A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 8. (Veszprém, 1969)

Sági Károly: A hetvenéves Balatoni Múzeum

Balatoni Kurír 1942. június 4. szám. Balatoni Kurír 1943. május 6. szám Irattár 382/1944. sz. Irattár 425/1944. sz. Irattár 467/1944. sz. 1 Irattár 96/1945. sz. 1 Irattár 50/1945. sz. Irattár 52/1945. sz. Csiszár Károly szóbeli közlése. Irattár 96/1945. sz. Irattár 122/1945. sz. Irattár 15/1946. sz. Keszthelyi Üjság 1946. február 17. szám és 24. szám. Irattár 221/1946. sz. Irattár 95/1946. sz. Irattár 123/1946. sz. 1 Adattár. Balatoni Kurír 1948. június 22. szám. Irattár 210/1948. sz. Irattár 317/1948. sz. Adattár 68.140.1. Solymár I., A Balatoni Múzeum tanulságos kiállítása. Népművelés 1955, 628—631. 1 Magyar múzeumok 1945—1955. Bp. 1955. — Solymár I., Magyar múzeumok. Bp. 1958,; Magyar múzeumok 1959. Bp. 1959. — A ma­gyar múzeumok munkája 1962-ben és szemelvények 1963. évi terveik­ből. MK 1963, 2—10. ' Éri I., Beszámoló a Veszprém Megyei Múzeumi Igazgatóság 1962. . . 1966. évi munkájáról. VMMK 1963, 17—26.; 1964, 21—42.; 1965, 13—36.; 1965 (1966) 21—46.; 1967, 15—33. 70 Jahre Balaton-Museum in Keszthely Der Gedanke der Begründung eines Balaton-Museums reif­te bereits 1895 in der kulturreichen Seestadt Keszthely her­an, deren bodenständige Bevölkerung im Fremdenverkehr und in den zahlreichen schulischen Einrichtungen seit lange her ihr Auskommen fand. 1896, im Jahre des ungarischen Millenniums, wandte sich das Interresse der Öffentlichkeit in ganz besonderer Weise den musealen Institutionen des Landes zu, die ja durch ihre Exponate Hüter einer großen Vergangenheit sind und diese auch der breitesten Öffent­lichkeit zu erkennen bestrebt sind. Der Gedanke des Bala­ton-Museums nahm derart allmählich Gestalt an, besonders als das Munizipium der Stadt Keszthely für die Gründungs­kosten 1000 Gulden spendete. Als dann der in Keszthely beheimatete Apotheker Károly Huszár im Jahre 1897 einen gleichhohen Betrag stiftete, wurde der Gedanke der Grün­dung des Museums spruchreif. Die Treuhänderschaft des Gründungsgedankens knüpft sich an den Namen von Dr. Árpád Csák, der damals be­reits eine reichhaltige archäologische Privatsammlung sein eigen nennen durfte. Die von ihm ausgehende Initiative wur­de sodann von Dr. Sándor Lovassy, Professor, später auch Direktor der Landwirtschaftlichen Akademie von Keszthely, aufgegriffen. Noch im gleichen Jahr 1897 verfaßte er einen Aufruf zur Konstituierung einer Balaton-Museums-Gesell­schaft. Der Aufruf trug die Unterschrift von 21 führenden Persönlichkeiten der Stadt Keszthely. Am 27. Juni dessel­ben Jahres fand im Beratungssaal des Rathauses der Stadt eine Zusammenkunft statt. In einer Resolution wurde die Notwendigkeit der Begründung der Gesellschaft ausgespro­chen, gleichzeitig wurden Dr. Sándor Lovassy und dessen Mitarbeiter beauftragt, die Gesellschaftssatzungen auszu­arbeiten und die Mitgliederwerbung einzuleiten. Mit Beendigung der Vorbereitungsarbeiten konstituierte sich die Balaton-Museums-Gesellschaf am 7. August 1898 unter ihrem ersten gewählten Präsidenten Dr. Sándor Lovas­sy. Dr. Árpád Csák wurde Sekretär der Gesellschaft und Vorstand ihrer archäologischen Abteilung. Er überließ seine Privatsammlung an archäologischen Fundstücken der neu­gegründeten Museumsgesellschaft, die diese am 27. August 1899 in zwei Mietsräumen am ersten Stock des heutigen Sit­zes des Stadtrates zur Schau stellte. Mit dieser Ausstellung manifestierte sich das von der Balaton-Museums-Gesellschaft erhaltene Museum zum erstenmal vor der Öffentlichkeit. Dr. Sándor Lovassy bekleidete das Präsidium der Gesell­schaft und damit auch die Direktion des Museums von 1898 bis 1941. 