A Balaton-felvidék népi építészete. A Balatonfüreden, 1997. május 21-23-án megrendezett konferencia anyaga (Szentendre-Veszprém, 1997)

Selmeczi Kovács Attila: Gazdasági épületek a Káli-medencében

Wirtschaftsbauten im Káli-Becken ATTILA SELMECZI KOVÁCS Das Káli-Becken ist eine Kleinregion des Balaton-Oberlandes mit einer eigenartigen Landwirtschaftskultur, wo der äusserst steinreiche Boden eine geographische Eigenart ist. Ackerfelder und Wiesen boten keine zufriedenstellenden Bedingungen für den traditionellen Getreideanbau. Davon zeugen die archivarischen Quellen vom Ende des 18. Jahrhunderts. Die Siedlungen im Káli-Becken lebten seit Jahrhunderten von Weinbau, Weinwirtschaft und Viehzucht. Die mittelgrossen Bauernwirtschaften hielten 6-8 Rinder und vom Anfang des 20. Jahrhunderts ab hatten die meisten auch ein Paar Pferde, weil sie Fuhraufträge hatten. Die Wirtschaftsbauten des Hofes wurden - wie die Wohnhäuser - aus Stein gebaut. Die Variante der grossen Lagergebäude in der Längsrichtung der Hofes war früher wahrscheinlich mehr verbreitet, heute jedoch haben wir nur noch einige Exemplare (Bild 1.) von diesen. Das Errichten eines Kreuzstadels erwies sich als praktischere Lösung in den schmalen langen Höfen, da ein beladener Fuhrwagen einfach in seinen mittleren Raum hereinfahren konnte. Die zwei grossen Seitenräume zur Produktelagerung konnten auch zweckentfremdet (als Stall, Garage) benützt werden. Das Gebäude hatte ein grosses zweiflügeliges Tor (Bild 2.), das durch eine auf einer Achse drehenden Ecksäule (Bild 3.) betätigt wurde. Sein Satteldach, wie das Satteldach des Wohnhauses, wurde mit Dachziegeln ver­schält, wir treffen aber auch noch Dächer mit Schilf- und Strohverschälung (Bild 4.). Ab den Jahren 1920-30 wurden in den grösseren Bauernhöfen die dreiräumigen Scheunen zusam­men mit dem Stall unter einem gemeinsamen Dach gebaut. Da die Scheune im Káli-Becken seit Jahrhunderten zur Lagerung von Futter und Heu dient, hatte diese Bauweise den Vorteil, dass das Futter durch eine Wandöffnung von der Scheune in den Stall hinübergeschafft werden konnte. Später und bei kleinen Bauernhöfen verbreitete sich immer mehr die Benützung des einen Scheunenraumes als Stall (Bild 5.) Traditionsgemäss wurden Stall und Wohnhaus unter gemeinsamem Dach untergebracht. Der Stall hatte separaten Eingang, der obere Teil der Tür, der auch separat geöffnet werden konnte, diente zur Lüftung (Bild 6.). In einem Stall von durchschnittlicher Grösse (5x8 m) wurden 6-8 Rinder und zwei Pferde gehalten. Die Pferde wurden von einander und von den Kühen mit von der Decke auf Ketten waagerecht hängenden Balken getrennt (Bild 7.). Die Mastschweine wurden früher in einem auf Pfählen stehenden Holzstall (Bild 8.) gehalten. Ab 1920 wurden diese jedoch mehr und mehr von Steinställen abgelöst. Mass und Einteilung waren jew­eils der Anzahl der Tiere angepasst. In diesen Bauten wurden auch das Geflügel und die Schafe untergebracht (Bilder 9.-10.). 331

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