A Balaton-felvidék népi építészete. A Balatonfüreden, 1997. május 21-23-án megrendezett konferencia anyaga (Szentendre-Veszprém, 1997)

Hudi József: Kisnemesi társadalom és építészet a Bakonyban és a Balaton-felvidéken

Kleinadlige Gesellschaft und Architektur im Bakony-Gebirge und im Balaton-Oberland JÓZSEF HUDI Der Autor, Historiker der ungarischen Sozialgeschichte der 18.-19. Jahrhunderte ist einer der Forscher der Adelsgesellschaft der Region Transdanubien. In seiner Vorlesung untersucht er den vor dem Jahre 1848 im Bakony und in der Balaton­Umgebung lebenden Adel aus zwei Gesichtspunkten. Erstens sucht er Antwort auf die Frage, in wel­cher gesellschaftlichen Struktur der Adel der Region lebte. Er legt dar, dass der Kleinadel der zwei angrenzenden Regionen in einer gegliederten Gesellschaftsstruktur lebte. Der reiche Grossgrundbesitzeradel (mit 200-1000 Joch Land) bildete die politische Elite des Komitats, während der Lebensstandard der Kleinadligen und der Adligen ohne Landbesitz - auf niederigeren Stufe der gesellschaftlichen Hierarchie - dem des Bauernstandes ähnlich war. Eine Eigenart der Siedlungsstruktur ist, die sich auf das mittelalteriche Modell zurückführen lässt, dass die Mehrheit des lokalen Adels in Adelsdörfern neben den Bauerndörfern lebte. In den 18.-19. Jahrhunderten finden wir in den zwei Komitaten (Veszprém und Zala) der untersuchten Region mehr als 120 Dörfer mit adliger Rechtsstellung. Durch den Einzug der Bauern im 19. Jahrhundert wurde zwar der Adel zur Minderheit, die tatsächliche Macht hat aber er ausgeübt. Diese unterste und weiter zergliedbare Schicht des Kleinadels Hess sich vom Bauertum nicht genau trennen: wohlhabende Bauern haben öfters adlige Damen geheiratet, woduch ihr Gut steuerfrei wurde und sie eine freiere gesellschaftliche Stellung erreicht haben. Durch die Wechselwirkung der bäuer­lichen und der ärmeren adligen Kultur entstand eine eigenartige Volkskultur, die auf die Architektur der Dörfer nicht ohne Einfluss blieb. Der zweite Teil der Vorlesung stellt die archivarischen Forschungsquellen der Baukunst derjenigen Adelsschicht vor, die dem Lebensstandard der Bauern sehr nahe stand. Die gesellschaftliche Hierarchie spiegelte sich auch in der erbauten Umwelt wieder. Der Hochadel liess sich merhstöckige Schlösser mit Park und Teich errichten, der mittlere Adel, die Reichen nachahmend, baute sich Herrenhäuser mit vielen Räumen im Erdgeschoss und der Kleinadel richtete sich in ähnlichen Häusern ein, wie die Bauern (mit Stube-Küche-Kammer-Struktur), jedoch mit anspruchsvollerer Ausführung in den 18.-19. Jahrhunderten, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts modernisiert und bequemer gemacht wurden. Das Ineinanderfliessen der historischen Schichten macht uns darauf aufmerksam, dass die neueste ethnographische Sammlung mit Archivforschung ergänzt werden soll, die die Rekonstruktion der Umwandlung der erbauten menschlichen Umwelt ermöglicht. 191

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