Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)
Rezümé
Resümee Vilmos Tánczos, Völkerkundenforscher (Kolozsvár - Klausenburg): Bildliche Einheiten tschango-ungarischer archaischer Volksgebete in der Moldau Es gehört zu alten Schulden der Folkloristik, die inneren typologischen Eigenartigkeiten der völkischen archaischen Gebete festzulegen. Die hier veröffentlichte Abhandlung methodischen Charakters gilt als Partie einer größeren, Typologisierenden Arbeit, in der der Verfasser konstante syntaktischbildliche Einheiten innerhalb des moldauischen tschango-ungarischen archaischen Gebetstoffes absondert. Die bildlichen Einheiten haben Versionen, und einige solcher Einheiten bestehen aus mehreren kleineren bildlichen Details, die auch für selbständig gehalten werden können. Diese Art Textanalyse verhilft uns dazu, die inneren typologischen Eigenartigkeiten der archaischen Gebetgattung zu erkennen. Eine Folgerung der Abhandlung besteht darin, dass sich „Typen" innerhalb des Gebetstoffes nicht scharf abgrenzen lassen, aber innerhalb des Systems der bildlichen Einheiten gibt es konstante, sich wiederholende Verknüpfungen, die aber nicht zufälligerweise, sondern von der symbolischen Bedeutung der Bilder der Gebete herrühren. Die in der Abhandlung vorgestellte Methode lässt sich auch zur Analyse der Bilder völkischer Gebettexte aus anderen Regionen, sogar zu der anderer archaischer Folkloregattungen (z.B. Ritualgesänge, Beschwörungsformeln) anwenden. Norbert Schmikli, Student (IV. Jahrgang) an der Peter Pázmány katholischen Universität, philosophische Fakultät: Das Quellengebiet der Passionsspiele in Csíksomlyó Das Manuskript der Passionsspiele, die von den Franziskanergymnasiasten in Csíksomlyó zwischen 1721 und 1782 aufgeführt worden waren, fand sich im September 1997. Außer den bisher herausgegebenen Dramen stehen mir die bis jetzt umgeschriebenen, aber noch nicht herausgegebenen Stücke zur Verfügung: die 1723, 1729, 1736, 1743, 1748 und 1763 aufgeführten Passionsspiele. Das Ziel meiner Forschungen: die devoten Passionsspiele und Gesangbücher, religiösen und typologischen Werke, denen die Franziskaner des XVIII. Jahrhunderts entnehmen Die wichtigste Quelle war die Bibel. Das Suchen nach weiteren Quellen habe ich auf Csíksomlyó lokalisiert. Deshalb habe ich diesen Sommer die Werke über die Leiden von Christus der Franziskanerbibliothek in Csíksomlyó durchgesehen. Die in den Büchern gefundenen possessorischen Eintragungen beweisen, dass sie schon in dem XVIII. Jahrhundert im Besitz des Ordenhauses der Franziskaner, bzw. der MariaGesellschaft, die auch Mysterienspiele aufgeführt hatte, waren. Zu denen gehören die Sammlungen „Sermones pomerii de tempore" von Temesvári, Pelbárt und die „Sermones Dominieales Biga Salutis intitulati" von Laskai, Osvát (Hagenau, 1498). In dem Predigtbuch „Mariale" von Bernardinus de Bustis (Lugdunum, 1502) habe ich einen mit Einschreibungen versehenen Sermon über die Compassion von Jesus und Maria gefunden. In der Elegiensammlung „Lacrymarum Marianum" kann man den Namen des Dramenverfassers Fábián Fülöp (1745-1812) lesen, die Predigt von Alexandras Calamatos meditiert über die Szene in Bethania. Neben den handschriftlichen Gesangbüchern von András Petri,; Márton Pálffi; Mihály Farkas; János 410