Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)

Rezümé

Resümee Péter Halász Die mit Ostern verknüpfenden religiösen Volksbräuche bei den Moldauer Tschango-Ungarn Das größte Fest für die in Moldau lebenden röm-kath. Tschango-Ungarn ist das Ostern, der Tag der Auferstehung von Christus. Das Fest ist außer ihrer religiösen Bedeutung wegen der Tradition eigenartig. Durch die religiösen Volksbräuche ent­standene Stimmung, die von der Erwartung bestimmt ist, und die die sehr religiösen Gläubigen während der Karwoche geisdich und körperlich auf den Empfang dieses Ereignisses vorbereitet, hat eine besondere Bedeutung. Bei Tagesanbruch am Ostersonntag eilen sie sich um als Erster den Brunnen zu erreichen und daraus Neuwasser zu holen. Es gibt Orte, wo man vor Sonnenaufgang Wasser auf den Kreuzweg gießt, gegen die großen Regen. Die Familie wäscht sich morgen mit auf rotes Ei gegossenem Wasser, um das ganze Jahr über gesund zu bleiben. Die kleineren Kinder besuchten und grüßten die Verwandten und Nachbarn bis zur Hauptmesse und erhielten dafür rotes Ei, Apfel und Kringel. Die älteren Jungen und diejenigen, die neu verheiratet sind, besuchen ihre Taufpaten, Firmeltern und diese bieten ihnen Getränke an. In der Kirche vor der Hauptmesse werden die gewöhnlichen Ostereier, Kuchen und andere Dinge geweiht. Diese Speisen aß man zu Hause mit besonderer Achtung, man achtete darauf, keine Stückchen von diesen Speisen auf den Boden fallen zu lassen. An manchen Orten gab man auch den Haustieren kleinere Stückchen von diesen Speisen. Während des Mittagessens stoßen die Familienmitglieder ihre roten Eier und sie sagen, wessen Ei als erstes zerbricht, der wird als Erster sterben. Am Nachmittag von Ostersonntag besucht man seine Verwandten, und begrüßt sie. Laut der Tradition darf man an diesem Tag noch nicht tanzen. Für die Jugendlichen ist der Ostermontag der Tag der totalen Befreiung und Unterhaltung. Die Mädchen und die jungen Frauen ziehen ihre schönsten Kleidungen an und so gehen sie am Vormittag zur Messe. Am Nachmittag beginnt der Tanz in dem zu diesem Zweck eingerichteten Raum. Im Kreis der in Moldau lebenden Tschango-Ungarn ist das Begießen am Ostermontag unbekannt, aber im unteren Teil von Tatros wurden die Mädchen in einigen Gemeinden von den Jungen begossen, wahrscheinlich auf Einfluss aus dem Siebenbürger der letzten Jahrhunderte. Früher wurden die Mädchen aus Holzeimer, heutzutage mit ins Wasser getauchtem Basilikum gespritzt. Die Jungen tragen dabei kleine Sprüche vor. In diesen Dörfern nennt man diesen Tag den „ins Wasser werfenden Montag". Der größten Teil der zum Ostern gehörenden Volksbräuche vergaß man in den letz­ten Jahrzehnten, aber es gibt noch viele, die im Kreis der Tschango-Ungarn weiter­leben. 422

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