A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 14. – Történelem (Veszprém, 1979)
Nováki Gyula: Őskori és középkori földvárak a bakonyi Cuha-völgyében
Die drei Erdfesten waren das Zentrum der kleineren Siedlungen der umringenden flachen Gebiete (Abb. 49.). Der Verfasser macht Siedlungsgruppen änlichen Alters vom Gebiet Ungarns bekannt, so vom Gebiet des Bakonywaldes, des Balatonhochlandes, des Börzsöny- und Bükk-Gebirges. Die Erdfesten spielten im Leben der umgebenden Siedlungen landwirtschaflichen Charakters eine führende Rolle. Sie wurden nicht gegen eindringenden Feind errichtet, sondern sie sind Ergebnisse einer inneren Entwicklung. Sie umfassten den Kreis je eines Stammes von 10-20 km. Die ungarländischen Beispiele weisen darauf hin, dass diese Erdburgen wegen ihrer meistens verborgenen Lage, ihrer relativ grossen Höhe und ihres grossen Umfangs keine strategische Rolle spielten und sie nicht zur Kontrolle der Handelsstrassen entstanden, das war höchtens ihre sekundäre Aufgabe. Die urzeitlichen Erdfesten passten sich in jeder Hinsicht den Naturverhältnissen an. Der Verfasser schliesst die Viehzucht als dessen Grund aus, dass die befestigten Siedlungen der Spätbronzezeit auf den Gebirgshöhen worden waren. Die geschlossene Bewaldung der ungarländischen Mittelgebirge, deren Höhe zwischen 400-1000 m über dem Meeresspiegel ist, und die Buchenwälder über 400-500 m ermöglichen die Weide nicht. Der grosse Umfang und die dichte Bewohntheit der Siedlungen bedingt eine entwickelte Pflanzenzüchtung, darauf weisen übrigens auch Samenfunde hin. Viehzucht und Pflanzenbau wurde um die sich niedriger erstreckenden, offenen Siedlungengetrieben. Die Tabelle 1. stellt die Hektar-Daten der bisher ermessenen ungarländischen Erdfesten der Späbronzezeit und Früheisenzeit, dar, aber die Karte vieler gut bekannten Erdburgen wurde noch nicht aufgenommen, deshalb ist die Liste heute noch unvollkommen. Der Autor lenkt auf einige topographischen Änlichkeiten der spätbronzezeitlichen und früheisenzeitlichen Erdfesten die Aufmerksamkeit. Der II. Erdfeste des Keselló'-Berges änlich ist der vor dem Tor gebaute künstliche Damm in der Erdburg von Várvölgy -Kislázi-Berg. Ähnliche Terrassen wie in der I. Erdfeste des Zörög-Berges befinden sich in drei Erdburgen des Börzsöny-Gebirges, sowie im Bükk-Gebirge auf dem Dédestapolcsány-Verebec-Gipfel, in Westungarn auf Velem-St. Vid-Berg und auf dem Karlshöhe (Warischberg) in Sopron. Der künstlichen Zisterne der II. Erdfeste des Keselló'Berges ist die der Erdburg in Mátraszőlős-Kerekbikk änlich, die letztere ist aber grösser, gleiche befinden sich noch auf Pécs-Jakab-Berg und Várvölgy-Kislázi-Berg. Die Vergleichung von Schanzenkonstruktionen ist heute noch auf dem Gebiet Ungarns nicht möglich, die sind sonst wahrscheinlich sehr verschieden. Der Friedhof der Siedlungen der Spätbronzezeit vom Zörög- und Kesellő-Berges ist noch unbekannt, das Alter der in der Umgebung befindlichen Grabhügel ist zur Zeit fraglich. Diese Erdburgen erleben die НС-Periode nicht mehr. In der Früheisenzeit leben noch einzelne spätbronzezeitige Erdesfesten auf vielen Gebieten Ungarns weiter, aber die hier publizierten Erdburgen entvölkern sich schon zu dieser Zeit mit der ganzen Umgebung des Bakonywaldes. Mittelalter Die III. Erdfeste des Kesellő-Berges befindet sich auf dem kleinen felsigen, über das enge Tal des Cuha-Baches hervorragenden Bergausläufer. Die Vorburg ist durch einen breiten und einen schmalen Graben geschützt, ihr Flächeninhalt ist 23 x 14 m. Das Gebiet der inneren Feste ist ungefähr 20 x 13 m, sie wurde durch einen in Felsen geshnittenen Graben geschützt (Abb. 50-51.). Die Ausgrabung erschloss den Unterbau einer 80-90 cm breiten Burgmauer aus gemaltertem Stein an der inneren Seite des Grabens der inneren Feste. Das innere Gebiet ist stark gewühlt, etwa ein Drittel davon wurde erschlossen. Keine Spuren eines Gebäudes kamen hervor, nur in der Mitte war eine kleine in Felsen vertiefte Grube mit Spuren einer Treppe, sie war vermutlich der Keller eines Holzgebäudes (eines Turmes? ). Die Erdschicht war kaum 20-30 cm dick, darunter befand sich überall natürlicher Felsen. Die Forschungsgräber auf dem Gebiet der äusseren Feste zeigten ein änliches Bild. Das Fundmateriel war ziemlich reich, aber nur auf dem Gebiet der inneren Feste und deren Burggrabens (Abb. 52-55.), alle Funde sind aus dem 13. Jh., einige Gegenstände dennoch, z. B. der Ring stammen schon aus dem 14. Jh. Im Felsenbett des Bächleins unter der südlichen Seite der Feste sind Überreste einer eckigen Zisterne, teils mit Malterrand herausgebildet (Abb. 56.). Die Feste ist urkundlich nicht erwähnt. Im Mittelalter gehörte die ganze Umbegung zu dem Burggut von Csesznek, dessen Zentrum die in einer kaum 4 km Entfernung befindlichen Festung Csesznek war, diese kontrollierte zugleich die Veszprém-Győr-Strasse. Im Nordosten des Bakonywaldes war noch wohl der Cuha-Tal eine Verkehrsstrasse, es war aber infolge der Naturverhältnisse nur beschränkt passierbar. Die hier publizierte kleine Burg sicherte vermutlich den Abschluss dieser Strasse, im 14. Jh. wurde aber damit aufgehört, und die Burg ging fast spurlos zugrunde. Anschrift des Verfassers: Dr. Nováki Gyula Mezőgazdasági Múzeum H-1146 Budapest Városliget, Széchenyi sziget 122