„Stephan Dorffmaister pinxit”. Dorffmaister István emlékkiállítása (Zalaegerszeg, 1997)

Der Lebenslauf von Stephan Dorffmaister

Der Lebenslauf von Stephan Dorffmaister Im Jahre 1757 bekam das Prämonstratenser­Kloster Csorna im Komitat Sopron von seinem Mutterkloster Hradisch in Mähren (Diözese 01­mütz) einen neuen Vorsteher entsandt. Es war dies Probst Thadeus Schrabl, apostolischer Protonotar und bisheriger Prior des Klosters Strahov. Der neue, kunstsinnige Probst erkannte bald, daß es sowohl in Csorna, als auch in dem dazugehörigen Kloster in Tűrje (Komitat Zala) an der Zeit wäre, diese künstlerisch neu zu gestalten. Doch dafür einen geeigneten Meister zu finden war 1759/60 gar nicht so einfach, da die Malerei in Ungarn gerade mitten in einem Generationenwechsel stand: Die führen­den Maler des zweiten Drittels des 18. Jahr­hunderts, die sich um die Wiener Akademie gruppiert hatten, wie Paul Troger und Michelangelo Unterberger, konnten kaum noch in Betracht gezogen werden. Ihre Schüler, die nun den Trend bestimmenden Künstler der nächsten Periode ­Johann Bergl, Johann Ignaz Cimbal, Josef Hauzinger, Johann Lucas Kracker, Joseph Ignaz Mildorfer und Franz Sigrist - waren in Ungarn kaum oder noch gar nicht bekannt. Franz Anton Maulbertsch. der mit seinen 1757/58 in Sümeg gemalten Fresken in Ungarn Aufsehen erregte und den Probst Schrabl sicherlich schon aus Mähren kannte, wo Maulbertsch Ende der Fünfzigerjahre im bischöflichen Palais von Kremsier einen großangelegten Freskenzyklus gemalt hatte, hatte sich damals wahrscheinlich schon nach Komorn/Komárom verpflichtet, um die Deckenbilder der dortigen St. Andreas-Kirche zu malen. Doch erinnerte sich Schrabl, daß Maulbertsch in Kremsier mit einem zwar noch unbekannten, aber talentierten Wiener Maler namens Stephan Dorffmaister zusammenarbeitete. Dieser war auch Schüler von Paul Troger gewesen. Es gibt eine Quelle, die besagt, daß Dorffmaister früher auch in Hradisch gemalt habe, 1 was ein weiterer Grund dafür gewesen sein könnte, daß die Wahl Schrabels für sein Vorhaben auf diesen fiel. Jedenfalls arbeitete Dorffmaister auf Einladung Schrabels bereits 1760 in Csorna und zwischen 1761 und 1764 malte er die Fresken und Altarbilder der Kirche in Türje und die Wandbilder des Ordenshauses. So war es schließlich Schrabl zu verdanken, daß hier eine der imposantesten Künstlerlaufbahnen der ungarischen spätbarocken Malerei - wenn auch anfangs etwas schwerfällig ­begann. Die einzelnen Stationen der Künstlerlaufbahn Dorffmaisters sind meistens gut dokumentierbar, wenngleich sich sein frühester Lebensabschnitt in Unklarheit verliert. Die Kunstgeschichtsschreibung muß anerkennen, daß sie sowohl über das Geburtsjahr, als auch über den Geburtsort des Künstlers keine sicheren Daten besitzt. Auf Grund der Eintragung in den Soproner Sterbematriken kann man als Geburtsjahr das Jahr 1729 annehmen bzw. berechnen. Andererseits könnte man aus einer der seltenen Signaturen des Malers, wo er ein Lebensalter angibt, auch das Jahr 1741 ableiten. 2 Csatkai gibt in einem Lexikonartikel das Geburtsjahr 1725 an, ohne dies näher zu begründen. 3 Als Geburtsort kann man mit einiger Sicherheit Wien annehmen, wo Dorffmaister - nach einer Eintragung im Register der Akademie der Bildenden Künste - auf dem Spittelberg (heute ein Teil des VII. Wiener Gemeindebezirkes) wohnte. Wir wissen auch, daß zahlreiche Mitglieder der Dorffmaister-Familie hier wohnten und hier auch der Vater des jungen Studenten, der im akade­mischen Verzeichnis als Kunststicker bezeichnet wird, ein Haus, genannt „Goldene Sonne", besaß. Barbara Elisabeth Dorfmeister, die 1743 geboren und später die Frau von Vinzenz Fischer wurde, wohnte in einem Haus mit dem späteren Maler und dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach seine Schwes­ter gewesen sein, obwohl der Beruf ihres Vaters mit Schuster angegeben wird. Der berühmte Bildhauer Johann Georg Dorfmeister (er wohnte in einen Haus, das „Grüner Atler" genannt war) über den man weiß, daß er 1736 geboren wurde, gibt in seiner Selbstbiographie an. daß er das Kind eines Goldstickers gewesen sei, während ihn das Akademieverzeichnis als Kind eines Schusters angibt; er könnte ein Cousin unseres Malers gewesen sein. Der Maler Johann Evangelist Dorfmeister, der wahrscheinlich 1742 geboren wurde und bereits mit 23 Jahren starb, und ein Vetter des Bildhauers war. dürfte ebenfalls ein Verwandter gewesen sein. Eigenartigerweise findet sich in den Geburts­matriken der Pfarre St. Ulrich, zu der der Spit­telberg gehörte, zwischen 1729 und 1741 keine Ein­tragung über die Geburt von Stephan Dorfmeister (oder Dorffmaister, wie er sich meist schrieb). 5 Daß dieser nach 1741 geboren wäre, ist kaum anzunehmen, da er sich bereits am 13. Oktober 13

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