A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 18. (Veszprém, 1986)

Szántó Imre: A balatoni várak övezete a dunántúli védemi rendszerben (1541–1690)

IMRE SZÁNTÓ ZONE DER BURGEN AM BALATON IN DEM VERTEIDIGUNGSSYSTEM TRANSDANUBIENS (1541-1690) Über die Burgen der Balaton-Umgebung, über das Leben, das zwischen den Mauern dieser Burgen einst herrschte, ist bisher noch kein zusammenfassendes Werk erschienen. Der Autor beschäftigt sich in seiner Studie - teils aufgrund seiner eigenen Forschungen teils aufgrund der nur in Manuskript vorhandenen wertvollen Arbeit von Béla Iványi - mit dem Leben der Grenzburgen der Balaton-Umgebung im XVI­XVII. Jahrhundert. Nachdem sich die Türken 1541 in Budavár eingenistet haben, wurde das Territorium Ungarns ein Schauplatz stän­diger Kriegshandlungen. Die skandaliöse gescheute Unter-, nehmung des Deutschen Reiches im Jahre 1542 galt als Mahnung für die Türken. Der Versuch der kaiserlichen Streitkräfte, Buda rückzuerhoben, veranlasste Sulejman anzugreifen. Das Ziel der neueren Kriegszüge des Sultans war die Eroberung mehrerer Burgen und Städte am Ufer der Drau und in Transdanubien, um das Territorium zwischen Buda und dem Donau-Theiss-Zwischenland zu sichern. Den Türken ist es im Jahre 1543 gelungen, mit relative kleiner Kraftanwendung die im Jahre 1541 eroberten Gebiete zu erweitern und zu ergänzen, so gerieten unter türkische Herrschaft Valpó, Siklós, Pécs, Szekszárd, Székesfehérvár, Tata und Esztergom. Um Budavár, nun schon auf dem rech­ten Ufer der Donau haben die Türken eine Verteidigungsli­nie in durchschnittlicher Breite vom hundert Kilometern ausgebaut und mit den Burgen an der unteren Donau ver­bunden. Ein weiteres Vorhaben der Türken war, diese Zone zu verbreiten. Die Verbreitung dieser von den Türken okkupierten Zone, die Budavár mit den Burgen an der unteren Donau verbunden hat, haben im Jahre 1544 der Budaer Pascha und die ihm unterordneten Sandschakbegs fortgesetzt. Das eroberte Territorium wurde mit Visegrád, Nógrád und Hatvan und Umgebung erweitert. Die Türken in Pécs und Fehérvár be­gonnen Kriegszüge, um Transdanubien, das unter dem Kom­mando des Oberkapitäns Tamás Nádasdy stand, zu erobern. Die Hauptgefahr für des Balaton-Oberland und die Grenzburgen in Zala kam damals von Veszprém und Nagy­vázsony her. Den Weg der vom Ufer der Drau her attakie­renden Türken haben Szigetvár und die benachbarten Klei­neren Burgen im Komitat Somogy, die sich an der südlichen Seite der Verteidigungslinie befanden, abgeschnitten. Das Friedensabkommen im Jahre 1547 hat für eine Zeit die wei­teren Eroberungszüge unterbrochen, aber im Jahre 1551 hat man neuere Versuche zur Erweiterung der türkischen Herr­schaft vorgenommen. Die Niederlage von Veszprém am 1. Juni 1552 war für sich allein schon ein grosser Verlust, die Grenzen des türkischen Herrschaftsgebietes haben sich auf weitere Gebiete verschoben. Die Grenzburgen in der Balaton-Umgebung konnten die Besatzung der Bezirke von Tapolca und Szántó nicht ver­hindern. In dieser Gegend haben die Türken die Sümeg-er und Csobánc-es Nahijes zustandegebracht. Die Ortschaften die auch an die Türken Steuern zahlten, brauchten nur die Hälfte der Königssteuern zu bezahlen. Nach dem Fall von Veszprém wurde es auch im Mittel­Transdanubien zu einer dringenden Aufgabe durch Ausbau und Verstärkung der Grenzburglinie das Vordrängen der Türken zu verhindern. Die wichtigsten Stützpunkte wurden am Anfang von den Privatgrundbesitzern errichtet, so z. B. Tamás Nádasdy machte Kanizsa zu einem Stützpunkt, Bá­lint Török Szigetvár und Pápa, von den kleineren Burgen in Transdanubien wurde Devecser von der Familie Choron, Keszthely und Tátika von der Familie Pethó' Gersei, Csobánc