A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 14. – Történelem (Veszprém, 1979)
Nagy László: A tűzikutya és a holdidol kérdése
ZUR FEUERBOCK- UND MONDIDOLFRAGE AUFGRUND DER UNGARLÄNDISCHEN FUNDE Seitdem in der internationalen prähistorischen Literatur die ersten ungarländischen Feuerböcke und Mondidole bekannt geworden sind und ihnen in den Bestrebungen, ihre Problematik zu lössen, eine wichtige Rolle zugefallen ist, hat ihre Zahl beträchtlich zugenommen. Ein grosser Teil von ihnen ist bis heute noch unveröffentlicht. In der Hoffnung der weiteren Forschung zu nützen, veröffentlicht Verfasser der vorliegenden Studie das ihm zur Verfügung stehende, vollständige ungarländische Material und versucht aufgrund dessen, die mit ihren Typen, ihrer Chronologie, Topographie und vermutlichen Funktion im Zusammenhang stehenden Fragen zu klären. Obwohl aufgrund der bearbeiteten Funde weder die mit „Feuerbock", noch mit „Mondidol" bezeichneten bisherigen Interpretationen sich beweisen lassen, konnten die sog. Feuerböcke kaum zur Heizung oder zum Kochen dienende Haushaltsgegenstände, die Mondidole mit dem Mondkult verbundene sakrale Geräte gewesen sein, hat die Fachliteratur dennoch die im allgemeinen verbreitete Benennung - jedoch nur als formale Differenzierung - beibehalten. Unter der Benennung: Feuerbock werden im allgemeinen die barrenförmigen, mit kleinen Hörnern und Tierköpfen versehenen, ohne Füssen dargestellten Typenarten und unter Mondidol die an Füssen stehenden, langhalsigen, teriomorphen Exemplare bezeichnet. Das latenezeitliche Material wurde nicht bearbeitet. Die mitgeteilten Funde sind alle Keramiken. /. Beschreibung der Funde Mit dem besonders bedeutenden Material von Zöröghegy (Zörögberg. Komitat Veszprém, Gemeinde Bakonyszentkirály) begonnen, gruppiert Verfasser die Beschreibung der Gegenstände in alphabetischer Ordnung der Fundorte. In jedem Falle werden ihre Aufbewahrungsorte (Museen) angegeben, bei den Funden ohne Angabe des Fundortes am Ende des Abschnittes gleichfalls in alphabetischer Ordnung bloss die letzteren. Im beschreibenden Teil werden ausser den Form- und Flächencharakteristika ihre Masse und auch schliesslich ihre Inventarnummer angegeben. Die am Rand sichtbaren arabischen Ziffern deuten auf die Textbilder des beschriebenen Materials, die römischen und arabischen Ziffer gemeinsam auf die Tafeln bzw. Darstellungen der Funde auf den Tafeln hin. Die Zahl der bloss - von ein-zwei Ausnahmen abgesehen - aufgrund der Autopsie publizierten einheimischen Feuerböcke und Mondidole beträgt 154. Von diesen sind 108 Feuerböcke und 46 Mondidole. Ihr grösster Teil ist in fragmentarischem Zustand. Das Prinzip der an ihnen in jedem Falle zur Geltung kommenden Symmetrie hat die Rekonstruktion mehrerer charakteristischer Stücke ermöglicht. Diese rekonstruierten Stücke waren dem Verfasser ausser den sonstigen Form- und Flächencharakteristika in seinen mit der Lösung ihrer Typologie und besonders ihrer Funktion im Zusammenhang stehenden Versuchen in hohem Masse behilflich. //. Typologie. Form- und Flächencharakteristika Aus dem Vergleich der Formcharakteristika der ungarländischen Feuerböcke und Mondidole entfaltet sich eine eigenartige typologische Reihe. (XVIII.) Ihre Entwicklungsrichtung an den gleichen Grundformen wird durch die stets betontere Ausgestaltung der teriomorphen Elemente angedeutet. Die Reihe dürfte wahrscheinlich