Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)

Rezümé

Resümee Die andere, nicht weniger wichtige Osterspeise ist das Lammfleisch. Das Lamm wurde der Tradition gemäss zu Ostern nicht immer gefüllt verzehrt. Das gefüllte Lamm als Nahrung gilt für einen besonderen, teuren Leckerbissen, dessen Zubereitung nicht ein jeder unternehmen darf, sie erfordert nämlich entsprechende Fachkenntnis und langwierige Arbeit. Mit der Entwicklung der Lebensmittelzubereitung erweiterte sich die Reihe der Fleischgerichte: Schinken, Rippchen und Wurst. Gelber Quark heißt die Speise, die nur zu Ostern gekocht wurde und die auch heute noch gekocht wird. Der gelbe Quark wird neben der Matze als die eigenartigste griechisch-katholische Osterspeise angesehen. Ein unerlässlicher Bestandteil der Ostersonntagmahlzeit sind die geweihten Eier. Die Gläubigen kochen den Aposteln zu Ehre 11 Eier (dem Judas wird kein Ei geweiht). Zu dem Einzuweihenden gehören noch der Meerrettich und das Salz. Während die Meerrettichweihe in Hajdúdorog selten vorkommt, ist die Salzweihe bewusst und allgemein. Die Segnung des Weines und seine Anwendung als völkisch Eingeweihtes lebt bis heute und in den Volkstraditionen der jüngsten Vergangenheit fort. Den zu Ostern gesegneten Wein brachte die Volksfantasie mit dem Wein des Messeopfers in Zusammenhang. Das offenbart sich in der Tradition in Hajdúdorog, die den mit den Osterspeisen zusammen geweihten Wein Christi Blut nennt. Mit dem Trinken des geweihten Weins nimmt das festliche Frühstück nach dem Tischgebet seinen Anfang. Hajdúdorogs größte Feier ist die Matzenweihe. Die örtliche römisch-katholische Kirche hat im Laufe ihrer Geschichte für diese Zeremonie eine feste Grundlage aufgebaut, so dass sich die Osterfeste eines jeden Einwohners der Stadt damit verbinden. Ihre feste Grundlage sehe ich darin, dass die Glaubenserläuterungen der Kirche klar und verständlich sind. Ihre Zeremonien sind sehenswürdig, ein jeder kann sich daran beteiligen und sich davon mit hoffnungsvollem, wohligem Gefühl entfernen. Károly Lábadi, Völkerkundenforscher (Gödöllő): Die Gläubigkeit der Bevölkerung des Drauwinkels im Krieg Die im Jahre 1991 eingesetzte serbische Besatzung hat die ungarische Bevölkerung des Drauwinkels dezimiert, Hunderte von Familien sind zerfallen: vor Furcht und vor Bedrohtsein hat sich ein gutes Drittel der ungarischen Einwohnerschaft in die befreiten kroatischen Gebiete oder ins Mutterland, ins Ausland geflüchtet, sogar in Übersee hat es seine Zuflucht gesucht. Inzwischen haben auch die historischen Kirchen schwere Opfer erlitten, sie sind ausgeblutet, sie sind selbst Opfer geworden, als sie als guter Hirt die auseinandergefahrene Herde zu hüten versucht haben. Die Daheiemgebliebenen fühlten sich in ihrem eigenen Gefängnis eingesperrt, da sie ihr Heimatland nicht verlassen durften, aber auch die Flüchtlinge durften nicht heimkehren. Familienmitglieder, Freunde wurden voneinander getrennt. Es sind Jahre verstrichen, bis sie sich wiedersehen konnten. Als das Gebiet 1997 befreit wurde, durften sie heimkehren, aber zwischen die Daheimgebliebenen und die Heimkehrer wurde ein neuerer Keil getrieben: der Keil des Misstrauens und des 416

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