der Maler auf Durchschaubarkeit. Das Bild unterscheidet sich sehr von dem Hauptaltarbild des Heiligen Martin, das Dorffmaister 1777 für die Pfarrkirche von Eisenstadt malte. Letzteres ist viel größer, die Komposition ist diagonal konzipiert. Auch hier ist der Heilige als Bischof dargestellt, umgeben vön Engeln, während im Vordergrund erscheinen Männer mit weiten Gebärden und - bei Dorffmaister ein beleibtes und oft wiederholtes Topos - eine ihr Kind stillende Mutter. In einem anderen Saal des Seminariums (schola) hing das Dorffmaister-Bild des Heiligen Augustinus. Dieses Bild ist uns nur aus einem Inventar von 1799 bekannt. 30 Es hing noch in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts dort und als der Seminaristen-Verein Zum Heiligen Augustinus 1861 gegründet wurde, wurde es von J. Ráth restauriert. 31 Wir wissen nichts über die Qualität des Bildes. Es ist nur ein einziges Altarbild von Dorffmaister bekannt das den Heiligen Augustinus zeigt, uzw. jenes, das er 1763 in Türje für einen Nebenaltar malte und das in unserem Jahrhundert nach Szombathely kam. Hier befand es sich in der Kapelle des Ordenshauses der Prämonstratenser, ging aber in den Fünfzigerjahren verloren, nur ein Foto ist erhalten geblieben. 1794 malte Dorffmaister Fresken in der Kirche von Gyóró im Komitat Sopron. An der Decke des Sanktuariums sieht man das Heilige Altarsakrament von Engeln umgeben, oben ist die Taube des Heiligen Geistes zu sehen, sodaß man diese als eine seltene Dreifaltigkeitsdarstellung betrachten kann. In ähnlicher Weise nimmt auch eine Monstranz an dem Baldachin von Zics eine zentrale Stellung auf einer Dreifaltigkeitsdarstellung ein. 32 Neben dem Altar in Gyóró gibt es Architekturmalerei, gegenüber der Sakristeitür ein gemaltes Fenster, einen König mit Füllhorn und in einem Medaillon die Heilige Anna mit Maria. Das Hauptaltarbild ist 1794 signiert, sein Thema ist der zwölfjährige Jesus im Tempel. 33 Damit haben wir einen Überblick über die Wandmalereien, die zwischen 1780 und 1797 entstanden. Da die Zahl der Altarbilder viel größer ist, ist es nicht möglich sie alle zu analysieren. Es scheint zweckmäßiger, die Entwicklung der späteren Altarbildmalerei themenweise gruppiert zu untersuchen. Die Geburt der Jungfrau Maria Das Nebenaltarbild mit diesem Thema aus der Dominikanerkirche in Pécs kam 1878 nach Sásd, wo es um ungefähr einen halben Meter beschnitten wurde und dadurch die Signatur des Meisters verloren ging. 34 Das Bild zeigt die kleine Maria, die eingewickelt in einen weißen Tuch von einer jungen Frau im Schoß gehalten wird umgeben von helfenden Frauen und der Heiligen Anna. Hinter ihnen steht der Heilige Joachim. Die Zusammenstellung der Gruppe, die Haltung der Figuren ist mit denen des Altarbildes von Kemenessömjén vollkommen identisch. Das Bild von Sömjén {Abb. 34.) befindet sich in sehr schlechtem Zustand, ist stark übermalt. Keine der beiden gehört zu den gut gelungenen Arbeiten von Dorffmaister. Die Gestalt des Kindes ist viel zu groß, die Gesichter der Frauen sind mehrmals verzeichnet, die Übermalung hat sie in hohem Ausmaß verdorben. In Kemenessömjén wird die 75