Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)

Rezümé

Resümee Agnes Lengyel, Völkerkunden] Ът scberin (Balassagyarmat): Gegenwärtige Charakteristiken der Vorsänger und ihrer Vorräte an religiösen Druckschriften im oberländischen Raum Als ein immer wichtiger werdender Forschungsbereich der Ethnographie gilt die Individuumserforschung. Die Rolle der Individuen in den verschiedensten Zweigen der Volkskultur, von der Volksdichtung ganz bis zum Volkstanz hin ist wohlbekan­nt, und auch in der Volksgläubigkeit finden wir in mehreren Rollenfächern Persönlichkeiten mit eigenartigen Begabungen vor, denen in der Entfaltung der Gemeinschaftsformen der Volksgläubigkeit eine große Rolle zuteil wurde. Die Kirchenvorsänger, die Kirchgangsführer können in unseren Tagen innerhalb der Dorfgemeinschaften als Leiter einer kleineren Gemeinschaft, auf religiöser Basis organisiert, angesehen werden. Gewöhnlich sind sie mit der lokalen Rosenkranzgesellschaft eng verbunden, unter ihrer Leitung und unter Mitwirkung der ihnen nahestehenden, aktivaren religiösen Helfer finden Gebetsanlässe inner­halb der Kirche und paraliturgische, außenkirchliche Andachtsübungen statt, und es entstehen Betanlässe neuerer Art. Die gegenwärtige Arbeit der Vorsänger und die Erforschung ihrer Vorräte an religiösen Druckschriften habe ich in 31 größtenteils römisch-katholischen, zu einem kleineren Teil Ortschaften mit gemischter Konfession (evangelisch) nach ver­schiedenen Themenkreisen verrichtet. Untersucht habe ich den gegebenen Siedlungstyp gemäss der Gläubigkeit, die sozialen Verhältnisse, die Schulung und die familiäre Lage der Vorsänger, die Einstellung der Familie dazu, dass der Betreffende diesen Aufgabenkreis auf sich nimmt, den Werdegang zum Vorbeter, die Intensität ihrer Gläubigkeit, ihr besonderen religiösen Erlebnisse und die Motive, warum sie die Aufgabe eines Vorbeters auf sich nehmen. Berücksichtigt habe ich ihr Verhältnis zur Gemeinschaft, zum örtlichen Vertreter der Kirche und das gegenseitige Verhältnis mehrerer Vorsänger innerhalb derselben Siedlung, fer­ner die mit dem Vorsängersein verbundenen Tätigkeitskreise, Fragen der Nachfolge und der Überlieferung, und schließlich die Zusammensetzung und Typen der Vorräte an religiösen Druckschriften. Die im Kreis der Vorsänger aufbewahrten Druckschriften zeigen bestimmte Ebenen der völkischen Anwendung von der bloßen Lagerung-Aufbewahrung bis zum inten­siven Gebrauchtsein hin. Die Zusammensetzung der Vorräte an religiösen Schriften ist formell und inhaltlich gleichermaßen gemischt. Neben Texten mit gemein­schaftlicher Intention sind bei individuellen Andachtsübungen vorkommende Lektüren zu finden und es kommen Texte mit magischem Inhalt ohne kirchliche Bewilligung vor. Gesehen haben wir Beispiele für alte, überlieferte, versteifte, verän­derliche, sich kontinuierlich erneuernde neue Duckschriften, die aktive angewandte Stücke und passive, aufbewahrte, aber nicht gebräuchliche Stücke haben mögen. Die religiösen Druckschriften wechseln je nach dem, ob die Vorbeter einen das Alte weiterführenden, oder einen erneuernden-initiativen oder aber einen empfangen­den, passiven Typ usw. darstellen. Meine Arbeit sollte zum Fragenkreis der bäuerlichen Akkulturation, bzw. zu dem der Erneuerung und Kontinuität der Kultur als Beitrag dienen. Mir scheint, dass der Anspruch auf eine völkischreligiöse Führungsrolle größtenteils auch in unseren Tagen nicht erlischt, die der uranfänglichen ungarischen Gläubigkeit entspringt und 414

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