Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)

Rezümé

Resümee Ferenc Hella, reformierter Prediger (Magyarléta): Zurückhaltung der Pfarrer im Reformierten Kirchendistrikt von Sieben­bürgen Die Art und Weise des Besetzens von Predigerstellen in Siebenbürgen war ganz bis zum Edikt von Maria Theresia, das am Konzil von Küküllővár im Jahre 1778 verkündet wurde, die Zurückhaltung der Pfarrer. Diese Praxis wurde noch lange Zeit ausgeübt. Der Kern dieser Sitte lag darin, dass die Gemeinden ihre Seelsorger nur für ein Jahr wählten. Nach dem Ablauf des Jahres wurde entschieden, ob der Pfarrer bleiben oder gehen soll. Diese Entscheidung wurde jedes Jahr getroffen. So hatten die Dechanten die reformierten Gemeinschaften in ihrer Diözese jedes Jahr bis zum 12. März (Gregorstag) aufzusuchen, weil der Wechsel der Pfarrer bis zu dem Zeitpunkt geschehen musste. In solchen Fällen untersuchten die Dechanten regelmäßig das private und familiäre Leben, das Wissen und Benehmen des Pfarrers. Die Untersuchung hatte eine bestimmte Methode und sie bemühten sich, die Entscheidungen der Gemeinschaften im Besitz des Ergebnisses zu beeinflussen. Gleichzeitig versuchten sie den Pfarrer dazu zu bewegen, sich zu verbessern, aber sie sorgten auch für eine strenge Bestrafung, wenn es nötig war. Die Sitte der Zurückhaltung der Pfarrer ist mit der Zeit der weiten Verbreitung der Reformation und der Tätigkeit der Gemeinschaften, die an Pfarrermangel litten, zu verknüpfen. Zur Verhinderung der Abwanderung der Pfarrer wurde die Entscheidung getroffen, dass der Pfarrer die Gemeinschaft nur mit Genehmigung des Dechanten erst am Neujahrtag verlassen darf. So bildete sich - mit dem Anfang des Jahres verknüpft - die Bitte um den Dienst des Pfarrers für länger als ein Jahr heraus. Das System erwies sich als zweiseitig. Bis es dem Pfarrer Unsicherheit bedeutete, verhinderte die Person des neuen Pfarrers die Erstarrung des Glaubens in den Gemeinden. In der Diözese von Dés gab es zwischen 1721 und 1786 in 31 Kirchengemeinden 1190 Visitationen. In 1004 Fällen wurde der Pfarrer zurückgehalten, in 144 Fällen fortgeschickt. In 42 Fällen wollte der Pfarrer nicht bleiben, in 46 Fällen traf die Kirchenverwaltung die Entscheidung, dass der Pfarrer trotz der Entscheidung der Gemeinde bleiben kann. Die Visitationsprotokolle der Diözese von Szék wurden zwar nach dem Aufheben dieser Sitte geschrieben (1794 - 1815), zeugen aber von ihrem Überleben. All das wirft in der heutigen Kirche den Gedanken bezüglich der Einführung der Zyklizität auf. Ildikó Kriza, Völkerkundenforscherin (Budapest): Die Reformierte Kirchengemeinde von Pétfürdő während des Krieges und des Kommunismus - Beiträge zur Geschichte von Pétfiirdő 1943 - 1953 Die Studie handelt von der Gestaltung des religiösen Lebens von sporadisch leben­den reformierten (kalvinistischen) Einwohnern anhand eines konkreten Beispiels. Pétfürdő ist eine angesiedelte Gemeinde, die sich seit 1933 in Anziehung eines neu 435

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