A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 14. – Történelem (Veszprém, 1979)

Nagy László: A tűzikutya és a holdidol kérdése

Grundtypen sämtlicher Fundarten darauf geschlossen, dass die ursprüngliche kultische Funktion der bronzezeitlichen Feuerböcke, zu deren Lösung er keine eigene Theorie aus­gearbeitet hat, auch in den Hallstatter Mondidolen erhalten geblieben ist. K. KROMER (1964) sich ebenfalls der Auf­fassung der Vertreter der Fetisch-Theorie anschliessend, ver­mutete in den häufigen und mangelhaften, im Bereich der Herde gefundenen Fragmenten der Hallstatter Mondidole die rituelle Handlung des absichtlichen Bruches entdeckt zu haben. S. FOLTINY (1970) hat mit griechisch-römischen Analo­gien bewiesen, dass die Ackerbau und Viehzucht betreiben­den Bewohner der befestigten Siedlung dem Feuerbock mit Widderkopf von StiSna an ihrem Herd eine befruchtende und apotropäische Kraft zugeschrieben haben. E. PATEK (1974) nannte die Mondidole von Kalenderberg-Stil aus der Sied­lung von Sopron „Hausaltare", das in eine Schüssel gestellte Exemplar des einen Grabes (1972) hielt sie hingegen unter Weiterentwicklung der Kernos-Theorie von Gallus aufgrund der auch in den ringsherum gestellten Schüsseln wahrgenom­menen Feuerspuren für solche sakrale Geräte der Totenze­remonie, bei welchen in die kleinen Schüsseln irgendwelche Früchte hineingelegt und verbrannt wurden. V. Die Rolle der ungarländischen Feuerböcke und Mondidole in der Glaubenswelt unserer Zeit Verfasser legt in diesem Abschnitt ausführlich aus, wes­halb die ungarländischen Feuerböcke und Mondidole keine für das Kochen oder Heizen geeigneten Gebrauchsgegen­stände gewesen sein konnten und ihnen bloss irgendeine sak­rale Rolle im Hauskult zuzuschreiben ist. Auf diesen Kult schliesst er vor allem aus der Glaubenswelt jener einhei­mischen Urnenfelderzeit, aus welcher die meisten Feuerböcke und Mondidole von Typ C 3 hervorgekommen sind. Weitlie­gende archäologische Analogien, ethnographische, religions­geschichtliche Parallele werden von ihm nur in diesem Zusam­menhang zur Hilfe gerufen. Seiner Hypothese nach weisen die kultischen Funde der besonders von ihm erschlossenen Urnenfeldergräber von Békásmegyer und einiger ungarländischer Fundorte, so die aus den Gräbern von Békásmegyer in der vorliegenden Studie zuerst publizierten, vogelförmigen Askos-Gefässe (39), das Ei und der eiförmige Kies „petra genetrix" (40-41), die Rhy­tone des „Stiefelgefässes" (42), die mit Bronzenägeln verzier­ten Gefässe (43), vor allem jedoch die astralen Tonsymbole darauf hin, dass die höchste Charakteristik der mit ihnen im Zusammenhang stehenden Glaubenswelt und ihre Zere­monien (magische Machinationen), so die auf der zum Gräberfeld von Békásmegyer gehörenden Siedlung gefun­denen, ebenfalls vom Verfasser erschlossenen Mondidole von Typ C 3 , wie auch die aus Sopron stammenden Stücke von Kalenderberg-Stil, die Förderung der Fruchtbarkeit und die Sicherung des menschlichen Wohlstandes erzielt haben. In der Fruchtbarkeitszeremonie dürfte den Feuerböcken und Mondidolen im Leben der Wohnsiedlungen die Rolle der Terra Mater zugefallen sein, den astralen Symbolen hingegen jene befruchtende Männlichkeit, aus der - ihrem Glauben nach - der heilbringende Regen sowie die Wärme der reifen­den Sonne und sein Licht stammen. Durch sie versuchte man die gerade erwünschte Konstellation mit irgendwelcher nachahmender Magie zu fördern. Entweder so, dass man die astralen Symbole über sie in entsprechender Weise bewegte, sie an ihnen als „Verzierung" dargestellt intarsierte (VI-VII, XI, 3, XIII, 3), eventuell sie in die Öffnungen des Feuer­bockes (V, 3), zwischen Hals und Rücken der Mondidole fügte (X, 9, 48 a-b) und die wärmende, reifende Wirkung zuweüen noch mit der Wärme des neben ihnen gelegten Feuers (47 a-d), mit der an sie gemalten weissen Farbe (III, 1, XIII, 3) oder mit Teer- (Harz-) Überzug (XII, 3) auch zu verhelfen, zu steigern trachtete. Von diesem Hausritus konnte nur das Ziel stets das gleiche sein, die Handlung selbst ist in gewissen Zeitspannen und Gebieten je nach Volksstamm veränderlich. In den rin­nenartigen Eintiefungen auf dem Rücken der barrenförmigen Feuerböcke (36-37) konnte man in den Endungen vom Charakter eines kleinen napfförmigen Gefässes (38 а—c) je ein winziges Stück der Opferfrucht symbolisch auch verbrannt haben. Diesen Ritus scheinen die in ihnen wahrgenommenen russigen Ablagerungen zu beweisen. Man dürfte seinerzeit den weiblichen Bovidenköpfen der spätbronzezeitlichen Feuer­böcke eine andere sakrale Bedeutung als den Widder- und Stierkopfendungen der Hallstatter Mondidole beigemessen haben. Die Köpfe von Tieren weiblichen Geschlechtes haben den empfangenden, sich befruchtenden Boden, die vom männlichen Geschlecht hingegen - wie die astralen Symbole - die befruchtende Sonne, den Himmel bedeutet. Zuweilen kommen diese letzteren (X, 9, XI, 3, XIII, 3, XV, 10) den Regeln der uralten, magischen Multiplikation entsprechend an ihnen gemeinsam vor, um die erwünschte Wirkung noch sicherer zu erreichen. Da die Urnen mit Seelenloch (50-51), mit einer fenster­förmigen Öffnung (49), die vogelförmigen Askos-Gefässe, Eierbeigaben aus dem Urnengräberfeld von Békásmegyer sowie die Vogelfjguren am Rande der Mondidolschüsseln von Sopron davon zeugen, dass das sich hier bestatten lassende Volk die Seelen der Toten auch als Vogelseele vorgestellt hat, war die in sepulchraler Hinsicht mit den Mondidolen durch­geführte Opferzeremonie in den Gräbern von Sopron vielleicht dazu berufen, die Neugeburt der Seele des Toten, seine Wanderung in einen neuen Körper zu fördern. Anschrift des Verfassers: (fDr. Nagy László) Dr. Nagy Lászlóné H-1013 Budapest ' Attila u. 12. 73

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