Veszprémi Történelmi Tár 1989. II.

Régészet - Gläser, Roland–Regenye Judit: A vonaldíszes kerámia és a lengyeli kultúra telepe Kúpon

SIEDLUNG DER LINIENBANDKERAMIK UND DER LENGYEL-KULTUR IN KÚP RÉGÉSZET ROLAND GLÄSER JUDIT REGÉNYE hn Jahre 1974. führte Mithay Sándor eine Rettungsgrabung in der Flur von Kúp (Komitat Veszprém), wo eine neolithische Siedlung durch Pflanzung von Obstbäu­men gestört wurde. Der Fundort befindet sich auf dem steilen Hügelhang beim Bach Bittva. Es wurde etwa 100 m 2 mit einem linienbandkeramischen Grubenkomplex und 2 Lengyel-Gruben ausgegraben. Das Fundmaterial ist im Museum von Pápa aufbewahrt. (Inv. Nr. 88. 19.1-425.) Grubenkomplex Nr. 1. Grösse: 5x9 m, Tiefe: 1,30 m. Dazu gehören Grube 1/1 im Block L, IL, und III. Grösse; 4x3 m, Grube 1/2. im II. Block, Grube 1/3. im IL Block, Grube 1/4. im III. Block. (2. Abb.) Grube Nr. 2. In der südwestlichen Ecke des V. Blok­kes, Grösse: 2x1,5 m, Tiefe: 1,20 m. Grube Nr. 3. In der Erweiterung des III. Blockes. Die Grube konnte nicht wegen der Bäume völlig ausgegraben werden. Bei dem in Kúp gefundenen linienbandkeramischen Material handelt es sich im Wesentlichen um den Inhalt eines Grubenkomplexes mit verschiedenen Eintiefungen, dazu um Fun­de aus dem Bereich oberhalb der Grube. Da sich die einzelnen Teilgruben strati­graphisch nicht voneinander trennen las­sen, bleibt nur eine typologische Glied­erung der Funde übrig. Danach lassen sich zwei Besiedlungsphasen unterscheiden: Die erste Phase wird repräsentiert durch Keramik mit grauer-dunkelgrauer Ober fläche und entweder grauem-schwarzen oder, seltener, rötlichem Kern, die mit breiten Ritzlinien verziert ist. Die Ware mit rötlichem Kern begegnet uns vor allem in Südwest-Transdanubien in der von N. Kalicz „klass. Lbk" genannten Gruppe. Schalen und tiefe Schüsseln, Kümpfe, Flaschen mit niederem, abgesetz­ten Rand oder - in der gröberen Ware ­mit weicher Profilierung büden das For­menrepertoir. Die Verzierung ist nach oben immer durch eine umlaufende Linie begrenzt. Die Ornamente bestehen aus liegenden S - Spiralen, Mäanderhaken parallelen Linienbündeln und fortlauf­enden Spiralen. Kurze, horizontale Linien, Bögen und Haken werden als Zwickelmus ter verwendet, wobei vor allem die Haken deutlich in den Südwest transdanubischen Raum weisen. Zu dieser Phase dürften auch noch Scherben mit einer Verzierung aus breiten Ritzlinien und vereinzelten Notenköpfen (Taf П, 16-17) gehören. Ornamente und Verzierungstechnik stellen eine Verbindung mit der westlichen Lbk, besonders der Phase Flomborn/Aékov^ her. Der zweiten Phase läßt sich die Noten­kopfkeramik zuweisen, die eine Verzi­erung aus umlaufenden Linienbündeln mit untereinander sitzenden Notenköpfen auf­weist. Das nachweisbare Formenrepertoir beschränkt sich in Kúp auf Kümpfe mit stark einziehenden Oberteil und Wahr­scheinlich Schüsseln auf niederem Hohl­fuß (Taf II, 13-15). Durch die feinere Magerung mit Steinchen und Sand und die dünneren, jetzt eher V-förmigen Ritzli­nien läßt sich diese Keramik gut von der ersten Besiedlungsphase absetzen. Ein Problem stellt das Gefäß TafII,10 mit seiner Verzierung aus kleinen, Eng­lichen Einstichen dar, die in dieser Form im Karpatenbecken fremd scheinen und deren Vergleiche eher in der Noten­kopfkeramik Böhmens zu finden sind. Auch die zwei Scherben mit Zseliz-arti­ger Verzierung (Taf. IL 11-12) wirken gegenüber der Notenkopfkeramik der Phase 2 fremd, sind aber zu wenig cha­rakteristisch, um eine dritte Besiedlungs­phase in Kúp zu postulieren. Das Fundmaterial der zwei Lengyel Gruben ist einheitlich. Die Formen sind: 1. Gefässe mit hohem, zylindrischem Hals oder mit leichtem Trichterhals (Vase) (T. VI. 4., VIII. 2.) 2. Henkelgefässe (Amphore, Topf) a) Bruchstücke mit ausladendem Hand, gewölbter Schulter, Bandhenkel (T. VII. 6., 9.) b) Bruchstück mit Henkel am Rand, (T. VII. 1.) c) Bruchstück eines grossen Topfes mit gerader Wand, und mit Henkel. (T,VI. 13.) d) Schnabelhenkel (T. VI. 5., 6.) e) sg. „Glätter" (T. VIII. 3.) 33 3. Bauchige Formen mit niedrigem, zy­lindrischem Hals mit einem Buckel auf der Schulter (Kleintopf) (T. VI. 2.) 4. Schüsseln a) mit konischen Unterteil und kur­zem, zylindrischem abgesetztem Hals (T. VII. 13.) b) mit leicht ausladendem Rand, pro­filiert (T. X. 8-10.) c) mit eingezogenem Rand (T. VI. 7., X. 6.) d)mit kurzem Hals und gewölbtem Unterteil (T. VI. 9., X. 14.) 5. Röhrenfusschüssel (T. VH. 4., VHI. 10.) 6. Bruchstücke von undefinierbaren For­men a) grosse, gewölbte Gefässwand mit einer Warze (T. VII. 3.) b) Randstücke mit Buckel gleich am Rand (Topf oder Schüssel) (T. IX. 1., VII. 10.) c) Bruchstücke mit S-Profilierung (Topf)(T. IX6.,7.,X. 2.) 7. Löffel (T. VIII. 7., 12., IX. 22.) 8. Spinnwirtel (halb durchbohrt) 9. feine Keramik: kleine Becher mit ganz dünner Wand, zylindrischem oder aus­ladendem Rand, manchmal rot bemalt. (T. IX. 11-15.) Die Keramik ist von guter Qualität, ziegelrot, braun, gelb oder grau, mit Sand gemagert. Nur Buckel kommen als einzige Verzierungsart in folgenden Formen vor: es gibt grosse runde (T. X. 4.), kleinere mit flacher Oberfläche (T. VI. 2.), runde, die aus der Gefässwand ausspringen (T. VI. 12.) und im Oberflächenmaterial, auch durchbohrte Öse. Im Gegensatz dazu feh­len die hornartigen, muschelförmigen und konischen Typen. Zwei von den Buckelty­pen, der mit flacher Oberfläche und der längliche, von beider Seite eingedrückte Buckel unter dem Gefässrand, weiterhin die Schüssel von Typ d. kommen erst in der späten Lengyel-Phase auf. Die Ampho­re mit Henkel am Rand, das Gefäss mit Bandhenkel, und die Schüssel mit ein­bezogenem Rand erscheinen-am Ende der IL Phase der Kultur, und sind üblich in der III. Phase. Das Fehlen der weissen Pastosbemalung datiert die Gruben nach der IL Phase der Lengyel-Kultur.

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