A Balaton-felvidék népi építészete. A Balatonfüreden, 1997. május 21-23-án megrendezett konferencia anyaga (Szentendre-Veszprém, 1997)

Lukács László: A lakóház külső megjelenése a Káli-medencében

Die äussere Erscheinung des Wohnhauses im Káli-Becken LÁSZLÓ LUKÁCS Bestimmend für die äussere Erscheinung des Wohnhauses im Káli- Becken (Komitat Veszprém) sind vor allem die Proportion und Gliederung der einzeilnen Bauteile, die Anordnung der Öffnungen, die verschiedenen Lösungen der Laubenausgestaltung und die reichen Verputzornamente der Fassaden. In dieser Studie befasse ich mich mit den zwei letzten Themen. Verputzornamente erscheinen vor allem an der Strassenfassade, am Giebel. In unserer Region sind Verputzornamente an den Giebeln der Herrenhäuser das erste Mal im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts anzutreffen. Unter den barockisierenden Giebelfassaden mit Verputzornament sind die Strassenfassaden des Kemäcs-Hauses in Kővágóörs und des Istvándi-Hauses in Szentbékkálla am meisten bemerkenswert. Die Jahreszahlen, die wir an den beschrifteten Tafeln ablesen können erweisen, dass die Giebelfassaden mit barockisierendem Verputzornament ohne Ausnahme im 19. Jahrhundert gebaut worden sind. Von den grossen historischen Stilrichtungen behauptete sich der Einfluss des Barocks - ziemlich unmittelbar und besonders stark - auf die Volksarchitektur im Káli­Becken. Die Bandrahmen der Giebelwand und die Fensterrahmen wurden aus Verputz gefertigt, die Giebelwand wurde mit aus Verputz gestalteten Ranken, Muscheln, Rosetten, Girlanden dekoriert. Diese Dekorelemente waren zwar bereits in früheren architektonischen Stilepochen bekannt, besonders beliebt und häufig angewendet wurden sie jedoch erst zur Zeit des Barocks und so gelangten sie mit fünfzig Jahre Verspätung auf die Fassaden der kleinadeligen Herrenhäuser und später der wohlhaben­den Bauernhäuser. Die kleinadeligen Bauherren des Káli-Beckens Hessen für ihre Häuser ab dem ersten Drittel bis zu Ende des 19. Jahrhunderts oft teure, ästhetisch wertvolle Verputzornamente anfer­tigen. Die praktische Funktion der Laube ist den Verkehr zwischen Stube und Küche in einem halb­geschlossenen Raum zu sichern. Da es im Káli-Becken auch unter den Häusern mit freiem Rauchfang solche anzutreffen sind, wo Küche und Stube von der Laube her separaten Eingang hatten, bestand diese Funktion der Laube nicht nur bei Häusern mit Rauchküche, sondern auch bei denen mit freiem Rauchfang. In meiner Studie fasse ich die im Káli-Becken bekannten Lauben in ein System, und wo es möglich ist, befasse ich mich mit ihrer Chronologie. Der äusseren Form nach besonders beeindruk­kend sind die Arkadenlauben, die von einer Einwirkung des Barocks zeugen. Diese erscheinen im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts vor allem bei den Häusern der Kleinadeligen sowie bei Häusern mit freiem Rauchfang, die zur Kirche und zum Herrschaftsgut gehören. Die meisten Arkadenlauben finden wir in Balatonhenye und Kővágóörs. Die Einwirkung des klassizistischen Baustils, die des Portikus der Herrenhäuser ist am besten an den hervorspringenden Lauben zu erkennen. Ihre Beispiele treffen wir vorwiegend in Köveskál, Szentbékkálla und Kővágóörs an, aber manche kommen auch in Balatonhenye, Monoszló und Mindszentkálla vor. Die zwei Säulen, die Balustrade und das Tympanon wurden vorwiegend aus Ziegeln gebaut, aber auf Stein- oder Ziegelsäulen können Bailustraden und Tympana aus geschnitzten Brettern gestellt sein. Häufig sind auch die völlig aus Holz gefertigten vor­springenden Lauben. In der zweiten Hälfte der Studie habe ich die Laubentypen des Káli-Beckens mit den Lauben in Transdanubien verglichen. 177

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