Regenye Judit (szerk.): Karlovánszky Alán Veszprém megyei kutatásaiból (Veszprém, 2000)

RAINER PÁL: A veszprémi Szt. Miklós-szeg és temploma

SZT. MIKLÓS-SZEG [WINKEL DES HL. NIKOLAUS] VON VESZPRÉM UND SEINE KIRCHE (Zusammenfassung) Der süd-südwestliche Stadtteil des mittelalterlichen Veszprém, Szt. Miklós-szeg erhielt seinen Namen vom Schutzheiligen (dem Heiligen Nikolaus) seiner Pfarrkirche. Gyula Rhé bestimmte den genauen Ort der urkundlich 1237 erwähnten Kirche am Kalvarienhügel und legte von 1929 bis 1931 ihre Ruinen frei. Seine Ausgrabung wurde 1978 durch die Arbeiten von Alán Kralovánszky und Kinga Éry bestätigt. Aufgrund der Ergebnisse dieser beiden Forschungsarbeiten läßt sich die Baugeschichte der Kirche auf folgende Weise zusammenfassen: 1. Der Hügel wurde seit dem 11. Jahrhundert zu Bestattungen benutzt. Die frühesten Gräber des Friedhofs können durch Münzen der Könige Salomon (1063-1074), Ladislaus des Heiligen (1077-1095) und Koloman (1096-1116) datiert werden. 2. Die romanische Kirche wurde um die Wende des 12/13. Jahrhunderts oder Anfang des 13. Jahrhunderts auf dem Friedhofsgelände errichtet, wo damals schon seit längerer Zeit Bestattungen vorgenommen wurden. An das nach Osten ausgerichtete, einschiffige Gotteshaus mit geradem Chorabschluss, dessen Chor etwas schmaler als das Schiff war, schlössen sich am westlichen Ende ein Turm, an der Nordseite des Chors eine Sakristei und an der Südseite des Schiffes eine Vorhalle an. Nach der Hypothese von Alán Kralovánszky dürfte der Bauherr der Kirche Robertus, Bischof von Veszprém (1209-1226) gewesen sein, der wallonischen Ursprungs war und aus der Gegend von Lüttich nach Ungarn gekommen ist, später Erzbischof von Esztergom (1226-1239) wurde und als einer der bedeutendsten geistlichen Würdenträger seiner Zeit galt. 3. Die romanische Kirche wurde im 14. und 15. Jahrhundert mit einem gewölbten gotischen Chor samt Strebepfeiler erweitert. Danach wurde an der Nordseite des Schiffs als Anbau der westlichen Wand der Sakristei ein Beinhaus errichtet. Es ist denkbar, dass sowohl der Turm als auch die südliche Vorhalle gotische Anbauten sind. 4. Schliefelich wurde die Kirche im 15. Jahrhundert oder am Anfang des 16. Jahrhunderts durch zwei Pfeiler zweischiffig umgebaut und mit einem sechsteiligen Gewölbe versehen. 5. Möglicherweise im 16. Jahrhundert wurde ein 2 m tiefes, L-förmiges Versteck an der Südseite der östlichen Schiffsstütze in den Felsen gehauen. 6. Die Kirche und ihre Umgebung wurden bis Mitte des 16. Jahrhunderts ständig als Begräbnisstätte benutzt. In den letzten Gräbern wurden Münzen von König Ferdinand I (1526-1564) aus 1528 und 1541 gefunden. Im Stadtteil, der die Kirche umgab, sind mehrere Eisenschmelzöfen aus dem 10. bis 12. Jahrhundert gefunden worden. Demnach dürfte der Stadtteil in der frühen Arpádenzeit - mindestens teilweise - von Schmieden und Eisenhandwerkern bewohnt

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