Veszprém és környéke a honfoglalás korában (Veszprémi Múzeumi Konferenciák 8. 1998)

Erzsébet Fóthi: ANTHROPOLOGISCHE UNTERSUCHUNG DER LANDESEROBERER IM KOMITAT VESZPRÉM

geschmückte Kleidung. Eine von ihnen konnte man wegen ihres schlechten Zustands keiner Untersuchung unterwerfen. Eine gehörte zum Typus mesocran, eine zu hyperbrachycran und eine zu brachycran, d.h. keine der reichbekleideten bestatteten Frauen gehörte zum Typ mit langem Schädel. Über die Chronologie der Bestattung haben wir nur wenige Informationen. Bei dem im Friedhof freigelegten Schädel konnte nur bei einem einzigen eine Trepanation festgestellt werden und dieser lag von den anderen etwa 20 m entfernt auf einem wegen der Gebäude nur teilweise freigelegten Platz im Grab 35. Die symbolische Trepanation war in dem Kárpáten-Becken ein sehr verbreiteter Gebrauch der landnehmenden Ungarn, er konnte sogar bei der Bestimmung des Ethnikums eine Rolle spielen. Dieses heidnische Heilungsverfahren wurde von den landnehmenden Ungarn verbreitet, aber im 10-ten Jahrhundert nur auf den Gebieten östlich der Donau. Erst nach der allmählichen Eroberung des ganzen Kárpáten-Beckens verbreitete sich der Gebrauch auch in Transdanubien. Am Ende des 11-ten Jahrhunderts, nach der Verstärkung des Christentums verschwand samt den anderen Elementen des Heidentums auch die symbolische Trepanation. Aufgrund all dessen bin ich der Mainung, daß der früheste Teil des Friedhofs auf dem unerforschten Gebiet war, wo auch das Grab 35. war und die anderen Gräber (1-34) ein späteres Ethnikum repräsentieren. Im Friedhof konnte man fast in gleicher Anzahl Gräber mit Beigabe (53 %) und ohne Beigabe (47 %) finden. In der Hälfte der 18 Gräber mit Beigabe, die alle Frauen und Kindergräber waren, waren nur Kleider­schmuckstücke und Juwelen zu finden. Wahrscheinlich wurden die Frauen und die Mädchen in festlichen Kleidern und mit Schmuck bestattet. Die Kleidung der Männer war nicht geschmückt, nicht einmal ein Knopf ist daran zu finden. Die erwachsenen Männer haben keinerlei Juwelen getragen. Der einzige Mann, der Ohrgehänge hatte, war im juvenilis Alter. Beigaben, die auf wirtschaftliche Ausrüstung deuten, gab es nur in 4 Gräbern. Ebenfalls in 4 Gräbern konnte man rituale Gegenstände finden. In keinem der Gräber gab es Pferdegeschirr, Waffen oder Tierknochen. Die für die ersten landnehmenden Ungarn charakteristischen Gegenstände fehlten im Friedhof. Die in dem Friedhof in Várpalota-Semmelweis-Str. bestatteten Menschen waren aufgrund der soziographischen Merkmale wahrschein­lich Abkömmlinge der landnehmenden Ungarn am Ende des 10-ten und 89

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