Népi vallásosság a Kárpát-medencében 6/II. Konferencia Pápán, 2002. június (Veszprém, 2004)

Napjaink vallásgyakorlata, vallásossága. Szakralizáció, deszakralizáció. Szórványosodás, szórványhelyzet, népesedési kérdések - S. Lackovits Emőke: Lélekszám csökkenés és szórványosodás Veszprém megyében, a Bakony és a Balaton-felvidék reformátusok lakta falvaiban

Népi va/tósosság о Kárpát-medencében 6. Der eine Teil der Quellen, aus den letzten Jahrzehnten der Türken herrsc ha ft, lässt vermuten, dass die Bevölkerung im Komitat Veszprém dramatisch abnahm, die untersuchten Quellen zeugen aber davon, das die Bevölkerung gar nicht so verarmt war, wie es aufgrund der kriegerischen Zustände vorausgesetzt werden könnte. Diese Tatsache erweist sich bei Feststellung der Einnahmen zur Versorgung der Prediger. Trotz der Abnahme der Produktion im Ackerbau hatten manche Prediger sogar 20-30 Joch (z.B. in Szenlkirályszabadja) und die große Zahl der Mühlen weist auf bedeu­tende Getreideproduktion hin. Die Einnahmen der Prediger wurden durch den Gewinn der Mühlen ergänzt (Alsóörs, Felsőörs, Pápa), durch die regelmäßige Bargeldbezahlung (Pápa), aber vor allem durch den Weinbau. Fast alle Prediger hatten - meistens auf einem anderen Weinberg ­einen Weingarten im gemeinsamen Besitz mit der Frau, mit den Kindern, den Geschwistern oder sogar einen eigenen Weingarten von 2-6 Joch. Es gab besonders beliebte Weinberge, in die Prediger von weitem kamen, um Weinbaugebiele zu erwerben. Auf den Weinbergen in der Nähe von Alsóörs, Paloznak, Vörösberény, Kenése hatten - gleichzeitig - sogar 4-5 Prediger einen Weingarten. Ein sehr dichtes Netz von Verwandschafts- und Bekanntschaftsbeziehungen muss beim An- und Verkauf, aber auch bei den alltäglichen Arbeiten funktioniert haben. Beim Blühen der Weinbaukultur der 70er Jahre des 17. Jhs. war es kein Wunder, dass der ins Komitat zurückkehrende katholische Bischof, das Kapitel und der Jesuitenorden gerade anstrebten, die Einnahmen ihrer ehemaligen Weinbaugebiete zurückzugewinnen. Wie es auch aus den Quellen ersichtlich ist, erklärte sich das Kapitel in Veszprém gerne bereit, die Fahndung und die Untersuchung für den Hochverratsprozess durchzuführen. Die Führung der reformierten Kirche ergriff im aufgezwungenen Selbstverteidigungskampfalle gesetzlichen, juristischen Mittel, sie mobilisierte das Netz ihrer Beziehungen und war auch flex­ibel. Sie passte von Zeit zu Zeit ihre eigenen Regeln den Umständen an, sie änderte die Zusammensetzung des Presbiteriums. Die Rolle der Prediger (der Vertreter der zeitgenössischen Intelligenz) war bei den organisatorischen Arbeiten unbestreitbar. Wenig Aufmerksamkeit schenkte die Forschung bisher der Rolle der abwesenden Prediger - die wegen eingetretener Hindernisse vor dem Gerichtsstuhl in Pressburg nicht erschienen -, obwohl sie die Organisatoren des lokalen Widerstandes waren. Die Strafen (Vertreibung, Entrechtung, die Beschlagnahmung aller Mobilien und Immobilien), die über die revoltierenden Prediger im Prozess 1674 in Pressburg verhängt wurden, konnten doch nicht vollkommen vollzogen werden. Die Kirchen, die Institute der Protestanten durften in dem erforschten Gebiet meistens in ihrem Besitz bleiben, auch von den Predigern wurden nur die Weinberge beschlagnahmt, die früher im Besitz des Kapitels in Veszprém und des Ordenshauses der Jesuiten in Győr/Raab waren. Die verfolgten protestantischen Kirchen erlitten aufgrund der Quellen nicht in dieser Periode ihre schwersten Verluste, sondern nach 1711, insbesondere zwischen 1741 und 1762, in der Zeit der sogenannten "stillen Gegenreformation" - infolge der Tätigkeit des katholischen Bischofs Márton Padányi Bíró. Judit Szatmári Protokolle von reformierten Superintendanturen aus der Donaugegend - die weniger bekan­nten Quellen der 1700er Jahre Wollen wir in den Superintendanturen der Donaugegend Kirchengeschichte, Ethnographie, Ortsgeschichte oder unter anderem Aspekt forschen, wird unsere Arbeit immer wieder - in den früheren Epochen, im Jahrhudert der Reformation, aber im 17-18 Jh. genauso - durch die Mangelhaftigkeit der Quellen gehindert. Die auf dem Eroberungsgebiet organisierte, aus mehreren Teilen bestehende Superintendantur kann seit 1715 Superintendantur der Donaugegend oder Superintendantur von diesseits der Donau genannt werden. Die Wechselfalle der Entstehung, bzw. die sich wechselnden bischöflichen oder Dechantsitze führten dazu, daß die Dokumente ver­loren gingen oder vernichtet wurden. Gerade deswegen müssen die bisher noch weniger 399

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