jener Typ in Gang gesetzt haben, dessen Grundfigur noch der Prisma, als der für die Feuerböcke im allgemeinen charakteristischen Barrenform am nächsten steht. Die zwei Enden ihres meist konkaven Rückens sind aufgezogen und gehen in sich aneinander knüpfenden, je zwei spitzen oder stumpfen, zuweilen bereits hornartigen Spitzen aus. (VIVII.) Typ A. Diesen vorausgesetzten beginnenden Typ charakterisiert schon die stets ausgeprägtere Barrenform, die entschiedenere Bearbeitung des meist waagerechten Rückens und der Hörner. Es gibt unter ihnen auch einhörnige Exemplare, jedoch am häufigsten kommt der auf den oberen Ecken sichtbare Typ mit doppelten Hörnern vor. (I, II, 1-3, III. 1, IV, 1, X, 1-2.) Typ B,. An ihren mehreren Varianten erscheint die Multipükation der Hörner: drei an den beiden Enden, jedoch auch dreimal zwei, ja sogar dreimal drei an beiden Enden des Rückens und auch in der Mitte. (III, 2-4, V, 1.) Typ B 2 . Zuweilen nimmt die Grundform des Feuerbockes die sich zu Füssen umgeformte Bankform an (X, 4-5) Typ B 3 . Die folgenden veranschaulichen bereits die Entstehung der in Tierkopf aus gehenden Typen. Ihren Beginn zeigen jene Exemplare, auf welchen das Maul des Tieres von je einem kleinen Buckel unter den doppelten Hörnern des barrenförmigen Körpers angedeutet ist. (III, 5, VIII, 1.) Typ C x . Dieser Typ entwickelt sich weiter an der noch immer früheren Grundform dadurch, dass man an ihren Ecken die Tierköpfe mit kurzem Hals selbständig ausbildet. Die Köpfe sind immer schematisch und blicken nach aussen. Aufgrund des an der schmalen Seite des Exemplars von Zöröghegy sichtbaren Euters (4.) können wir darauf schliessen, dass man mit den Köpfen einen weiblichen Bovidenkopf dargestellt haben dürfte. (4-6, VIII, 4, 9-11) TypC 2 . Eine Entwicklung des teriomorphen Charakters führte zu jenem ersten Idoltyp, auf welchem sich der bisherige barrenförmjge Körper zu schematischen Füssen, zu einem meist langen' und verhältnismässig dünnen Rumpf umbildet und der sich aus den beiden Enden des Rumpfes hervorragende Hals der auch weiterhin nach aussen blickenden, gleichfalls schematischen Bovidenköpfe mit einem geschweiften Profil bedeutend verlängert. (26-27, VIII, 6-8.) Die Verbindung dieser Form mit den früheren Typen ist bei weitem keine leere typologische Spekulation. Dies wird durch ein solches Fragment realisiert, das noch das Hornpaar des früheren Typs B l an sich trägt, seine Seitenansicht unter dem Hals mit dem Profil dieses Typs völlig gleich ist. (VIII, 5, 32.) Typ C 3 . Im weiteren machten die einzelnen Teile eine bedeutende Änderung durch. Zuerst drehen sich die langhalsigen Köpfe nur nach innen und nähern sich aneinander, jedoch bleibt ihre Ausbildung mit der der vorangehenden gleich. Sie bewahren auch ihren früheren schematischen BovidenCharakter. Auf das voraussetzbare Vorhandensein dieses Typs weist bischer bloss die Rekonstruktion eines einzigen Fragments hin. (X, 8.) TypD,. Auf dem folgenden, sehr verbreiteten und mit zahlreichen Varianten vertrittenen Typ verändert sich der frühere schematische Charakter der langhalsigen, nach innen gedrehten Köpfe. Die Stücke werden mehr realistisch und sie stellen keinen voraussetzbaren weiblichen Boviden-, sondern einen Widderkopf mit gut erkennbarem, meist gedrehtem Horn und in einem Falle einen Stierkopf dar. Den langen, sich in der Richtung des Kopfes immer mehr verdünnenden Halsteil ver70