A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 17. (Veszprém, 1984)

Halász Imre: A Káli-medence falvainak oktatásügyéhez

meinden auf die Schulbildung außerordentliche Sorge verwendeten. Die Regierung arbeitete zu jener Zeit am Zustandekommen eines „Israelitischen Schulfonds", während dessen Vorbereitung auch die Situation der einzelnen Schulen ergründet wurde. Das evangelische Schulwesen betreffend, verblieben außerordentlich wenige und sporadische Angaben, aber aus den Angaben des Jahres 1850 können wir regist­rieren, daß in jedem Ort, dessen Einwohnerschaft der entsprechenden evangelischen Konfession angehörte, Glaubensgemeinschaft ihre Schule besaß. Zu jener Zeit wurden von der reformatorischen Glau­bensgemeinschaft die meisten und ergebnisreichsten Versuche zum Heben ihrer Schulen auf ein hohes Ni­veau getan. Man erkannte, daß das Fehlen der zentra­len Lenkung und des einheitlichen Systems von Anfor­derungen das Haupthindernis des Fortschritts waren. Und man erkannte dies nicht nur, sondern allein diese Glaubensgemeinschaft unternahm Schritte — und er­gebnisreiche Schritte — zur Beseitigung der Mängel. Innerhalb des kirchlichen Rahmens wurden das Lehr­material und das System der Anforderungen verein­heitlicht, und man gründete eine besondere Kommis­sion, die die Tätigkeit der Lehrer untersuchte, welche aber nicht mit den „cannonica visitatio" identisch war, denn sie untersuchte nur die Lehr- und Erziehungs­methoden des Lehrers sowie deren Wirksamkeit. Die bis danin regellosen Schuljahrgänge wurden in sèches Jahrgünge eingeteilt, dabei bestimmte man die einzelnen Lehrfächer sowie das zu vermittelnde Lehr­material. Mit diesen Veränderungen, dem Aufstellen des kirch­lichen Lehrsystems und dessen strenger, konsequenter Durchführung stand das reformatorische Schulwesen in Hinsicht des Schulwesens aller Glaubensgemeinschaf­ten an der Spitze. Das Schulwesen des Ungarns des 18. und 19. Jahr­hunderts erhielt öfter die Beschuldigung, daß es mit seinem vernachlässigten Netz von Ausbildungsstätten nicht den Ansprüchen der Zeit entsprechen konnte. In den 10 Orten der kleinen Gegend bestanden in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts zu gleicher Zeit 21 Glaubensschulen (9 römisch-katholische, 3 reforma­torische, 2 evangelische, 7 israelitische), und die Be­rücksichtigung nach Glaubensgemeinschaften sowie die erhaltenen Ergebnisse begründen in großem Maße — zumindest das untersuchte, geographisch und ethno­graphisch begrenzte Gebiet betreffend — die Revidie­rung der unwahren Ansichten und regen die Synchron­untersuchung des Konfessionsschulwesens — auch auf der Ebene kirchlicher und Verwaltungseinheiten — an. 788

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