A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 19-20. 90 esztendős a "Veszprémvármegyei" múzeum. Jubileumi évkönyv (Veszprém, 1993-1994)

S. Lackovits Emőke: Református keresztelési szokások a Dunántúlon

Man musste dafür auch Stolegebühr in einer gewissen Summe be­zahlen. Der Taufe folgte der zu verschiedenen Zeitpunkten abgehaltene Festschmaus, der „Paszita" genannt wurde oder verschiedene an­dere Benennungen hatte. Die eingeladenen Gäste waren die Paten, Grosseltern, Verwandten, Schwager, Freunde und Nachbarn. In Grunde dieses Gebrauchs liegt wahrscheinlich der Freude-Feiertag, den man nach dem Alt-Testament in den jüdischen Familien bei der Milchentwöhnung des Kindes gefeiert hat. Dieses lustiges Fest wurde vom 16-ten Jahrhundert an durch die Kirche verboten, doch sie konnte es nicht völlig ausrotten. Das Fest dauerte manchmal 1­2 Tage, es war vielerorts an eine gewisse Sitzordnung verbunden, man hat eine reiche Auswahl von Festgerichten der 19-20-sten Jahrhunderte aufgetischt und sehr häufig wurde auch Tafelmusik gespielt. Dem Sohn und dem ersten Kind gebührten meistens festli­chere „Paszita" als den anderen. Beim „Paszita"-fest übergaben die Taufpaten dem Kinde ihre Patengeschenke. Die Patenbeziehung mit einer Familie war eine ausserordentlich ehrenvolle und verantwortungsvolle Aufgabe. Die Patenschaft galt wohl nicht als Verwandschaft, doch es war ein Bund fürs ganze Leben und ein Verhältnis, eine Selenverwandschaft, die oft auf 2-3 Generationen übertragen wurde. Die Paten haben einander bei den schweren Arbeiten geholfen und unterstützt und falls nötig war, standen sie ihrem Taufkind bei. Ein schönes Beispiel für die Hilfe war unter anderem auch die Versorgung der Wöcherin mit guten Gerichten. Das war der Gebrauch des sog. Patenessens, Paten­korbs, Patenschüssel. In Transdanubien, das, - was die Konfession betrifft - in einer besonderen Lage war (das Zusammenleben der römisch-katholi­schen und evangelischen, die späte Trennung der lutheranischen und kalvinistischen Reformation, die starke Rekatholisierung), wa­ren die Taufgebräuche ähnlich den anderen Kirchen- und Konfessi­ongebräuchen: 1 Der Gebrauch bestand aus durch die Kirche im Laufe der Jahrhunderte festgelegten Regeln, die (meistens) zum Gebra­uch wurden. 2 Gebräuche, die noch einiges vor dem Christentum bewahrt haben. 3 Die bewahrten katholischen Gebräuche oder die übernom­menen, bzw. übernommenen und veränderten Gebräuche. Diese eigenartigen Gebräuche waren und sind in Transdanubien nur für die reformierten Gemeinschaften charakteristisch. DR. EMŐKE LACKOVITS „Laczkó Dezső" Múzeum H-8201 Veszprém Erzsébet sétány 1. 418

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