A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 6. (Veszprém, 1967)

Éri István–Gopcsa Katalin–Gedai István–Huszár Lajos: Újabb Veszprém megyei éremleletek

Jüngste Münzfunde im Komitat Veszprém Im nachfolgenden werden drei im knappen Ablauf von ein paar Monaten ans Licht geratene Münzfunde be­sprochen. Diese Gelegenheit gibt eine Anregung, eine Rechenschaft auch über die im Komitate bisher bekannt­gewordenen Münzfunde und darunter über die geschlos­senen Funde abzulegen. In einem im Jahre 1963 publizierten Fundbericht wer­den von den 265 Ansiedlungen des Komitats 96 erwähnt, deren Münzfunde dem Alter und Charakter nach 257 Unterschiedlichkeiten aufweisen. Durch die Veröffentli­chung der ersten zwei Bände von der im stetigen Werden begriffenen archäologischen Topographie des Komitats sind unsere Kenntnisse weiter vermehrt worden; heute erstreckt sich unser Wissen auf 295 Münzfunde in der Umgebung von 112 Ansiedlungen. Eine besondere Wichtigkeit schreiben wir den 66 ge­schlossenen Funden zu, und wir können neben der numis­Im Oktober 1965, im Inneren der Gemeinde, abseits einer Straße, anläßlich einer Kabellegung, kam ein 1285 Münzenstücke enthaltendes Krüglein ans Licht. Zwei Drit­tel des Fundes waren Slawonische Dinare, der Rest bestand meistens aus ungarischen Dinaren und nur eine kleine Anzahl war österreichischer oder sonstiger Prägung. Die Kuriosität des Fundes, die auch seine Bedeutung steigert, ist, daß im Jahre 1885, 25 — 30 km weit von der Fundstelle, ebenfalls neben der Straße, ein Fund ungefähr der selben Zusammensetzung und Quantität ans Licht gebracht wurde, der von der Mitte des 13-ten Jahrhunderts datiert. Außer diesem genau lokalisierbaren Ensemble sind uns noch hauptsächlich aus Wiener Dinaren bestehende Im Geldverkehr Ungarns im 13-ten Jahrhundert haben die Erzeugnisse der benachbarten westlichen Gebiete eine entscheidende Rolle gespielt. Für die erste Hälfte des Jahrhunderts charakteristisch sind die friesacher Dinare, die für einen ungarischen Außenhandel mit Kärnten bezeugen. Am Ende des 13-ten und Anfang des 14-ten Jahrhunderts wurde dieser Handelsstrom auf den Donau­Wasserweg geleitet. Diese Richtungsänderung wird durch die Münzfunde des Karpathenbeckens bezeugt ; die Prägun­gen von Friesach, St. Veit und Windischgräz verschwanden und die Erzeugnisse der Münzwerke von Wien, Wiener­neustadt, Enns erschienen, und die Münzen von Passau und Bayern fingen an sich über Österreich Weg zu machen. Das Verkehrsgebiet der Wiener Dinare ist aber nicht das ganze Land, sondern nur dessen westliche Hälfte; in Transdanubien ist es das vom Balaton und von dessen verlängerter Linie nordwestlich liegende Gebiet sowie die westliche Hälfte des Hochlandes vom Karpathenbecken. Eine klar abgerissene wirtschaftliche Einheit, dessen Mit­telachse, die Donau, zu dieser Zeit der Abwicklungsweg eines nach Westen gerichteten lebhaften Handels ist. Balatonfüred mit drei Funden aus diesem Zeitalter ist ein organisches Glied des obenerwähnten Verkehrsgebiets und sein Fundreichtum sichert ihm auch in seiner Umge­bung eine hervorragende Stellung. Der in jüngster Zeit ans Licht geratene dritte Fund liefert uns eine Dokumentation für den Geldverkehr und dabei ist er auch für Untersuchungen betreffs der Zeitfolge brauchbar. Unter den 1196 genau datierbaren ungarischen matischen Bedeutung auch ihre ortsgeschichtlichen Bezie­hungen hoch schätzen. 13 unter ihnen wurden während der Herrschaft der Römer, in den Jahrhunderten 3—4 versteckt. Aus den Jahrhunderten 11 — 17 sind ihrer 49 bekannt. Ein großer Teil von ihnen wurde in verschiedenen Perioden türkischer Besatzung während der Jahrhunderte 16—17 begraben und bei der Festestellung des Zeitpunktes ihrer Versteckung sind neben der letzten Jahresnummer des Fundes auch konkrete kriegsgeschichtliche Daten (Belagerung von Festungen, Kriegszüge usw.) behilflich. In dieser Weise liefern sie neben den auf den Geldverkehr des Zeitalters bezüglichen Feststellungen wertvolle Infor­mationen auch betreffs der Größe und Wirkung der Verwüstungen der Kriege, die das Komitat erlitten hat. István Éri Funde bekannt, die vom Ende des 19-ten Jahrhunderts bzw. aus den zwanziger Jahren des 20-sten Jahrhunderts datieren, die wahrscheinlich daselbst, entlang der am nörd­lichen Rande der mittelalterlichen Ansiedlung führenden Landstraße ans Licht gebracht wurden. Nach einem Zer­streungsprozeß sind Teile davon in Budapest, Wien und Graz angelangt und ihr Zusammenhang ist nicht mehr feststellbar. Sicher ist nur die Tatsache, daß die drei, möglicher­weise auch mehr Fundensembles an der Wende der Jahr­hunderte 13—14, anläßlich der Verwüstung von Balaton­füred und Umgebung begraben wurden. Katalin Gopcsa und Slawonischen Dinaren gehören 1170 sicher dem de Herrschaft von Andreas III (1290—1301) vorangehenden Zeitalter. Von ihm stammen bloß 25 ungarische Prägun­gen — drei unter zwanzig Sorten — und eine slawonische. Aufgrund dessen wird die Zeit der Versteckung in den Jahren 1292 — 93 vermutet. Durch die genau bestimm­baren westlichen Münzen wird diese Vermutung unter­stützt. Zugleich schreibt diese Feststellung gewisse Schran­ken für die aus der Hinsicht der Zeitbestimmung unsicheren Prägungen vor. So z. B. LF. 242 kann noch keine Prägung von Otto III (1295—1310) sein, sondern gehört sie wahr­scheinlich Meinhard II (1286—1295), umso mehr, da ihre Rückseite eine gewisse Verwandtschaft mit der Prägung LF 238 von Meinhard II aufzeigt. Gleichfalls erzielt man eine genauere Zeitbestimmung für die Eintragungen 111 und 113 der Fundbeschreibung; auch diese sollen dem Zeitalter vor 1293 angehören. In dem Funde kommen auch 4 Grazer Prägungen (LS, 34, 36, 42) von Albert I (1282-1308) vor. Die Zeitbestim­mung wird hier abgeändert insoweit, daß diese drei Typen in der ersten Hälfte der Herrschaft von Albert I geprägt worden sein sollten. Durch den Fund werden auch die Wahrnehm ungen unterstützt, die hinsichtlich der Zeitfolge des Verkehrs der Wiener Dinare in Ungarn gemacht worden sind. Nach der Meinung von Bálint Hóman sollten nämlich die Wiener Dinare ihre Verbreitung im Karpathenbecken in den letzten Jahren der Herrschaft von Béla IV (1235-1270) haben. Aufgrund früherer Funduntersuchungen kann jedoch Der Münzfund von Balatonfüred Bemerkungen zu dem Münzfund in Balatonfüred 107

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