Dr. Dornyay Béla szerk.: Balatoni Múzeum Keszthely Értesítője 2. (Keszthely, 1941)
Funde aus der Zeit der Völkerwanderung in Diás Das Grabfeld aus der Zeit der Völkerwanderung in Gyenesdiás bei Keszthely in der nächsten Nähe des Balaton hat Dr. Wilhelm Lipp schon vor 1884 gekannt. An dem Aufschlüsse verhinderte ihn sein frühzeitiger Tod. Ende des Jahres 1891 fanden die Arbeiter in dem Weingarten des Grafen Tassilo Festetics manche Altertümer, so in den Männergräbern Messer und Schwerte aus Eisen. Spangen aus Bronz, Gürtelschnallen, in Frauengräbern verschiedene Schmuckgegenstände, wie Korb-Orhgehänge. Schlangen-Armringe, farbige Ton und Glasperlen. Diese entsprachen vollständig den Funden Lipps auf Dobogókő. Man fasst dieselben bekanntlich unter den Namen »Keszthelyer Kultur« zusammen. Alle diese bedeutenden Funde sind infolge der Bemühungen des Grafen nicht verschollen, (s. Keszthelyi Hirlap Ii. Jhrg. Nr. 1. 1892. I. 3.) Die Funde von Diás gelangten in den Besitz von Ernest Lénárd und Árpád Csák und im Jahre 1898 durch letzteren in das Balaton-Museum, wo sie auch heute aufzufinden sind. Die Sammlung erweiterte sich mit der Zeit. J. llampel beschrieb und zeichnete dieselben grösstenteils in seinem Werke ab: Altertümer des frühen Mittelalters in Ungarn. Braunschweig. 1905. (Bd. II. S. 700—702. und Bd. III. Tafel 443.) Im Jahre 1941 in den Weingarten des Fürsten Georg Festetics an derselben Stelle wurde der Boden zum Weinbau gelockert (cca 4000 Quadratklafter) und dabei kamen sehr viele ungefähr 300 (?) Skelette in ost-w estlicher Uichtung 1 liegend zum \ orschein, wovon das Museum in Keszthely nicht verständigt worden sei! Die Gebeine wurden inzwischen zerstreut. Der Verfasser dieser Zeilen erlangte nur durch Zufall Kunde von dem grossen Funde. Er konnte sich nur mehr 8 hochinteressante Schädel-Fragmente verschaffen von der Oberfläche, da die übrigen scheinbar von den Arbeitern zurückgelegt wurden. Ausser einer Tonschale und einer Eisenspange von Dornyay kam angeblich nichts hervor, was aber unwahrscheinlich scheint. Die eine äusserst niedrige Stirne aufweisenden Schädeln, sind besonders auffallend und scheinen eine bisher ganz unbekannte Menschenrasse zu vertreten. Einer genaueren anthropologischen Untersuchung sehen so die Fachkreise, wie das Publikum mit grosser Aufmerksamkeit entgegen. DP. Béla von Dornray Nyomatott Sujánszky László könyvnyomdájában, Keszthelyen.