von den Gyulaffy's, Szentgrót von den Hagymássy's vertei­digt. Die Heimatsverteidigung der Grossgrundbesitzer war selbstwerständlich auch ihr eigenes Interesse, da sie durch die Verteidigung je eines Linienabschnittes vor allem ihren eigenen Besitz verteidigten Wegen der ständigen Exkalation der türkischen Herr­schaft wurde das Anhalten des Feindes sowohl für den un­garischen Adel, als auch für die regierenden Habsburger zu einer Existenzfrage. Nach der Eroberung von Buda begann eine fieberhafte Burgbau- und Burgumbautätigkeit. Die Befestigung je einer Burg wurde für die ganze Umgebung eine Frage des Seins oder Nichtseins. Zum Bau der Burgen wurde als Baumaterial das am billigsten zugängliche Material: Erde und Holz verwendet. Die Bretterzaun-Befestigung konnte schnell gemacht werden. Auch die aus festen Material gebau­ten Kloster, die mit Steinmauern umgezäunten Kirchen wur­den in das Verteidigungssystem eingeschlossen. Das Grenzburgsystem in Transdanubien im XVI-ten Jahr­hundert wurde vor allem auf die Initative von Tamás Nádasdy und unter seiner Leitung ausgebaut. Zuerst wurden die grös­seren Burgen befestigt, später jedoch kamen auch die klei­neren Burgen, Burschlösser, Höfe, Türme und Kirchenfes­tungen an die Reihe. Obwohl dabei die meisten dieser ade­ligen und kleinadeligen Familien egoistische Gesichtspunkte bewogen, hatten auch die unter schweren Sorgen wegen der Eroberungszüge der Türken zu leiden. Da die Burgen in Privatbesitz blieben, mussten die Ein­kommensbeträge der Burg zu deren Verteidigung verwendet werden. Das Privatmilitär des Grundherren war eine fami­liäre-servitor Institution. Solche „Privattruppen" hielten Wache in den Burgen Sümeg, Tátika, Rezi, Csobánc, Tihany, Keszthely und Zalavár. Als aber die Grundherren sahen, dass sie aus eigener Kraft die Kosten der Aufrechterhaltung der Burg und der Burgwache nicht mehr tragen können, haben sie der Reihe nach ihre Burgen dem König überlassen. Systematisch begann der Burgbau nach 1556, als König Ferdinand I. damit den damals gegründeten Hofkriegsrat beuftragt hat. Die Vermessung der vorhandenen Festungen in Süd-Transdanubien hat der im Jahre 1569 hierher ge­sandte Giulio Turcho durchgeführt, aufgrund der von ihm gezeichneten Grundrisse können wir die Zustände der Burgen in Transdanubien im Jahre 1570 genau rekonstruieren. Die ziemlich schwachen und veralteten Burgen der Ver­teidigungslinie entlang am Nordufer des Balatons - Keszt­hely, Sümeg, Szigliget, Csobánc, Tihany - haben eine wich­tige Rolle in der Vorverteidigung der hinter ihnen liegenden grösseren und moderneren Burgen Pápa, Palota, Gyó'r — und in der Aufklärungstätigkeit gespielt. Diese kleineren Burgen haben den Türken die Räuberstreifzüge erschwert. Die grösseren Burgen und Festungen haben mit den zwischen ihnen liegenden und vor ihnen Wache haltenden Burgen zu­sammen die Verteidigung des Landes gesichert. Die Verteidigung erstreckte sich auch in die Tiefe, die Burgen bildeten mehrere Verteidigungslinien hintereinander. Wenn je eine Burg gefallen ist, trat eine andere in den Vorder­grund. Die erste Linie Des Burgsystems, die ein Abschnitt der Verteidigungszone zwischen der Donau und des Balatons war, bildeten die Burgen Tata, Csesznek, Palota und Tihany. Die Mitglieder der zweiten Linie waren Komárom, Gyó'r, Szent-Márton, Pápa, Devecser und Keszthely und die der dritten Linie Mogyorókerék, Németújvár, Szalónak, Kőszeg und Sárvár. Wenn der Feind eine der Burgen besetzt hat, fand er vor sich die zweite Verteidigungslinie, ja sogar die dritte. Die Grenzburgen, die sich vom Adriatischen Meer bis Siebenbürgen in einem Halbkreis erstreckten, gehörten zum 300

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