Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)

Rezümé

Resümee Während der 150 jährigen türkischen Besatzung machte Stadt und Burg Waitzen mehrere Belagerungen durch, bis 1686 wurde sie dem Erdboden gleichgemacht und hatte nicht mehr als nur 230 Einwohner. Der Gutsherr, der Bischof von Waitzen rief in die entvölkerte Stadt ausländische Ansiedler. Die zahlreichen deutschsprachigen /schwäbisch, bayrisch, österreichisch/, slowakischen und anderen Volksgruppen angehörigen Ansiedler brachten ihre Kenntnisse, Sitten und Traditionen mit. Nach der Aussage zeitgenössischer Zunftdokumente fanden sich unter den Ansiedlern auch viele Handwerker. Im 18. Jahrhundert wurden große bischöfliche Bauarbeiten in Angriff genommen, das die Stadt auch heute noch bestimmende barocke Antlitz bildete sich zu jener Zeit heraus. In der Stadt ließen sich mehrere Mönchsorden nieder, unter anderem die Dominikaner, deren neue Kirche nach der weißen Bekleidung der Ordensmitglieder die Kirche der Weißen benannt wurde und die auch heute so genannt wird. Unter dem Turm und der Sakristei der Kirche wurde eine Begräbnisstätte ausgestaltet, wohin sich die ungarischen, deutschen und slowakischen Bürger der Oberstadt Waitzen und ihre kirchlichen Persönlichkeiten von den 1730-er Jahren an kontinuierlich bis 1808 bestatten ließen. Die zum Vorschein gekommenen Särge sind vom Gesichtspunkt der Verzierung und der Verzierungstechnik in 3 Gruppen einzuteilen: 1. Särge mit textilbespanntem Oberteil, auf dem Deckel mit Nieten beschlagenes, oder aus andersfarbigem Stoff ausgeschnittenes, mit Nieten befestigtes Kreuz, in manchen Fällen aus Nieten ausgeschlagenes einfaches Religionssymbol; IHS, Marienmonogramm. 2. Hartholzsärge auf dem Deckel mit eingeschnittenem Kreuz. 3. Gefärbte oder gebeizte Särge, auf dem Deckel mit gefärbtem Kreuz und anderen Ornamenten. Die letzteren sind 163 gefärbte Särge, die aufgrund der Verzierung und der ange­wandten Symbole am vielfältigsten sind, die sind aufgrund des Ornaments in weitere 3 Untergruppen einzuteilen: 1. Gefärbte oder gebeizte Särge, auf dem Deckel mit gefärbtem Kreuz, darin und darum mit einfachen, anspruchslos gefärbtem Religionssymbolen. 2. Gefärbte Särge, auf dem Deckel mit gefärbtem Kreuz, darin und darum mit anspruchsvoll gefärbten Religionssymbolen. 3. Gefärbte Särge, auf dem Deckel mit gefärbtem Korpus, darum mit anspruchsvoll gefärbten Religionssymbolen. Die am häufigsten angewandten Motive sind wie folgen: IHS - Monogramm, Herz, mit 3 Nägeln durchstochenes Herz, Blumen, Kerzenleuchter mit gebrochener Kerze, Schädel, gekreuzte Schienenbeine, Sanduhr, Spaten, Hacke, Sense, aber es gibt auch Einzelverzierungselemente mit symbolischer Bedeutung. Auf den Särgen der Dominikanerkrypta von Waitzen - im Vergleich zu den bisher aus Beschreibungen bekannten oder aus Freilegungen stammenden, meistens frag­mentarischen Sargfunden - fallen der reichliche Farben- und Formenschatz, sowie die Vielfältigkeit und der inhaldich-gedankliche Reichtum der Verzierungsmotive auf. Ein Teil der angewandten Symbole stellt auch in anderen Bereichen der Volkskunst auftretende Religionssymbole dar, deren Kerngedanke - mit Ausnahme des Marienmonogramms - die Erlösung ist (Korpus, IHS, Herz), ein anderer Teil ist makaberes oder Eitelkeitssymbol. Die blauen, grünen, gelben, braunen Farben, sowie die Schwelgerei der 398

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