A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 17. (Veszprém, 1984)
Csoma Zsigmond: A filoxéra és hatása a Káli-medencében
ZSIGMOND CSOMA DIE PHYLLOXERA UND IHRE WIRKUNG IM KÁLI-TAL Die Dörfer im Káli-Tál weren dadurch bekannt, dass sie gute Weine gehabt haben. Die Phylloxera, die sich in Europa sehr rasch verbreitet hat, hat diese Ortschaften in den 1880-er Jahren (1888—1889—1890) erreicht. Am Balatonufer hat zu dieser Zeit die Krankheit schon fast alles zugrundegerichtet. Viele hundert Joch Weingärten sind infiziert worden. Die Krankheit kam von zwei Richtungen: von Balatonkenese und Balatonfüred her von Osten und von Meszesgyörök her von Westen. Die Infizierung war durch die Fachliteratur wohl schon bekannt, doch waren die Weinbauern nicht vorbereitet. In der Tätigkeit gegen die Krankheit und dann in der Rekonstruktion haben die Gutsbezitzer, die Schullehrer, die Priester und die ehemalig kleinadligen Familien Beispiel gegeben. Durch gut vorbereitete Unterrichtung haben die Winzer die verschiedenen Heilmethoden gegen die 15-20 jährige Krankheit kennengelernt und bekannt gemacht. Die bedeutende Fachliteratur und auch Propaganda hat daran sehr viel geholfen. Die Zeitverschiebung scheint eigentlich nicht lang zu sein, wenn wir auch die französischen Versuche, Sorgen und Erfolge kennenlernen, und wenn wir die ungarischen Bauern, die die Traditionen sehr hoch schätzten, kennen. Wir können daran denken, dass der grosse Schaden, den man überall sah, die Weinbauern so furchtbar erschüttert hat, — sie haben den bedeutendsten Teil ihres Gutes ja verloren — dass sie verzweifelt haben, und in kurzer Zeit an keinem Ausweg geglaubt. Die Auflösung haben die Anordnungen der Grossbauern, der Pächter, der Schullehrer und der Priester geholfen — damit haben sie ja ihre eigene Interesse auch gedient und geschützt, — denn Kohlendisulfid war ja unbekannt, und Pfropfreis herstellen ist ja auch auf diesem Wege wieder bekannt worden. Die Wirkung der Philloxera kann man bem Fechsen, bei fachlichen und gesellschaftlichen Gebieten ebenso folgen. In Bezug auf die fachlichen Sorgen musste man den modernen Weinbau kennenlernen. Da Kohlendisulfid allein die Schwierigkeiten nicht lösen konnte, musste man neue Weinsorten importieren und ihre Eigenschaften kennenlernen. Vor allem spielte ja das Pfropfreis eine bedeutende Rolle. Im Zusammenhang mit diesen Problemen musste man neue Sorten von Westen, auch von Amerika hereinbringen. Viele neue Arbeitsmethoden musste man erlernen und immer auf entwickelter Schicht. Unmittelbar nach der Phyilloxera bekam eine grössere Bedeutung der sandige, der lockere Grund, der immune oder der immunisierte Grund. Denn auf diesen Gebieten konnte die Krankheit die Weingärten nicht verwüsten. Wenn an den steilen Anhängen die Weintrauben zugrundegegangen sind, da hat man nicht immer neue Pflanzen gesetzt. Die Weingärten rutschten langsan hinunter auf das flache Gebiet. Statt der alten Sorten wurden aus Westen Pfröpflinge gebracht, und von diesen haben sich die besten Sorten verbreitet. Auf diesem Wege haben sich die neuen gefälligen Sorten vermehrt und mit den gebliebenen alten Sorten auch vermischt. Durch die Verwüstung von Phylloxera konnte man im Káli-Tál gesellschaftlich vor allem dadurch messen, dass dass die Arbeitslosigkeit immer grösser geworden ist. Erstens konnten die Taglöhner keine Arbeit bekommen. (Die schlimmste Lage war aber in dieser Hinsicht doch nicht in diesem engeren Gebiet.) Zur Zeit dieser aussichtslosen Lage zogen sehr viele nach Amerika, nach Slawonien, auf den Sandgrund auf der Ungarischen Tiefebene, und vor allem, die Taglöhner gewesen sind. Am südliche Ufer des Balatons haben Kövágóörser Bewohner vom Staat Sandgrundstücke gepachtet. So sind sie die Gründer der Sandweinkultur ab 1891 in Máriatelep geworden. Diese Pfropfen haben in kurzem einen grossen Wert erreicht, und dadurch ist es gelungen an der Arbeitslosigkeit auch zu helfen. Dar Wert der Facharbeiter, die das Pfropfen gut gemacht haben, war sehr gross. Es waren auch viele Taglöhner,. die das gut gelernt und gemacht haben, und so hat sich eine Arbeiterschicht gebildet, die überall gesucht ung gut bezahlt worden ist. Die Winzer, die sich auch auf diesem Gebiet weitergebildet haben, haben in kurzer Zeit eine leitende Rolle gehabt und waren überall anerkannt. Auch sie haben der Fachliteratur Rat gegeben, wo man mit der Rekonstruktionsarbeit nach der Phylloxera die neue Weinkultur ausgebaut hat. Auch die Erfahrungen von Westeuropa wurden übernommen. Die Weinbauern, die kleinere Güter gehabt haben, konnten die Bankanleihe schwer oder gar nicht zurückzahlen, und so sind wegen der Phylloxera viele zugrunde gegangen. Kurz zusammengefasst muss man sagen, dass diese Krankheit eine schreckliche Tragödie in der ungarischen Weinkultur gewesen ist, hat aber im Káli-Tal die Weinbauern gezwungen und geholfen, dass sie im Rahmen der Entfernung der Geographie und Zeit nachdenken, also viel weiter, als die Grenze ihrer Ortschaft. Einen europäischen Anspruch schaffen zu können war die einzige Aufgabe, und das ist gelungen. 757