A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 16. (Veszprém, 1982)

Mithay Sándor: Adatok a pápai vár épületegyüttesének rekonstrukciójához

SÁNDOR MITHAY ANGABEN ZUR REKONSTRUKTION DER BURG VON PÁPA Die ehemalige Burg von Pápa (Komitat Veszprém) fällt in den Grundriß des heutigen Burgschlosses und war bereits damals ,,U"-iörmig. Im Jahre 1626 gelangt das Gut von Pápa in die Hände der Esterházy-Grafen. Das älteste uns erhaltene Inventar der Burg stammt aus dem Jahre 1639. Der Palatin Miklós Esterházy übergab in diesem Inventar das Gut von Pápa seinem zweiten Sohn, István. Im Obergreschoß waren mehr Räumlichkeiten als im Erdgeschoß vorhanden. Der Eingang zur Burg befand sich an der Ostseite. Der Ostflügel bestand größtenteils aus „Puszta-Häusern". Nur auf der Etage waren Korridore vorhanden und es scheint so, daß sich im Erdgeschoß Arkaden befanden. Die Türkenbesetzung Ende des XVI. Jahrhunderts und der große Brand im Jahre 1626 haben ihre Spuren hinterlassen. Ausführlich werden der neben der Burg befindliche Fischteich und anschließend die zugehö­rigen Außenanlagen beschrieben. In diesem Inventar wird erstmalig die Burg von Ugod erwähnt, dabei werden die Verteidigungswaffen und das Gefängnis der Burg beschrieben. Das zweite Inventar stammt aus dem Jahre 1648. Es beschreibt uns eine ärmliche Burg. Die Darstellung ist außerordentlich kurz und kann nur schwer identifiziert werden. Der ruinenhafte Zustand des Ostflügels ist auch seither erhalten geblieben. Lohnenswert ist ein Vergleich der in dieser Zeit entstandenen Leukhardenschen Skizze der Burg von Pápa mit dem Votiv-Bild. Im Jahre 1694 wurde durch einen neuen Besitzer wiederum ein Inventar erstellt. Dabei registrierte man 41 Zimmer. Auch hier findet sich keine Erwähnung eines Korridors im Erdgeschoß. Über dem östlichen Burgtor waren ebenfalls Zimmer angeordnet. Nur in einigen Punkten sind Übereins­timmungen mit dem Inventar aus dem Jahre 1639 festzustellen. Die Nebengebäude der Burg sind auf dem Schnitt von Hoefnagel authentisch dargestellt. Das Votivbild und die in diesem Inventar verzeichnete Burg können verglichen werden. Auf Grund beider Inventare kann der Wiederaufbau nach der türkischen Besetzung eindeutig belegt werden. Das dritte Inventar wurde in den Jahren 1796 und 1799 aufgenommen. Letzteres Datum zeigt den Tod von Károly Esterházy an. In dieser Zeit zählte man im Erdgeschoß 34, auf der Etage 36 Räume. Der Garten der Burg wird auch hier erwähnt. Die Inventarver­zeichner haben eine gewissenhafte und gründliche Arbeit geleistet. Das Inventar weicht nur in wenigen Einzelheiten vom heutigen Zustand ab. Die Kapelle der Burg wurde an einen anderen Platz verlegt. Nach dem Grundriß kann der Hofbrunnen lokalisiert werden. In dieser Zeit entstanden auch die bis heute erhaltenen Bilder für den sog. Palatin-Saal. Auch das Erschei­nungsbild nach dem großen Umbau wird auf Grund des Inventars erkenntlich. Am Ende der Kurucenzeit wurde die Burg nicht zerstört. Das vierte Inventar zeigt das 1900 und 1916 umge­baute, aus der Burg hervorgegangene sog. Burgschloß. Dieses ist zugleich das vollständige Inventar des Guts­besitzes. Am Ausgang des 18. Jahrhunderts sind die beiden Türme, welche die zwei Seitenflügeln ab­schließen, nicht vorhanden. Hier hilft der bereits maßstabgerecht angefertigte Grundriß zur Orientierung weiter. Die Räume des Archivs, der Palatin-Saal, die Ahnenhalle, die wertvolle Bibliothek, die Schmuck­stücke und die Paradekleider werden aufgezählt. Das in den 1930-er Jahren weithin bekannte Waffenlager findet keine Erwähnung. Die reiche Porzellansammlung und die Gläser werden ausführlich beschrieben. Die Burgkapelle stand in den frühesten Zeiten wahr­scheinlich in der Nähe des ehemaligen Wohnturmes. Auch den Änderungen der Unterkunft des gnädigen Herrn kann gefolgt werden. Die ,,U"-Form der Burg von Pápa geht aus jedem Inventar hervor. Die südlich angeordneten Neben­gebäude können nicht als Südflügel angesehen werden. Anfang des 18. Jahrhunderts wurden die Verteidiguns­stellungen der Burg abgebaut, Mitte des Jahrhunderts wurde die Burg umgebaut, danach wurde der die Burg vom Osten her schützende Teich abgelassen. Auch in der Zeit von Károly Esterházy wird das zum Schloß umgebaute uralte Gebäude als Burg bezeichnet. 222

Next

/
Oldalképek
Tartalom