S. Perémi Ágota (szerk.): A Laczkó Dezső Múzeum Közleményei 28. (Veszprém, 2014)

Csirke Orsolya: A nemesvitai templom kora újkori temetőjének sírleletei

GRABFUNDE AUS DEM FRÜHNEUZEITLICHEN FRIEDHOF DER KIRCHE VON NEMESVITA Die von der örtlichen Selbstverwaltung und der Kirchengemeinde organisierten Stabilisationsarbeiten der Kirche und ihrer Umgebung in Nemesvita, wurden in mehreren Etapen vollgeführt. Die zwischen 25. August und 2. September 2008 stattgefundene Freilegung des Museums Laczkó Dezső (derzeit Musealdirektion des Komitats Vesz­prém) schloß sich an diese Arbeiten an. Im gelben lehmigen Untergrund zeichneten sich 10 gestörte Gräber ab. Die Zerstörung dieser Gräber geschah einerseits im 18. Jh., während des spätesten Umbaus der Kirche. Zu dieser Zeit wurde die Mehrheit der Bestattungen mit der Errichtung der Fundamentierung durchgeschnitten. Der andere Teil der Gräber wurde während jener Arbeiten beschädigt, die im 20. Jh. um die Kirche durchgeführt wurden. Solche Funde, die bei der Datierung der Bestattungen behilflich sein können, stammen nur aus 4 Gräbern. In drei Fällen befanden sich neben den Skelettresten, meistens in originaler Lage, eiserne Sargnägel. Aus den Gräbern 3 und 6 konnten Reste von Jungfernkranz, verziert mit Perlen und Spangen, geborgen werden, von denen der Fund des letzteren Grabes in situ ausgehoben werden konnte. Oberhalb des späteren Grabes 10 kamen in der gemischten, braunen Schicht Bruchstücke aus Bronze zum Vorschein, die als Bestandteile der einstigen Tracht zu interprätieren sind: 3 Haarnadeln, Verzierungselemente eines Jungfernkranzes, eine Bulle aus Kupfer und Glas (darin Papierreste mit gut sichtbaren und lesbaren, kleinbuchstabigen Textteilen), Saatperlen. Neben ihnen kamen als Streufund Reste eines Kinderskelettes ans Tageslicht. Aufgrund des Fundmaterials sind die freigelegten Gräber an das Ende des 16. Jhs., in die 1. Hälfte des 17. Jhs. zu datieren. 242

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