Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)

Rezümé

Resümee Zivilisationsgegensätzen belastete Welt abgelöst wurde. Und diese Brüche können mit regionalen Konflikten (Bruchlinien-Kriege), sogar mit Weltkrieg drohen Zwei von den neun Huntingtonschen Kulturkreisen decken Europas Gebiet ab: der Westen und das Orthodexe. Innerhalb der Grenzzone zwischen den beiden Kulturräumen leben die europäischen griechischen Katholiken. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, also nach der zweipoligen Welt können wir im Huntingtonschen Modell die Aufwertung - und was noch mehr ist - die Renaissance der europäischen griechisch-katholischen Region beobachten. Mit administrativen Maßnahmen wurden zwischen 1948-1950 die unierten Kirchen in den Ungarn umgebenden Ländern reihenweise abgeschafft und die gegebenen nationalen ortho­doxen Kirchen einverleibt. Zwar arbeiteten die griechisch-katholischen Kirchen ille­gal weiter, aber das Zahlenverhältnis der Gläubigen nahm unter der Einwirkung der Massnahmen beträchtlich ab. Zur Wiederherstellung der unierten Kirchen konnte es erst nach der Wende in den Jahren 1989-1990 kommen. Ganz bis zu den 90er Jahren musste man auf die Wiedergeburt der griechisch-katholischen Kirche und Gläubigkeit warten. Und obzwar die Zahl der griechischen Katholiken in der Karpaten-Ukraine, in der Ost-Slowakei und in Siebenbürgens nördlicher Region wieder die eine Million erreicht, konnte sich die unierte Kirche nach 1989 territo­rial nur in Streugemeinden zwischen die orthodoxe und die römisch-katholische Kirche einkeilen. Die größten griechisch-katholischen Gemeinden existieren in den Städten Ungvár, Munkács, Budapest, Kolozsvár, Szatmárnémeti, Kassa, Deberecen und Nyíregyháza. Wir unterscheiden zwei Wege des Werdegangs zur modernen Nation: Staatsnation, Kulturnation. Beim ersten Typ (Staatsnation) spielt die religiöse Zugehörigkeit hin­sichtlich der staatlichen Existenz keine Rolle. Bei dem zweiten Nationstyp (Kulturnation) spielen die gemeinsame Sprache, Kultur und der Mythos der gemeinsamen Herkunft die entscheidende Rolle. Jedoch in den osteuropäischen pravoslawischen Ländern ist neben der Sprache, Kultur und Herkunft auch die Religion wegen ihrer wichtigen nationaufbauenden und kohärenten Rolle zu erwähnen. In dieser Region Osteuropas existiert also im Gegensatz zum Westen eine sozusagen in sakrale Position erhobene Staatsreligion. In den Nachkriegsjahren ist die griechisch-katholische Kirche diesen Bestrebungen zum Opfer gefallen. Aber in unseren Tagen, nach der neuen Legitimierung der griechisch-katholischen Kirche in Osteuropa haben Analysen auf Makroniveau nachgewiesen, dass die religiösen Bruchlinien im letzten Jahrzehnt den Begriff der osteuropäischen Kulturnation (eine Sprache - eine Nation) ändern (können), und ähnliche Tendenzen in den Ländern mit pravoslawischer Staatsreligion beobachtet werden können wie in den islamischen, bzw. fernöstlichen Ländern (eine Nation ­eine Religion), d.i. sich die konfessionelle Zugehörigkeit sogar stärker durchsetzen kann als die religiöse Verbundenheit. Die religiöse Nation ist - gleich wie die Kulturnation mit ethnischer Dimension - vom Territorium und von den Staatsgrenzen unabhängig. Längs der religiösen Bruchlinien können sogar Staaten zerfallen und auch in Europa können sich selbständige Länder herausbilden. Die geopolitische - sogar landeszerreissende - Lage des griechischen Katholikentums wurde in zwei Ländern (Rumänien, Ukraine) analysiert, d. i. die kulturellen Bruchlinien gelten nicht nur als Demarkationslinien, aber auch an sich als span­nungshervorrufende Faktoren. 407

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