1921 zug er sich als Direktor der akademischen Lehranstalt für Landwirtschaft in den Ruhestand zurück und widmete sein weiteres Leben dem von ihm betreuten Balaton-Museums. Das heutige Balaton-Museum in Keszt­hely ist das Werk seines selbstlosen, hingebungsvollen und mit großer Umsicht betätigten Wirkens. Dr. Árpád Csák quittierte den öffentlichen Dienst, wid­mete sich der Journalistik und sah, ebenso wie Dr. Lovassy, im Zustandebringen des Balaton-Museums die Krönung seines Lebenswerks. Bis 1921 erhielt er für seine Museums­arbeit überhaupt keinen Entgelt, später wurde er mit einem monatlichen Bettellohn „entschädigt"', bis ihn der Tod 1936 aus dem Leben riß. Die archäologischen Sammlungen des Museums wurden durch seine Grabungen im Gebiet von Fenékpuszta sowie in der Umgebung des Sees geschaffen. Er inventarisierte persönlich das Fundmaterial und fand auch noch immer Zeit, um sich tatkräftig an der mustergül­tigen Leitung der Museumsverwaltung zu beteiligen. Sowohl Dr. Lovassy, als auch Dr. Csák fanden in der Person des staatlichen Grundbuchführers und Journalisten János Sági eine ausgezeichnete Stütze. Die Schaffung des ethnographischen Kabinetts knüpft sich an seinen Namen. Im Jahre 1910 wurde er aus Keszthely versetzt, bis dahin wurde aber sein reichhaltiges Kabinett im ganzen Land be­kannt und geschätzt. Auch auf dem Gebiet des Fachschrift­tums wirkte er bahnbrechend. Anfangs erhielt sich die Museums-Gesellschaft lediglich aus den Mitgliederbeiträgen, wozu seit dem Jahre 1898 auch staatliche Beihilfen kamen, woraus auch die Kosten für die Bereicherung der Sammlungen bestritten werden muß­ten. Im Jahre 1902 erhielt die Gesellschaft vom Staat eine Zuwendung von 24 000 Goldkronen für den Ankauf eines Grundstückes. Später wurde jedoch auf diesem Grundstück das heutige Gebäude der Hauptpost errichtet, da das staatli­che Oberinspektorat der öffentlichen Sammlungen die 1905 vom Architekten Géza Hetyey angefertigten Baupläne des Museums nicht approbieren wollte. Schließlich wurden 1907 die Entwürfe des pensionierten Akademie-Professors János Schadl sowohl von der Museums-Gesellschaft, als auch vom Oberinspektorat gutgeheißen. Für die Baukosten des Muse­ums stellte das Oberinspektorat 150 000 Goldkronen in jährlichen Raten von 5000 Kronen zur Verfügung. Die erste Jahresrate wurde 1911 flüssiggemacht. Eine weitere staatliche Zuwendung von 75 000 Kronen im Jahre 1917 ermöglichte dem Präsidenten Dr. Sándor Lo­vassy, Liegenschaft und Haus neben dem ursprünglichen Grundstück anzukaufen. Die dem ersten Weltkrieg folgende Geldabwertung ver­schlang wohl das geldliche Vermögen der Museums-Ge­sellschaft, die beiden Liegenschaften blieben ihr aber erhal­ten und bildeten den Grundstock für künftige Pläne, die auch durch einen Zufall begünstigt wurden. Das städtische Wohnungsamt wies nämlich neun Flüchtlingsfamilien in 34

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