A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 18. (Veszprém, 1986)
S. Perémi Ágota: Honfoglaláskori leletek Veszprém megyében
angenäht gewesen, aber dieses ist bei der Begrabung zerrissen und das abgerissene Hemdstück samt den Beschlägen rutschte ein bischen nach unten. Die abgerissenen 3 Beschläge, und das - vermutlich dabei - beschädigte Ohrgehänge legte man zurück neben den Toten. Die grösseren Kleiderschmücke haben die zwei Säume eines Umhangs geziert, der knielang, vorne geschlitzt und aus feinem Stoff war. Auch das kleine Fragment wird bei der Begrabung vom Kleide abgerissen sein. Am Rande der Filzoder Lederschuhe waren - vermutlich die runden, am oberen Teil jedoch die blattförmigen Beschläge angebracht. Im Grab 2. lag in NW-SO Richtung 95 cm tief ein Skelett mit armen Beilagebefunden. Die Wirbelsäule und ein Teil der Rippen waren gebrochen, die Füsse amputiert. Neben dem Skelett lagen Ohrgehänge, die aus zwei Bronzedrahtstücken gemacht wurden. Unserer Meinung nach handelt es sich hier nicht um eine Leichenschändung. Die Tote des zweiten Grabes war wahrscheinlich eine Dienstmagd der reicheren, zum Mittelsstand gehörenden Frau, die ihrer Herrin - wenn auch in gewaltiger Weise - inst Jenseits folgte. Die Gräber können aufs zweite Quartal des X. Jh-s datiert werden. Der als zweite erwähnte Friedhof wurde in Várpalota, Semmelweis Str. 55. gefunden. Die meisten der Gräber wurden bei Bautätigkeiten schon beschädigt. Bisher ist es gelungen zwei Grabreihen zu finden. Die Mehrheit der Gräber liegen in Richtung NW-SO und enthielten keine Beilagen. Am bedeutsamten ist von diesem Gesichtspunkt aus das völlig zerstörte Grab Nr. 1. Es wurden hier folgende Stücke gefunden: ein aus Silberplatte gepresster Kopfschmuck mit Perlen (z. 10 St.), ein Paar verzinkte Bronzeohrgehänge mit hängenden Kugelreihen, eine zweiteilige Silberkette. An der längeren Kette hängt ein an einen kleinen Ring angebrachter verzinkter blattförmiger Bronzeschmuckstück, dessen Rückseite mit Palmettenmuster verziert ist. Das eine Ende ist durch einen anderen Ring abgeschlossen, an dem ein ähnlicher Blattschmuck und ein Stück der kürzeren Kette hängt. Am anderen Ende ist ein einfacher Ring, mit einem Stück der kürzeren Kette zu sehen. Ausserdem wurden hier noch Muscheln, Bronze- und Silberplattenarmringe mit gedrehten Enden, kompakte Bronzeknöpfe mit Öhlen und noch mehrere kleine Befundfragmente ausgegraben. Aufgrund der Parallelen (vor Allem durch Verwendung des frühen bulgarischen Materials aus den VIII-IX. Jahrhunderten) und der Korrosionsspuren am Schädel, wurde die Kleidung der Frauenleiche aus dem Grab Nr. 1. rekonstruiert. In dem Friedhof können - auf Grund der Fundstücke die Gräber ausgeschieden werden, die östliche Traditionen bewahrten (1., 6., 7.) und auch in ihrer W-O Richtung von denen abweichen, wo keine Beilagen gefunden waren. Die Richtung der letzten war NW-SO. Der Friedhof kann auf Mitte, bzw. Ende des X-ten Jahrhunderts datiert werden. 133